9. Kapitel

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Alex stand mit einen Messer in der Küche und versuchte zu Kochen.
„Alex, wir haben doch vereinbart, dass du nicht mehr versuchst deine Kochkünste zu entdecken.“ Rief ich leicht verwirrt. Alex konnte überhaupt nicht kochen.
Einmal hatten wir alle eine Lebensmittel Vergiftung. Phil musste sogar ins Krankenhaus, deshalb galt das umgeschriebene Gesetzt, dass Alex nicht mehr alleine Kochen darf.
„Hey ich bin alt genug und überhaupt war keiner daheim.“ Versuchte er sich recht zufertigen.
Qualm stieg auf. Schnell sprang ich zum Herd und schaltete diesen aus. Ein schwarzer verkohlter Klumpen kam zum Vorschein.
Empört schaute ich den Arzt an. „Was sollte das werden. Ich hoffe du bist in deinen Job besser. Sonst hoffe ich, dass ich dich niemals brauche.“ Fassungslos hob ich die Pfanne an. Nicht definierbar was ich darin befand.
„Das sollte eine Gemüsepfanne werden.“ Sagte Alex kleinlaut. Ich brach in Schallendes Gelächter aus. So wenig Talent hatte ich noch nie gesehen. „Man was machen wir denn jetzt, ich hab Hunger.“ Maulte Alex. Wenigstens trägt er seine Niederlage mit Fassung.
„Ich Lauf schnell zum Dönerladen und du machst die Sauerei weg.“ Begeistert von meinen Vorschlag nickte Alex kräftig.
So marschierte ich wenig später zu den Laden und kaufte uns ein Mittagessen.
Wenig später saßen wir am Tisch. Mehr als einen halben Döner bekam ich einfach nicht herunter. „Ich muss jetzt dann los zur Arbeit. Die anderen kommen sicher gleich heim. Außer Phil, den muss ich heute ablösen. Vielleicht sollte ich ein wenig Trödeln.“ Mutmaßte Alex. Ich konnte immer wieder den Kopf über ihn schütteln. „Hey sei nett zu deinen Freund und Kollegen. Phil verzeiht dir sicher nicht so schnell.“ Boxte ich ihn die Seite. Der Arzt machte sich auf den Weg zur Wache. Ich genoss die Ruhe. Die allerdings nicht lange anhielt.
Papa und Stephan betraten zusammen das Haus. Sie begrüßten mich und ließen sich erschöpft auf das Sofa fallen. Ich schaute gerade auf Netflix eine Serie an. „Wie war dein Tag.“ Fragte Papa und krallte sich unauffällig die Fernbedienung. „Naja Schule halt. Ich hab eine zwei in Bio.“ Berichtete ich Stolz. „Ah geht doch.“ Knuffte mich Papa lachend in die Seite.

Aufgedreht rutschte ich auf der Couch hin und her. Ich fand einfach keine bequeme Position. Kaum lag ich Mal für ein paar Minuten still, hatte ich wieder das Bedürfnis mich zu bewegen. Mir war langweilig. Hausaufgabe hatte ich alle erledigt. Mimi war unterwegs und schrieb mir nicht. Was anderes blieb mir nicht übrig. „Kannst du nicht einmal für ein paar Minuten still liegen bleiben. Das nervt.“ Brummte mein Vater genervt in meine Richtung. „Mir ist langweilig.“ Rechtfertigte ich mich. Papa seufzte nur. Im Stillen hoffte ich, er würde mein Hausarrest aufheben. Dann konnte ich zu Mimi. Leider wurde ich Mal wieder bitter enttäuscht. Papa machte keine Anstalten.
„Ich geh laufen. Irgendwie muss ich mich nochmal bewegen. Will jemand mit.“ Stephan stand auf und schaute in die Runde. Papa saß am Sofa und blätterte Mal wieder in einer Zeitschrift und Phil sortierte seine Akten auf den Küchentisch.
„Immer diese Hyperaktiven hier. Ich mach heute nichts mehr.“ Kam es schwerfällig von Papa. Flehend schaute ich ihn an. Das wäre perfekt gegen meine Langeweile. „Ach hau doch mit ab. Ich weiß das du keinen ruhigen hast. Dein gehampel kann ja keiner ertragen.“ Lachend stimmte Papa zu. Schnell rannte ich in mein Zimmer, um ein Haar hätte ich die Kurve nicht erwischt, das wäre schmerzhaft geworden. Ich zog mir eine lange Laufhose an und ein Langarmshirt. Band mir einen Pferdeschwanz und schnappte mir meine Airpods. Hin und her wippend wartete ich auf Stephan.
Kopfschüttelnd als er mich sah trat er die Treppe hinunter. „Ich frag mich ja immer, wie man es schafft soviel Energie zu haben.“  Lachte er.
Phil sah mich skeptisch an. „Du hast lange keinen Sport mehr gemacht. Lass es bitte langsam angehen und übertreibe nicht.“ Bat mich der Arzt. Nachdem ich allen versichert hatte, dass ich Aufpasse traten wir hinaus. Kalte Novemberluft schlug mir entgegen. In ein paar Wochen war Weihnachten. Ich liebte das Fest. Schweigend liefen wir los. Stephan blieb ein wenig hinter mir. So das ich das Tempo bestimmen konnte. Ich musste nach ein paar hundert Metern mit erschrecken feststellen, dass meine Kondition komplett im Eimer war.
Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn. Die Niederlage wollte ich mir aber nicht eingestehen.
„Moritz war ganz erstaunt, dass du so ein Tempo drauf hast. Er wäre fast nicht hinterher gekommen.“ Fing Stephan zu reden an. „„Ich hoffe sowas kommt nicht wieder vor. Alkohol kann soviel kaputt machen. Vorallem als Minderjährige.“ Strenge legte sich in seine Stimme. Wenn er wüsste, das ich damals das Mädchen auf der Party war. Ich würde mein Leben lang Hausarrest bekommen. Wahrscheinlich stellten sie jemanden ab, der mich rund um die Uhr bewachte. „Ich weiß ja das es Mist war. Aber Papa übertreibt Mal wieder. Könnt ihr nicht endlich meinen Hausarrest aufheben.“ Keuchend hoffte ich auf ein Wunder. Seitenstechen machten sich bemerkbar. Meine Luft wurde knapper. Das Essen von vorhin lag schwer in meinen Magen. „Ich kann gar nichts. Das muss Oli entscheiden. Schließlich ist er dein Vater.“ Kam es wenig überzeugend von Stephan. Wut baut sich in mir auf. „Ihr mischt euch doch sonst auch in allen ein. Kaum brauch ich Mal eure Hilfe weigert ihr euch.“ Zischte ich verärgert den schwarzhaarigen zu. Ich erhöhte mein Tempo und näherte mich meiner Belastungsgrenze. Was mir reichlich egal war. Ich war schon immer ein Meister in Schmerzen und Grenzen zu ignorieren. Bei den Vater, war das ja kein Wunder. Er würde mich bei den kleinsten Schnitt ins Krankenhaus schleifen. Aus den Augenwinkel konnte ich beobachten wie Stephan sein Tempo ebenso erhöht. Mühelos hielt er mein Tempo mit.
Mein Fitness Armband vibrierte und zeigte somit an, dass wir bereits 5 km gelaufen sind. Meine Atmung wurde mit jeden Meter schneller. Mein Puls war alles andere als Gesund. Der Polizist neben mir, schnaufte noch nicht einmal. Übelkeit stieg in mir auf. Abrupt blieb ich stehen.
Ich erbrach mich so heftig wie selten zuvor. Verzweifelt versuchte ich Luft in meine Lunge zu pumpen. Viel zu wenig kam an. Tränen stiegen in mir auf. Stephan legte besorgt eine Hand auf meinen Rücken und eine auf meinen Bauch. „Charly Atme tief ein und aus. Nicht so schnell.“ Versuchte er mich zu beruhigen. In seiner Stimme hörte man die Unsicherheit heraus. Viel zu schnell zog ich die Luft in meine Lunge. Langsam verkleinerte sich mein Sichtfeld. Stephan setzte mich auf den Boden. Immer schneller Atmend hörte ich gar nicht die Schritte die auf uns zugelaufen kamen.
„Was ist passiert.“ Fragte eine bekannte Stimme. Stephan erzählte was. Ich bekam es schon gar nicht mehr mit. Jemand schlug mir unsanft auf die Wange. Ein Schleier legte sich um alles. „He Charly schau mich an. Du musst ruhiger Atmen.“ Rieß mich Phil aus meinen Gedanken. Verdattert sah ich ihn an. Ohne auch nur auf seine Bemerkung einzugehen. Grob zwickte mich der Arzt in den Arm. „Sie reagiert nicht.“ Stellte er fest. „Du lässt mir keine andere Wahl.“ Murmelte der Arzt. Stephan saß hinter mir, mein Oberkörper lehnte an seinen. Phil zuckte mit den Schultern und hält mir seine Hand vor die Nase und den Mund. Mit aufgerissen Augen schaute ich ihn an. „So ganz langsam ein und ausatmen. Du erstickst schon nicht.“ Versuchte er mich zu beruhigen. Eine Hand lag auf meinen Bauch und gab mir den Takt vor. Als sich meine Atmung ein wenig beruhigte nahm er die Hand wieder von meiner Nase. Ich erbrach mich noch einmal. Kraftlos sank ich zurück. „Was habt ihr denn angestellt.“ Kam es entgeistert von Phil. „Nichtmal ein paar Minuten kann man euch alleine lassen.“ Fassungslos schüttelte der Notarzt seinen Kopf. Nach ein paar Minuten ging es mir besser und ich stützte mich auf. Stephan kniete noch immer hinter mir. „Was ist passiert.“ Fragte ich leicht verwirrt. „Keine Ahnung. Du bist aufeinmal zusammen gebrochen. Hast dich übergeben und dann eine Panikattacke bekommen. Ich hab Phil angerufen. Dieser war gerade auf den Weg zum Einkaufen und ist her gekommen.“ Verzweilft fuhr sich Stephan durch die Haare. „Ich sagte doch ihr zwei sollt langsam machen. Überanstrengung kann zu Übelkeit führen.“ Weißte uns der Notarzt zurecht. „Los steht langsam auf. Auf eine Blasenentzündung kann ich verzichten.“ Murrte er mich an. Langsam und mit zitternden Knien stand ich auf. „Die Sache darfst du Oli erklären. Ich war nur die Hilfe. Das nächste Mal wenn sowas vorkommt rufe ich einen Krankenwagen. Das ist nicht lustig.“ Sauer blickte er uns an. Stephan machte sich große Vorwürfe, weil er nicht gemerkt hat das es zuviel war. Zusammen stiegen wir in Phils Auto und fuhren zu unseren Haus. Phil verabschiedete sich knapp und fuhr weiter. „Ich hab Angst vor Papas Reaktion. Er wird wahrscheinlich wieder ausrasten.“ Gestand ich den Polizisten mit hängenden Kopf. Mir war immer noch leicht schwindelig. Meine Knie zitterten auch noch ein wenig. „Ich bin ja dabei. Wir bekommen das hin.“ Versuchte mich Stephan aufzumuntern. Mit Klopfenden Herzen betraten wir das Haus. „Na ihr zwei. Seid ihr wieder da. Hab ich da nicht gerade Phils Auto gehört.“ Amüsierte sich Papa als er mich sieht verdunkelte sich sein Blick. „Charly, was ist passiert. Du bist so weiß wie die Wand.“ Entsetzt sah er mich an.
Stephan erklärte ihn alles. Mit skeptischen Blick musterte er mich. „Oh man meine Nerven. Du machst mich fertig. Komm iss
erstmal einen Traubenzucker und geh dann duschen. Vielleicht kommt dein Kreislauf wieder in Schwung.“ Ruhig antwortete er. Ich nickte und schob mir ein Stück Traubenzucker in den Mund. Sofort merkte ich, wie ein wenig Energie zurück kam. Nachdem mir Papa eingetrichtert hat, dass ich ja die Badezimmer Tür offen lassen soll. Ging ich unter die Dusche. Gähnend und mit nassen Haaren betrat ich das Wohnzimmer.
Erschöpft legte ich mich aufs Sofa. Papa kam kurzer Zeit später mit zwei Gläsern dazu. Eins reichte er mir. Gierig trank ich das Glas Cola aus. Der Zucker tat gut. Phil raschelte in der Küche. Wahrscheinlich packte er seine Einkäufe aus. Als er mich erblickte legte er sofort los „Ich bin wirklich enttäuscht von dir Charly. Du musstest doch schon vorher gemerkt haben, dass es reicht. Das du auch immer Übertreiben musst.“ Laut schimpfend betrat er das Wohnzimmer. „Hei Phil, lass es gut sein. Ich denke sie weiß haargenau das sie Mist gebaut hat. Ist ja zum Glück so ausgegangen. Dank deiner Hilfe.“ Sagte Papa beruhigend. Überrascht von seiner Reaktion blickte ich ihn verwundert an. Eigentlich dachte ich das er völlig durchdreht und mich anschreit. Mit diesen Worten hätte ich tatsächlich nie gerechnet.

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionWhere stories live. Discover now