8. Kapitel

1.3K 39 1
                                    

Die Männer traten auf die Gruppe zu. „Polizei, einmal bitte eure Ausweise.“ Rief einer. Stimmen Gewirr folgte. Chris versuchte schnell den Joint zu verstecken. Was sinnlos war. Die hatten es sicherlich schon gerochen.
Daniel sah mich eindringlich an. „Lauft los, so schnell ihr könnt. Wenn uns unsere Eltern hier erwischen sind wir einen Kopf kürzer.“ Flüsterte er leise in unsere Richtung.
Wir setzten uns langsam in Bewegung. Ich zog mir meine Kapuze, von meiner dicken Jacke, ein wenig ins Gesicht. Da wir drei ein wenig weiter weg standen, hofften wir das wir ungesehen weg kommen.
Gerade drehte ich mich um als eine Stimme in meine Richtung hallte. „Halt auch ihr bleibt da.“ Schrie jemand. Reflexartig drehte ich mich um und lief los.
Schwere Schritte waren hinter mir zu hören. Ich versuchte einen Sprint hinzulegen. Der Alkohol vernebelte meine Sinne.
„Polizei bleib stehen.“ Kam die Stimme näher. Innerlich schlug ich meinen Kopf gegen die Wand. Wieso musste gerade Moritz hinter mir sein. Stephan abzuhängen war ja schon eine Kunst, aber Moritz ist unmöglich.
Keuchend versuchte ich irgendwo eine Abkürzung zufinden. Gerade als ich zum Sprung über eine Mauer ansetzten wollte wurde ich grob von hinten gepackt. Völlig aus des Gleichgewicht schlug ich unsanft auf den Boden auf. Sofort merkte ich ein schweres Gewicht auf meinen Oberkörper. „Breuer mein Name, von der Polizei. Was soll das werden? Wieso flüchten sie.“ Wütend und leicht schnaufend kniete der Polizist mit einen Fuß auf meinen Rücken. Meine Arme wurden schmerzhaft nach hinten gedreht.
Atmen Ringend lag ich da. Ohne auch nur ein Wort hervor zubringen.
„Hallo, ich rede mit dir.“ Wurde der Polizist langsam sauer. „Können wir langsam aufstehen ohne, das du wieder flüchtig wirst.“ Immer noch unfähig etwas zu sagen nickte ich.
Langsam nahm der Druck ab und ich konnte meine Füße wieder uneingeschränkt bewegen. Langsam setzte ich mich auf und sah Moritz an. Dieser musterte mich fassungslos.
„Charly was machst du denn da. Bist du völlig verrückt geworden. Wieso läufst du davon? Ich hätte dir das Genick brechen können bei den Stunt.“ Sauer wurde seine Stimme immer lauter. Betreten schaute ich auf den Boden. „Ich…Ich hatte Angst. Ich hatte heute schon einen Streit mit Papa. Er wird so sauer sein.“ Stotterte ich mit Tränen erstickter Stimme.
„Aber dann Lauf doch nicht weg. Du hättest doch einfach mit uns reden können. Hast du Alkohol getrunken.“ Skeptisch stand Moritz mit verschränkten Armen vor mir. Ich konnte nur zögerlich nicken. „Na dann komm mal mit zu den anderen. Ich vermute, dass sie Verstärkung geholt haben.“ Packte mich der Polizist und führt mich am Arm zu den Blau blinkenden Autos.
Mich wunderte es nicht, dass ich über die Hälfte der Belegschaft kannte. War die Wache Köln-Mülheim nur wenige Minuten entfernt. Zu meinen Glück hatten Stephan und Paul Frühschicht. Stephan konnte bei Alkohol ganz ungehalten werden. Vor allem wenn es mich betraf.
Von weiten sah ich Daniel mit seinen Vater streiten. Der wirkte nicht gerade freundlich.
„Hast du etwas konsumiert.“ Fragte mich Moritz. Ich schüttelte den Kopf, mit der Begründung das ich nur ein Bier getrunken habe. „Wir wollen einen Alkoholtest machen und einen Abstrich. Bist du damit einverstanden. Wenn nicht fahren wir auf die Wache, dann wird es dort von einen Arzt durch geführt.“ Klärte mich Robin Sturm, der zweite Beamte auf. Ich zuckte nur mit den Schultern. Was sollte ich schon sagen. Papa bekam von den allen hier sowieso alles mit. Langsam machte sich ein dumpfer Schmerz in meinen Kopf breit. Vielleicht war das heute einfach zuviel für meine Nerven. Langsam setzte ich mich auf den Boden und wartete, bis die Polizisten wieder kamen. Daniel diskutierte immer noch mit seinen Vater. Dessen Stimme wurde immer lauter. Als Kind hatte ich immer Angst vor Martin. Mit seine Eisblauen Augen wirkte er immer gefährlich auf mich. „Du bist doch nicht mehr ganz richtig. Du hattest Gras in deiner Tasche…“ drangen Gesprächsfetzen zu mir herüber. Erschöpft legte ich meinen Kopf auf meine Hände ab. Leichter Schwindel übermahnte mich. Ein ganz unangenehmes Gefühl, als ob dich der Boden gerne anziehen würde. Ich lehnte mich an das Auto. Vielleicht sollte ich auf Phil hören und mein Essverhalten ändern.
Die nächste Zeit werde ich sicherlich unter dauer Beobachtung stehen.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter, völlig in Gedanken zuckte ich zusammen. „Ups, bist du eingeschlafen oder was.“ Amüsierte sich Moritz. Ich warf ihn nur einen bösen Blick zu. „Los steh auf. Der Boden ist Eiskalt, nicht das du dir den Tod holst.“ Reichte er mir seine Hand. Dankbar nahm diese an und ließ mir auf die Füße helfen. Kurzzeitig verkleinerte sich mein Gesichtsfeld. Meine Beine zitterten vor Anstrengung. Moritz fragte ob es mir gut geht. Ich nickte nur. Nicht das noch jemand auf die Idee kommt einen RTW zu rufen.
Auffordern hielt er mir das Promille Messgerät hin. Ein Wert von 0,4 Promille wurde angezeigt. Auch der Drogen Test fiel, wie nicht anders erwartet, negativ aus.
Erleichtert nickte mir der blonde Polizist zu. Daniel und sein Vater kamen auf uns zu. Feindselig sah er in meine Richtung. „Was habt ihr euch nur dabei gedacht. Ich bin sowas von enttäuscht von euch.“ Donnerte er schon wieder los. Daniel wirkte als möchte er im Erdboden versinken. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Von Mimi war weit und breit keine Spur.
Keiner erwähnte ihren Namen. Wahrscheinlich konnte sie flüchten.
Martin tobte noch eine ganze Zeitlang. Irgendwann legte sein Kollege einen Arm um ihn und versuchte die Sache zu beruhigen.
Ein mulmiges Gefühl überkam mich. Papa bekam sicherlich genauso einen Wutanfall. Nach der Aktion in der Schule heute, verständlich.
Mein Zittern wurde schlimmer. „Komm steig ein. Du erfrierst uns noch.“ Robin hielt mir die Tür vom Streifenwagen auf. Kurzzeit hatte ich die Hoffnung einfach heim gehen zu können. Als ich mich aber auf die Rückbank setzte erstarb diese Hoffnung. Wenig später setzte sich Moritz neben mich.
„Dir geht es nicht so gut oder? Wir können auch einen RTW rufen.“ Beunruhigt schaute er mich an. „Nein alles gut.“ Unschlüssig biss ich mir auf die Unterlippe. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Robin steuerte ihn gekonnt durch den Straßenverkehr. Ich sah Gedanken verloren aus den Fenster. Angst vor den Streit den es geben wird.
Vor unserer Haustür hielt der Streifenwagen an. Robin öffnete uns die Türe. Mit großen Schritten trat Moritz an die Haustür und klingelte. Mein Gedanken flogen wild in meinen Kopf. Kurzzeitig überlegte ich einfach nochmal abzuhauen. Bei meinen Zustand würde ich allerdings keinen Meter kommen.
Laut öffnete sich die Haustüre. Reflexartig ging ich einen Schritt zurück. Merkte aber sofort Robin in meinen Rücken. Stephan öffnete die Türe und sieht uns skeptisch an.
„Moritz, Robin was macht ihr denn hier.“ Verwirrt schaute er in die Runde. Nachdem er ausgesprochen hat öffnete Stephan die Tür, sodass wir eintreten konnten. Zögerlich folgte ich den drei Männern. Im Wohnzimmer saß Franco auf der Couch und sah Fern. Genauso verwirrt wie Stephan sah er uns an.
Franco war der beste Freund von Papa. Die beiden verstanden sich Blind.
„Wo ist Papa.“ Fragte ich leise in die Runde. Francos Gesicht verdunkelte sich sofort. Er wusste das ich Mal wieder in Schwierigkeiten geraten bin. Was meine aufgeschürften Knie und Hände noch unterstreichen.
„Oli hatte Kopfweh und hat sich deshalb ins Bett gelegt. Ich hole ihn.“ Seufzend stand der Italiener auf.
„Wir können ihn doch schlafen lassen.“ Hoffnungsvoll startete ich einen weiteren Versuch dieser Situation zu entkommen.
„Vergiss es. Wir sind dazu verpflichtet mit deinen Vater zu reden.“ Klärte mich Moritz auf.
Stephan stand mit verschränkten Armen vor mir und musterte mich skeptisch.
„Sag Mal Charly. Hast du Alkohol getrunken? Hier riecht es nämlich danach...“ „Ihr immer. Kein Mensch würde es riechen. Wieso kann nicht einmal was normal sein.“ Schimpfte ich gleich los.
Genervt setzte ich mich auf die Couch. Stephan und die zwei Beamten redeten leise miteinander.
Schritte halten auf der Treppe. Fast schon Angst erfüllt sah ich hinauf. Franco kam mit Papa die Treppe hinunter.
Beide blickten nicht gerade glücklich drein. Kein Wunder, die Tochter wurde schließlich nicht jeden Tag von der Polizei nach Hause gebracht. Ich wünschte Phil wäre hier. Der schaffte es immer mit seiner ruhigen Art alles zu regeln. Ohne das es in Streit eskaliert. Ein Blick in Stephans Gesicht, sagte mir das er die selben Gedanken hat. Leicht nickte er mir zu.
„Oli du siehst irgendwie nicht fit aus.“ Stellte Moritz klugerweise fest. „Heute ist nicht mein Tag.“ Sofort blagte mich wieder ein schlechtes Gewissen. Schuldbewusst starrte ich den Glastisch an.
Moritz klärte Papa über den Sachverhalt auf. Langsam entwich die Farbe aus seinen Gesicht.
„Also Momentan bist du doch einfach nur bescheuert. Du bist 15 Jahre alt. Wie kommt man da auf die Idee Alkohol zu trinken. Mit welchen Typen hast du dich da getroffen.“ Mit jeden Satz wurde die Stimme meines Vaters lauter.
Er erklärte mir noch wie enttäuscht er von mir sei. Moritz und Stephan hatten ganz schön zu tun ihn zu beruhigen.
„Ich weiß das ich es spätestens in einer Woche bereuen werde. Da du wahrscheinlich die Bude, aus Langeweile, auseinander nimmst. Aber du hast ab sofort Hausarrest. Keine Freunde und nach der Schule kommst du ohne Umwege nach Hause.“ Schloss er seine Predigt.
Alles in mir spannte sich an. Das konnte er doch nicht bringen. So schlimm waren die zwei Bier jetzt auch nicht. Gerade als ich zum Konter ansetzten wollte, legte Stephan seine Hand auf meine Schultern.
„Lass es gut sein. Heute bringt es nichts mehr. Wir reden morgen nochmal.“ Eindringlich schaute er mich an. Zögerlich nickte ich.

Die Woche verging schleppend. Meine Fäden wurden von Freddy gezogen. Ich durfte wieder alles machen. Allerdings saß ich noch immer daheim fest. Papa kontrollierte jeden Tag meine Schularbeiten. Die Stimmung war angespannt.
Als ich mit Daniel telefonierte erzählte dieser, dass es ihn ähnlich erging. Martin muss wohl völlig ausgerastet sein. Da hab ich Glück, dass noch weitere Personen in den Haushalt lebten und Papa immer wieder besänftigten.
Die Party am Wochenende ließ ich ausfallen. Zu groß war die Angst erwischt zu werden. Auf noch mehr Stress konnte ich verzichten.

„Hallo jemand daheim.“ Laut rief ich in den Flur hinein. Meine Schultasche stellte ich auf den Boden ab.
Leise trällerte das Radio aus der Küche. Gespannt wer Zuhause war machte ich mich auf den Weg zur Küche.
„Oh Gott was tust du da. Leg sofort das Messer weg…“ geschockt von den Chaos blieb ich stehen.

______________________________________

Eigentlich wollte ich das Kapitel erst auf der Nachtschicht hochladen.

Da ich aber jetzt auch in Quarantäne bin, kommt es gleich. Zum Glück halten sich meine Symptome in Grenzen...

Ich hoffe ihr habt Spaß am Lesen.

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionМесто, где живут истории. Откройте их для себя