62. Kapitel

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Sicht Alex

Genervt seufzte ich auf. Oli brachte alle um den Verstand. Kaum saß er, stand er wieder auf. „Jetzt setz dich verdammt nochmal hin." knurrte ich ihn an. „Ich kann nicht, ich will wissen was mit Charly ist." Seine Finger ballten sich zu einer Faust. Das weiße trat auf den Knöcheln hervor.
„Alex hat recht. Setz dich einfach und trink deinen Kaffee. Dieses ständige herumlaufen bringt keinen was." warf Phil ein der gerade aus der Küche kam.
Sein Teller war voll beladen. „Danke endlich jemand der das genauso sieht."

Paula kam die Treppe herunter. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Die Schwangerschaft stand ihr. Sie wirkte weniger gestresst, glücklicher als vorher. Sofort stand Oli auf. Man konnte ihn die Sorge ansehen. Charly war alles für ihn. „Oli alles gut. Sie hat ihren ersten Liebeskummer. Ihre Hormone spielen verrückt." lächelnd stand Paula im Flur. Eine Hand ruhte auf ihren Bauch, der mittlerweile schon deutlich zu sehen war.
„Sie sollte trotzdem was essen." warf Oli ein. Ich verdrehte die Augen. Charly hat in letzter Zeit wirklich gut gegessen und war kooperativ. Selbst ich wusste wie schwer Liebeskummer sein konnte. „und weist du von wem Paula? Schließlich will ich nicht wieder so einen Idioten in der Nähe meiner Tochter wissen." Olis grüne Augen funkelten angriffslustig. Wahrscheinlich malte er sich gerade aus, was er alles mit den Typen von Charly anstellen würde.
Paula grinste „Das muss sie euch schon selbst sagen. Da bin ich raus." beschwichtigt hob sie ihre Hände. „Bringt ihr doch Schokolade. Hilft gegen innerlichen Schmerz und sie hat ihre Regel." warf Phil mit vollen Mund ein. Er schob sich ein Gummibärchen nach den anderen rein. „Pass du mal lieber auf, dass du jetzt dann in deine Einsatzkleidung passt." zog ich meinen besten Kumpel auf und deutete auf die Packung Gummibärchen. „Die können gar nicht antragen, so schnell wie die vernichtet werden." amüsierte sich Paula. Eigentlich wollte sie mit Stefan zum Einkaufen. Kinderwagen oder so, aber wie es scheint musste der gute Herr einige Überstunden machen. Wir plauderten eine ganze Stunde. Paula und Phil freundeten sich langsam wieder an. Erleichterung spiegelte sich in Olis Gesicht. Er litt genauso wie seine Tochter unter den Streit. Die beiden waren sich so gleich.
Die Haustür wurde aufgeschlossen. Unser Gespräch verstummte. Voller Genuss nippte ich an meinen Kaffee.
Stephan trat herein. Seine Haare standen wild in alle Richtungen ab. „Na willst du einen Kaffee?" Phil klopfte ihn auf die Schulter und ging in die Küche. Ich war mehr als erstaunt. Solch eine Geste wäre vor ein paar Wochen undenkbar gewesen. Ich war stolz auf Phil, endlich überwand er seinen Stolz und schien sich für Paula und Stephan zu freuen.
„Sorry Schatz. Ich bin wirklich fertig. Ich denke wir müssen den Kinderwagen Kauf, auf morgen verschieben." Stephan drückte Paula an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Ich hätte nie gedacht, dass sich der Polizist auf solch eine Beziehung ein ließ, war er doch eher der Typ, der am nächsten Tag heimlich verschwand.
„Alles gut. Ich versteh es."
Phil und Oli kamen aus der Küche, beide fachsimpelten über etwas. „Wo ist eigentlich Charly?" fragte Stephan und suchte den Raum ab. Als wäre sie irgendwo versteckt. Was bei Charly nicht gehen würde. Wenn man sie nicht sah, hörte man sie. „Die ist in ihren Zimmer und will nicht heraus kommen." knirschte ihr Vater mit den Zähnen. „Sie hat Liebeskummer. Da würd ich auch nicht heraus kommen wollen. Vor allem nicht zu euch, ihr vier könnt echt taktlos sein." verteidigte Paula das Mädchen.
Es entstand eine hitzige Diskussion. Bis das Telefon klingelte. Oli stand wortlos auf und nahm den Hörer ab. Seine Miene versteinerte sich. Er schüttelte mit den Kopf. Kam herüber und stellte das Gespräch auf laut. „Bist auf Laut." informierte er seinen Gesprächspartner. Ich wusste schon an der Miene, das etwas nicht stimmt. Wusste das irgendwas passiert sein musste.
„Guten Morgen zusammen." hörte ich die aufgebrachte Stimme von Martin.
„Ihr habt nicht zufällig Daniel gesehen? Ich musste heute länger arbeiten und sein Bett ist nicht benutzt. Er war die ganze Nacht nicht zuhause." Ich hörte wie der Polizist schwer atmet.
„Charly und Daniel waren gestern bei den Klassenkamerad. Ich hab aber nur Charly abgeholt." Phil runzelte die Stirn. Daniel war für uns alle wie ein Sohn. Das er jetzt verschwunden war konnten wir nicht glauben. „Könnt ihr Charly mal bitte fragen. Sein Handy ist aus. Ich mach mir wirklich sorgen." „Ich geh." flüsterte Paula und stand auf. Phil folgte ihr. Die zwei kamen am besten an das Mädchen ran.
„Ich geb auf der Wache Bescheid." sofort stand ich auf und wählte die Nummer der Rettungswache. „Rettungsdienst, Wehr mein Name. Wie kann ich behilflich sein." meldete sich Flo. Kurz erklärte ich ihn die Sache. Er versprach das sie Ausschau hielten.
Phil und Paula kamen die Treppe hinunter. Beide sahen nicht glücklich aus. Ich wusste was Charly für eine harte Nuss sein konnte. Man konnte sich die Zähne an ihrer Sturheit ausbeißen.
„Viel weiß sie auch nicht. Nur das er gestern ziemlich betrunken war." zuckte Phil mit den Schultern. Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen. „Die zwei haben sich geküsst." erzählte er geheimnisvoll. „Aua" schmerzhaft hielt er sich den Arm. Paula hatte ihn geschlagen. „Sie erzählt das schon selber wenn sie will." mahnte sie den jungen Arzt. Dieser konnte nur die Augen verdrehen.
Ich lachte, genoss es, trotz der Sorge, das die beiden sich wieder verstanden. Dieser Kindergarten Streit war nicht auszuhalten. „Endlich. Wurde ja auch Zeit. Jeder blinde sieht was zwischen den beiden los ist." mischte sich Stephan ein. Wir nickten. Wir hatten tatsächlich schon öfter darüber gerätselt. „Sie ist sich ihre Gefühle nicht so bewusst. Sie braucht noch Zeit und ich bitte euch keine dummen Kommentare." Paula blickte ernst in die Runde. „Ihr Frauen immer. Wann seid ihr euch euren Gefühlen schon bewusst. Ohne Drama geht bei euch nichts von statten." „Au, Paula hörst du auf mich zu schlagen." Phil hielt sich schmerzhaft den Arm. Ich gluckste auf. Phil hatte es verdient. Die Klingel unterbrach unsere Unterhaltung. Martin kam herein. Er sah schrecklich aus. Tiefe Augenringe zierten sein Gesicht. Die Sorge stand ihn im Gesicht. „Weiß Charly etwas?" fragte er sofort. „Setz dich erstmal. Ich mach dir einen Kaffee." Oli stand auf und ging in die Küche. Wir klärten den Polizisten auf, was wir wussten. Es war leider nicht viel.
Die nächste Stunde verbrachten wir mit wilden Spekulationen. Von Daniel fehlte jede Spur. Phil verabschiedete sich in den Dienst. Ich hatte zum Glück erst in ein paar Stunden Schichtbeginn im Krankenhaus.

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Könnt ihr mir mal bitte sagen wieso dieses Jahr so extrem beschissen ist?
Ich rausch von einer scheiße in die nächste.
Nichts läuft und irgendwie fällt mir es momentan echt schwer positiv zu bleiben.

Deshalb kommen höchstens ganz sporadisch Kapitel, nur wenn die Zeit und Lust etwas zu lässt.

Schließlich wollt ihr sicherlich ein Happy End. Aktuell ist meine Laune nämlich nicht für ein Happy End.
Eher für einen Weltuntergang der alles zerstört 🙆🏼‍♀️

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionWhere stories live. Discover now