45. Kapitel

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Die letzten Wochen vor den Sommerferien vergingen schnell. Wir schrieben die letzten Klausuren. Mein Zeugnis fiel wiedererwarten ziemlich positiv aus. Stolz steckte ich es in meinen Rucksack.
Mimi neben mir lachte. „Endlich 6 Wochen lang Ferien.“ Ihr schwarzen locken fielen ihr immer wieder wirr ins Gesicht. Ihre Augen funkelten voller Glückseligkeit.
Sie hatte sich mit ihren Kellner getroffen. Laut ihren Aussagen, war er der perfekte Mann. Niemand konnte ihn das Wasser reichen. Ganze zwei Stunden schwärmte sie mir vor, wie toll er war. Ich freute mich sehr für sie. Sie hatte es verdient geliebt zu werden.

Mit Mike lief es momentan nicht. Er hatte irgendwelche Probleme. Er sprach nicht mit mir darüber. Ständig war er gereizt und fast ein wenig aggressiv. Letzte Woche hatte er einen riesen Wutanfall. Nur weil ich ihn sagte, das Daniel momentan oft bei mir Zuhause war. Sofort wurde er eifersüchtig und beschimpfte meinen besten Freund.
Es endete natürlich wieder in Streit.

Mimi und ich machten uns auf den Nachhauseweg. Lange verabschiedeten wir uns voneinander. Sie flog morgen für 3 Wochen nach Spanien zu ihren Verwandten. Ich vermisste sie jetzt schon.

Als ich die Haustür aufschloss, kamen mir viele Stimmen entgegen. „Hallo Charly“ winkte mir Tom zu. Stolz wollte ich meinen Vater mein Zeugnis zeigen, dieser war aber beschäftigt. Er telefonierte auf der Terrasse. Da er ein Dauer Grinsen im Gesicht hatte, konnte ich schon ahnen mit wem. Genervt verfolgte ich ihn mit meinen Blick.
Die Freude auf mein gutes Zeugnis war vergangen. „Ich hab ihn selten so gelöst gesehen.“ Sprach Tom, der sich neben mich stellte. „Hm“ war alles was ich heraus bekam.
Ich wollte nicht unhöflich wirken. Natürlich freute ich mich für Papa, dass er sich endlich mit der Trauer abgefunden hatte. Das er sich auf eine andere Frau einließ. Nur konnte ich diese nicht ausstehen. Sie nervte mich mit ihrer ganzen Art und Papa hatte noch weniger Zeit für mich.
Was auf der einen Seite gut war, so konnte ich mein Leben selbst leben. Ich konnte wieder essen, wie ich es für richtig hielt und ich konnte mich wieder mit Mike im Park treffen. Redete ich mir die Sache ein.
„Du scheinst nicht glücklich zu sein?“ stellte der Polizist fest. Ich antwortete nicht darauf, war ich mir selber nicht über meine Gefühle klar.
Lautes rufen aus der Küche weckte meine Aufmerksamkeit. „Charly, kannst du uns bitte helfen? Wir wollen grillen.“ Weihte mich Phil in seine Pläne ein.
Er legte das Brot und den Salat auf die Arbeitsplatte. „Kannst du beides schneiden?“ einverstanden nickte ich. Ich hatte eh nichts anderes vor.

Phil gab mir das große Brotmesser in die Hand. „Sei bitte vorsichtig und Hack dir nicht die Finger ab. Das ist Sau scharf.“ Warnte mich Phil vor. „Also langsam sollte ich wissen wie man ein Messer benutzt. Was denkst du nur von mir.“ Schüttelte ich meinen Kopf.
Ich machte mich an die Arbeit. Wusch den Salat und schnitt ihn fein.
Als nächstes kamen die Brote dran. Ich wusste ja nicht mit wie viel Personen die Mannschaft rechnete, aber anscheinend kamen viele. Konzentriert schnitt ich das Brot in Scheiben.
Ein lauter Knall ließ mich zusammen zucken. Das Messer rutschte ab und flog hinunter. Als nächstes spürte ich einen unglaublichen Schmerz.

Überall um mich herum sah ich Blut. Zittern stand ich da. Nicht fähig etwas zu machen. Ich hatte anscheinend als Reflex, versucht das Messer mit den Oberschenkel aufzufangen. Jetzt steckte es darin. Verzweifelt ließ ich mich auf den Boden nieder, mit den Rücken an den Schrank. Meine Sicht verschwamm immer wieder. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und rief nach Phil. Zuerst tat sich nichts, dann hörte ich Schritte. Erleichtert schloss ich die Augen. „Oh Gott Charly.“ Rief Tom entsetzt aus. Ich war zu schwach die Augen zu öffnen. Die schmerzen ließen mich aufstöhnen. Ein stimmen Gewirr empfing mich. Ich spürte unzählige Hände auf meinen Körper. Jemand klopfte mir auf die Wange. „Charly hörst du mich? Mach die Augen auf“ immer kräftiger wurden die Schläge. Ich murrte. „Augen auf, bitte.“ Mein Vater ließ nicht locker. Er packte mein Gesicht und drückte links und rechts hinein. Ein unfassbarer Schmerz zog durch meinen Kiefer. Geschockt riss ich meine Augen auf. „Ansprechbar nach Esmarch Handgriff.“ Informierte mein Vater den Rest.
„Schön wach bleiben.“ Sah er mich an. Ein klingeln durchbrach die Hektik. Wenig später stand noch Freddy in der Küche. Er war eigentlich zum Grillen gekommen. „Du hast auch schon so ein Talent.“ Sprach er mich mit Sorge in den Augen an.
Ich konnte mich nicht bewegen, bei jedem Atemzug brannte meine Wunde mehr.
Ich merkte wie jemand seine Hand auf meinen Bauch legte. Erschöpft schloss ich wieder meine Augen. Sofort klopfte mir mein Vater auf die Wange. „Charly, lass die Augen auf.“ Rief er mir zu. Seine Stimme war aufgeregt. Mit größter Mühe öffnete ich meine Lider. Hell schien die Sonne auf mich herein. „Verdammte scheiße. Ich bekomm die Blutung nicht in Griff.“ Fluchte Phil vor sich hin. „Ich muss abbinden. Ich brauche das Tourniquet.“ Angst machte sich in mir breit. Das war doch nur eine einfache Verletzung. Das Messer flog doch nur für die Küchenzeile hinunter. Immer mehr verstrickten sich meine Gedanken.
„Atme ruhig und gleichmäßig. Mit meiner Hand.“ Papa gab Druck auf seine Hand. Ich versuchte seinen Rhythmus zu folgen. Immer mehr verschwamm meine Sicht. Ein Schwindelgefühl überkam mich. „Mir ist schwindelig.“ War das letzte was ich heraus bekam. Bevor mich die Schwärze tief einhüllte.

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Tja hört sich leider ein wenig Märchenhaft an, ist nur leider einer Freundin passiert. Sie wollte nicht das, dass Messer auf die Fliesen fliegt. Am Ende steckte es in ihren Oberschenkel.

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt