16. Kapitel

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Lustlos zog ich mir frische Klamotten an. Als ich auf den Flur stand hörte ich Laute stimmen von unten. „Du weißt ja gar nicht, wie geknickt sie gestern war. Erst schaffst du es nicht sie aus den Krankenhaus abzuholen und dann versetzt du deine Tochter, weil du mit deinen Kollegen was trinken gehen willst.“ Franco schrie schon fast. So kannte ich den Sanitäter gar nicht. Das er Mal ein wenig aufbrausend werden konnte ja, aber nicht so. Langsam ging ich näher an die Treppe und lugte hinunter. Papa stand mit verschränkten Armen vor Franco. „Ich weiß ja nicht was du dich darüber so aufregst. Das ist doch immer noch meine Sache.“ Grummelte Papa grimmig. Seine Laune war auch mal wieder bestens. „Wenn ich mich nicht mehr in deine Erziehung ein mischen soll, dann darfst du deine Tochter das nächste Mal gerne selber abholen. Ich wäre froh wenn ich meine Tochter mehr als einmal im Monat sehen könnte.“ Fassungslos schüttelte Franco den Kopf. „Du tust ja anscheinend alles, damit du so wenig Zeit wie möglich mit ihr verbringen musst.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ laut polternd das Haus. Papa stand mit gesenkten Schultern da. Fertig fuhr er sich mit der Hand über sein Gesicht. Nachdem ich mich im Bad gewaschen und angezogen hatte, ging ich mit gemischten Gefühlen die Treppe hinunter. „Guten Morgen“ brummte mir mein Vater entgegen. Ich erwiderte nichts darauf. „Wie geht es dir?“ wollte er sofort wissen. Ich verdrehte meine Augen. „Gut“ einsilbig antwortete ich ihn. Oli Seufzte und stützte seine Kopf ab. „Ich weiß das es gestern eine scheiß Situation war. Ich hätte einfach gleich nach den Dienst nach Hause kommen sollen“ entschuldigend sah er mich an. Als ich nichts erwiderte fuhr er vor fort. „Das nächste Mal kann dein Besuch auch gerne die Haustüre verwenden. Ich hab keine Lust irgendwelche Verletzten vor meinen Haus aufzugabeln.“ Ruhig lehnte er sich in seinen Stuhl zurück und musterte mich eindringlich. Mein Gesicht wurde mal wieder Tomaten Rot. Unfähig auch nur eine Antwort zugeben blickte ich auf den Tisch.
„Ich würde ihn trotzdem gerne Kennenlernen. Schließlich will ich wissen, mit welchen Leuten du unterwegs bist und wer in meinen Haus ein und aus geht.“ Er blickte mich eindringlich an. Ich wusste jetzt schon das Papa von Mike nicht überzeugt sein wird und das es im nächsten Streit enden wird. „Ja. Ich muss dann Mal los in die Schule.“ Versuchte ich das Gespräch schnell abzublocken. „So lass ich dich nicht in die Schule. Zuerst isst du was.“ Kam es streng von ihn. „Du weißt genau, dass ich in der früh nichts essen kann. Früher hat dich das auch nicht gestört.“ Giftete ich zurück. Ich wusste das die nächste Diskussion greifbar nah war. „Früher hast du aber unter den Tag noch was gegessen. Wann checkst du es endlich das du zu dünn bist.“ Fuhr er mich wütend an. Seine Stimme wurde schon wieder lauter. Genervt stand ich auf. Schnitt voller Wut eine Scheibe Brot hinunter und strich sie dick mit Nutella ein. Grob stellte ich den Teller auf den Tisch. „Übertreib es nicht Charly.“ Funkelte mich Papa böse an. Mit Müh und Not schluckte ich das Brot hinunter. „So zufrieden. Ich würde jetzt gerne zu den Bus gehen. Sonst erwische ich ihn nicht mehr.“ Provokant sah ich Papa an. Schnell stand ich auf und wollte meine Schulsachen holen. „Du bleibst noch sitzen. Ich fahr dich.“ Donnerte es in meine Richtung. Verwirrt sah ich ihn an. „Wieso soll ich noch sitzen bleiben.“ Überrascht legte ich meine Stirn in Falten. „Oh…du meinst wohl ich kotz das Brot gleich wieder aus oder was… für wie kaputt hältst du mich eigentlich.“ Wütend sprang ich auf. Enttäuscht davon, dass Papa mir anscheinend nicht vertraut. Wut machte sich in mir breit, bockig setzte ich mich wieder auf den Stuhl und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Du musst mich auch verstehen. Durch meinen Beruf hab ich schon einiges gesehen. Wenn dann muss das Ärztlich behandelt werden.“ Versuchte er die Situation zu erklären. „Was willst du jetzt machen? Mich in Klapse einweisen. Das ich als verrückt abgestempelt werde.“ Wütend sprang ich auf. Papa sah mich Verständnislos an. Er schüttelte traurig seinen Kopf. „Ich kenn dich aktuell gar nicht wieder. Was ist nur los mit dir.“ Er fuhr sich nervös übers Gesicht. Seufzend stand er auf und nahm seine Autoschlüssel. „Ich bin halt kein kleines Kind mehr.“ Beantwortete ich genervt seine Frage. Die Fahrt zur Schule verlief schweigend. Wir wollten beide nicht noch mehr Streit verursachen. Leichte Schneeflocken flogen vom Himmel. Die grauen Wolken hingen schwer über Köln. Bald war Weihnachten. Normalerweise wünschte ich mir jedes Jahr weiße Weihnachten. Dieses Mal war es mir egal. Ich wünschte mir eine normale Familie. Neidisch dachte ich an Mimi. Sie feierte jedes Jahr mit ihren großen Bruder und ihren Eltern. Vor der Schule hielt Papa seinen BMW an. „Ich bin nachher in der Arbeit. Phil müsste aber Zuhause sein.“ Gab er mir bescheid. Mit einen nicken schlug ich die Autotür schwungvoll zu und drehte mich um. Daniel stand einige Meter entfernt an der Wand und beobachtete die Situation mit hochgezogenen Augenbrauen. „Wieder Stress im Hause Dreier.“ Kam er angetreten und umarmte mich fest. Eine Träne fand den Weg aus meinen Augen.  „So schlimm?“ Fragte er mitfühlend. Ich konnte nur nicken. Wir saßen zusammen vor der Schule und ich erzählte ihn alles. „Wir können kein Gespräch führen, ohne das es im Streit endet. Ich hab keine Lust mehr.“ Schloss ich meine Erzählung. Daniel legte mitfühlend einen Arm um meine Schultern. Erschöpft legte ich meinen Kopf an seine Schulter. Aus den Augenwinkel konnte ich noch sehen wie Mimi auf uns zu kam. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Sie drehte um und verschwand, ohne das sie ein Wort gesagt hatte in die andere Richtung.
„Was ist denn mit Miriam los?“ Fragte Daniel sichtlich verwirrt. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Klärt das doch. Es wäre schade wenn eure Freundschaft wegen so einen Mist zu Ende geht.“ Daniel gab mir einen Schubs in ihre Richtung. Langsam stand ich auf und marschierte hinüber. „Hey Miriam. Können wir reden.“ Fragte ich sie vorsichtig. Mimi hob ihren Blick und sah mich mit Eiskalten Augen an. „Ich wüsste nicht was es zu bereden gibt. Dir liegt ja eh nichts an unserer Freundschaft.“ Wütend blinzelte sie mich an. Wir vor den Kopf gestoßen ging ich in die andere Richtung davon. Ich wusste nicht was ihr Problem war. Der Unterricht begann schleppend. Ich tauschte mit Anna die Plätze, sodass ich nicht mehr neben Mimi saß. Wir gingen uns die ganze restliche Woche aus den Weg. Ich hatte mir tatsächlich eine Erkältung eingefangen und Husten munter vor mich her. Papa hatte ich die ganze Woche nicht gesehen, da er am Arbeiten war. Am letzten Schultag schleppte ich mich erschöpft nach Hause. Müde legte ich mich auf die Couch, wenig später musste ich eingeschlafen sein. Mein Handy Rieß mich unsanft aus den Schlaf. Im Halbschlaf nahm ich das Telefonat ab. Sofort zeterte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. „Wo bist du verdammt nochmal. Wir waren vor einer Stunde verabredet.“ Wütend schrie Mike in das Handy. „He fahr Mal einen Gang herunter.“ Krächzte ich in das Telefon. Ein erneuter Hustenanfall packte mich. Ein stechen in meiner Seite ließ mich aufstöhnen.
„Gib mir paar Minuten und ich komme vorbei.“ Versprach ich meinen Gegenüber. Ein genervtes Stöhnen ließ mich aufhorchen. „Nein das hat sich jetzt erledigt. Ich muss weiter. Vielleicht melde ich mich.“ Mit diesen Worten legte Mike einfach auf. Fassungslos und vor den Kopf gestoßen saß ich auf der Couch. Er musste doch gehört haben, dass es mir nicht gut ging. Dann so eine Show abzuziehen war unnötig. Verzweifelt schlug ich mit der Faust auf das Kissen ein.

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionWhere stories live. Discover now