47. Kapitel

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Leise hörte ich ein Geräusch. Nicht wissend was es war. Schwärze hüllte mich ein. Verzweifelt versuchte ich meine Augen zu öffnen. Nach den 5 Versuch gelang es endlich. Irritiert starrte ich eine weiße Wand an. Wo war ich. Schoss es mir durch meinen Kopf. Etwas schweres bewegte sich auf meiner Seite. Ein Kopf, mit voller Locken, lag dort und Schnaufte laut ein und aus.
Ich versuchte mich zu erinnern. Erfolglos.
Ich stützte meinen Oberkörper auf. Sofort schoss ein unnatürlicher Schmerz durch mein Oberschenkel.
Zischend standen mir Tränen in den Augen. Phil war sofort hell wach. „Charly du bist wach.“ Rief er euphorisch. Ich konnte nicht klar denken. Zu sehr schmerzten mein Bein.
„Ich ruf einen Arzt, dann bekommst du etwas gegen die schmerzen.“ Phil drückte den Knopf, über meinen Kopf. „Was ist passiert?“ fragte ich. „Wir wissen es nicht du hast es irgendwie geschafft. Das das Messer vom Brot schneiden in deinen Oberschenkel steckte. Es zerfetze die komplette Arterie.“ Sofort wurde die Tür aufgerissen. Ein blasser Alex kam herein. Sein Mantel hing unordentlich hinunter. „Was ist passiert?“ fragte er hektisch. Sofort schnellte sein Blick zu den Monitor. „Alex komm runter. Sie ist wach.“ Erleichterung spiegelte sich in seinen Gesicht.

Mein Hals schmerzte fürchterlich, er fühlte sich so trocken, wie Schmiergeldpapier an. Ein Hustenanfall packte mich und schüttelte mich ordentlich durch. Tränen standen in meinen Augen. „Schau mal. Trink einen kleinen Schluck.“ Phil hielt mir einen Becher mit einem Strohhalm hin. Fast schon gierig schluckte ich den Inhalt hinunter. „Mach langsam dein Rachen wird von der Intubation gereizt sein.“ Mahnte Alex.
Zeitgleich zog er unterschiedliche Spritzen auf und verabreichte mir die Medikamente über die Infusion. Mit einen Prüfenden Blick stellte er sie ein wenig schneller ein.
Ich sah mich zum ersten mal um. Neben mir erstreckte sich eine Glasfront. Innerlich stöhnte ich genervt auf, ich hasste die Intensivstation.

Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. „Was ist passiert?“ krächzte ich erneut leise. Jedes Wort tat weh. „Du hast dir das Messer in die Oberschenkel Arterie gestochen. Das musste operativ versorgt werden.“ Klärte mich Phil erneut mit kurzen Worten auf. Fassungslos lag ich da. Ich konnte mich daran nicht erinnern.

„Wo ist Papa?“ Kam die nächste Frage. Mich wunderte es, dass er nicht bei mir war. Normalerweise würde er mich nicht aus den Augen lassen. Phil seufzte schwer. „Der hat sich auf Station ein Zimmer gebucht. Oli war so aufgebracht, dass Alex ihn ins Jenseits gespritzt hatte. Anders ging es leider nicht.“ Müde fuhr er sich über die Augen. Mein verwirrter Blick entging ihn nicht. „Er musste schließlich seine Tochter über 10 Minuten reanimieren. Fast schon selbstverständlich, dass er durch gedreht ist.“ Die zwei Ärzte sahen betroffen auf den Boden. Mein Gedanken rasten wild umher.

Ich war so schwer verletzt, dass sie mich reanimieren mussten. Ich war kurz vor den Tod gestanden. Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Ungläubig lag ich auf der weißen Matratze. Das musste ein schlechter Traum gewesen sein.

„Komm mach dir keinen Kopf darüber. Wichtig ist, dass es dir jetzt gut geht und du wieder auf die Füße kommst.“ Phil strich mir zur Beruhigung über die Haare. „Ich denke, dass du jetzt dann müde wirst. Das Schmerzmittel müsste sofort wirken.“ Setzte Alex hinzu. Ich merkte schon das meine Augen schwerer wurden. Bis mich die Müdigkeit vollkommen verschlang.

Die Sonne schien durch den Rolladen. Mein Kopf dröhnte ohne Rücksicht. Seufzend zog ich mir meine Decke ein Stück höher. Schloss meine Augen und genoss die Stille. Bis die Türe schwungvoll geöffnet wurde. Ein genervt es Stöhnen kam über meine Lippen. Eine junge Krankenschwester kam herein. Ihre schlecht blondierte Haare stachen sofort ins Auge. Mit hoher Stimme wünschte sie mir einen Guten Morgen.
Genervt verdrückte ich mir ein Stöhnen. Wo haben sie diese Barbie Puppe ausgegraben.
„Hier ist dein Essen.“ Mit diesen Worten stellte sie mir das Tablett auf den Tisch. Ich machte keine Gestalten den Deckel hab zu heben. Sie fuhr ungehindert mein Kopfteil nach oben. Was mir einen weiteren fiesen Stich in meinen Oberschenkel gab. Zischend fuhr ich sie an. „Kannst du nicht aufpassen. Das tut scheiße weh.“ „Es tut mir leid. Der Dr. Funke meinte, dass sie nach den Essen ein Schmerzmittel bekommen.“ Mit diesen Worten hob sie den Deckel von den Essen. Angewidert schaute mich die Schonkost an. Ich konnte nur schwer ein würgen unterdrücken. „Soll ich ihnen beim Essen helfen?“ fragte sie höflich.

„Ich bin doch nicht vollkommen behindert. Soweit schaffe ich das schon.“ Keifte ich sie unfreundlich an. Ihre Art störte mich. Auch wenn es wahrscheinlich nett gemeint war. Genervt löffelte ich den Joghurt. Die Schwester stand verloren daneben. „Essen kann ich alleine. Da brauchen sie mir nicht unbedingt zusehen.“ „Anweisung von den Dr. Funke. Er meinte ich sollte aufpassen, damit sie alles essen.“ Ich wusste nicht was los war. Aber die Situation überforderte mich. „Richten sie ihren Dr. Funke aus. Das er mich kreuzweise am Arsch lecken kann. Er soll hier nicht so einen Zirkus veranstalten.“ zischte ich ihr zu. Die junge Schwester zuckt ängstlich zusammen. Sie war kaum älter als ich, vermutlich im ersten Ausbildungsjahr. Schnell drehte sie sich um und floh aus den Zimmer. Kurz hatte ich Mitleid mit ihr. Ich wusste nicht was los war.
Irgendwie überforderte mich die Situation, das ich einen Herzstillstand hatte. Das niemand den ich kannte bei mir war. Bissen für Bissen zwang ich das Essen in mich hinein.

Schwungvoll wurde die Tür aufgestoßen. Phil kam herein. Wut zeichnete sich auf seinen Gesicht ab. „Was fällt dir ein Schwester Isabell so blöd anzumachen.“ Er war wirklich sauer.
Ich duckte mich ein wenig. „Ich weiß nicht. Irgendwie hat’s mich genervt.“ Nuschelte ich in die Decke.
„Dich hat’s genervt? Also manchmal frag ich mich schon, wo dein Anstand geblieben war.“ Entschlossen zog er die Tür hinter sich zu. „Ist dir eigentlich klar, dass es verdammt schwer ist gutes Personal zu finden. Gerade wegen solcher Patienten.“ Abwesend musterte er den Monitor. „Es tut mir leid. Ich werde mich entschuldigen.“ Gab ich zerknirscht mein nicht korrektes Verhalten zu. Zufrieden nickte der Arzt
„So jetzt zu dir. Wie geht es dir? Schmerzen? Schwindel?“ schon kam der besorgte Arzt wieder durch. „Eigentlich ziemlich gut. Leichte schmerzen im Oberschenkel, kein Schwindel oder sonstiges.“ Ich fühlte mich wirklich gut. Zu gut für die Intensivstation. Meine Meinung. Aber laut Phils Blick sah er das nicht so.

Tiefe Falten legten sich auf sein Gesicht. Kurz huschte ein Schatten darüber. „Nimm es bitte nicht auf die leichte Schulter. Du wurdest gestern mehrere Stunden operiert und du hattest einen Kreislaufstillstand. Ein wunder, dass es dir überhaupt so gut geht.“ Ich hörte die Besorgnis in seiner Stimme. Ich nickte, als Zeichen das ich seine Besorgnis verstand. „Du stehst aufjedenfall nicht alleine auf. Solltest du irgendetwas brauchen dann Klingel und sei nett.“ Ratterte die Anweisungen hinunter. „Was ist mit Papa?“ Unterbrach ich ihn bei seinen Redefluss. „Alex hat ihn ganz schön weg geknallt. Wenn es eins ist was Anästhesisten können, dann mit Beruhigungsmittel umzugehen.“ Die Tür wurde aufgerissen. Nervös zuckte ich zusammen. Zischend holte ich Luft. Mein Oberschenkel fühlte sich an als würde wer ein Messer hinein rammen. Kurz musste ich über meinen Vergleich schmunzeln. Es war ja leider der Fall.

„Entschuldigung Phil. Aber die Diva ist aufgewacht und ich weiß nicht wie weit er gleich wieder durch dreht.“ Schwester Anna kam herein. Sie war eine nette Schwester mit langen schwarzen Haaren, ich kannte sie schon lange. Phil stand seufzend auf. Verwirrt blickte ich ihn an. „Dein Vater.“ War das einzige was er mir sagte bevor er das Zimmer verließ.

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt