22. Kapitel

1.1K 32 5
                                    

„Heii Mike.“ Meldete ich mich. „Hey Charly. Ich wollte Mal fragen wie es dir geht und was du so machst.“ Seine sanfte, tiefe Stimme bescherte mir erneuert eine Gänsehaut. Zu gern hätte ich ihn neben mir. Einfach seine Lippen auf meinen spüren und durch seine seidigen Haare fahren. „Ich hatte leider einen kleinen Unfall und muss deshalb ein paar Tage im Krankenhaus bleiben.“ Offenbarte ich ihn meine aktuelle Situation. Mein Blick schweifte nach draußen, es war schon komplett dunkel. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es mittlerweile halb sechs war. „Oh Gott. Ich hoffe dir ist nichts schlimmes passiert?“ Mikes stimme hörte sich sichtlich geschockt an. Nachdem ich ihn erzählt hatte was passiert war, beschloss er, dass er mich morgen besuchen kommt. Wir redeten noch wenig. In Smalltalk war Mike spitze. Er konnte gekonnt von jeglichen Themen abweichen und schaffte es, dass ich danach wieder gut Laune hatte. Nachdem er aufgelegt hatte, grübelte ich über unsere Beziehung. Eigentlich wusste ich nicht viel über den Jungen mit den vielen Tattoos. Ich wusste nichts über seine Familie. Warum er alleine lebte. Ich wusste nur das er als Lagerist arbeitete. Ich nahm mir fest vor, ihn es nächste Mal darauf anzusprechen.
Ein energisches Klopfen riss mich aus meiner Gedankenwelt. Eine Schwester kam mit einen Tablet herein. „So Fräulein Dreier. Ihr Abendessen. Bevor sie allerdings loslegen bitte einmal das Antibiotika im Becher nehmen.“ Mit wenig guter Laune kam die Schwester an mein Bett heran. Ruckartig zog sie den Tisch her und stellte das Essen darauf ab. Sie nahm die Abdeckung ab und legte sie daneben. Eckel stieg in mir auf. Skeptisch beäugte ich das Brot, die Wurst daneben wirkte auch nicht sehr appetitlich. Wie befohlen nahm ich die Tablette. „Gibt es zufällig auch Käse oder Nutella?“ Fragte ich schüchtern die Krankenschwester. Empört funkelte diese mich an. „Du bist hier in keinen Hotel. Überhaupt darfst du keine Milch Produkte essen. Aufgrund von den Antibiotika.“ Zickte sie mich sofort an. Ohne auch nur einen Ton zu sagen, verließ sie das Zimmer. Bedacht schmierte ich mir mein Brot. Ich versuchte wirklich ein Stück abzubeißen, aber allein der Gedanke löste einen Würgereiz in mir hervor. Wütend auf mich selbst und auf die Krankenschwester schob ich mein Essen weg.
Wenig später trat Stephan wieder ein. „Du warst ganz schön lange weg. Hast du etwa eine nette Krankenschwester getroffen.“ Vorwurfsvoll schaute ich den Mann an. Konnte mir aber ein Lachen nicht verkneifen. Auf meine Aussage wurden seine Backen leicht rot. „Oh nein nicht dein ernst. Lass die Arme Frau in Ruhe.“ Stephan war ein Playboy durch und durch. Er hatte die letzten Jahre keine feste Beziehung, dafür gingen etliche Frauen ein und aus. Manche mit Tränen in den Augen, da sie sich mehr erhofft hatten. Ich verstand ihn nicht, er konnte doch nicht mit jeder so umher springen, wie er gerade lustig war. „Sie kannte mich schon vorher. Sie weiß auf was sie sich einlässt.“ Antwortete er mit einen Schulter zucken. Ein Kopfkino bahnte sich bei mir an. Ich schüttelte den Kopf, damit die verstörenden Bilder schnell wieder verschwanden.
„Willst du nichts essen?“ fragte er mich mit einen schiefen Blick auf den Teller. „Nein tatsächlich nicht.“ Desinteressiert schaute ich auf den Teller. „Das kann man doch keinen zumuten. Schau Mal diese Ekelhafte Wurst an. Das Brot würde schon gerne davon weglaufen und überhaupt stinkt die.“ Theatralisch hielt ich die Wurst hoch und wedelte vor seinen Gesicht umher. „Dann iss doch bloß das Brot. Ich verstehe dein Problem nicht.“ Der Polizist ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Das ist ja mega trocken.“ Stellte ich unzufrieden fest. „Mach was du willst. Ich kann dir nur sagen, dass Oli davon nicht begeistert sein wird.“
Mein linker Arm schmerzte in der Armbeuge. Ich krempelte meinen Pullover zurück. Ein riesen großer Bluterguss zierte die komplette Armbeuge. „Was hast du da?“ Neugierig kam Stephan heran. Bei den Anblick zog er scharf die Luft ein. „Das sieht nicht gut aus.“ „Was sieht nicht gut aus?“ kam plötzlich eine Stimme aus den nichts. Reflexartig zog ich meinen Pullover wieder hinunter.
Papa kam an das Bett heran und musterte mich. „Komm zeig her.“ Versöhnlich sprach er ruhig auf mich ein. Ich schob meinen Pulli wieder zurück und entblößte meinen Arm.
Papa begutachtet es von allen Seiten. „Ich weiß ja nicht wer so unfähig war einen Zugang zu legen. Die haben da ja mal sauber durch gestochen.“ verärgert sah er Stephan an. „Keine Ahnung, ich kannte die zwei nicht.“ Kam es von ihn. Papas Blick ruhte auf mir. „Hast du noch so starke schmerzen im Brustkorb, oder sind sie besser geworden?“ ich sagte ihn, dass sie schon besser geworden sind. Der Husten nervte zwar, aber es tat wenigstens nicht mehr so stark weh. „Sollte sich was verändern dann sag es bitte ehrlich. Bei einer verschleppten Lungenentzündung kann soviel passieren.“ Sichtlich besorgt strich er über meine Haare. Sein Blick blieb auf meinen kaum angerührten Brot haften. „Wieso isst du wieder nichts. Dieses Thema hatten wir schon. Sieh dich doch an.“ Besorgt musterte er mich. „Mir schmeckt es nicht. Die Wurst ist ekelig. Nutella hatten sie keins und Käse durfte ich nicht.“ Versuchte ich die Situation zu erklären. Seufzend stand Papa auf und ging hinaus. Schweigen erfüllte den Raum. Stephan stand wortlos an der Wand gelehnt. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür. Papa kam mit Nutella herein und reichte es mir wortlos. Ich zwang mich wenigstens zwei Scheiben zu essen. Beschmierte sie dick mit der Schokocreme. Als ich fertig war musterte mich mein Vater kritisch. „So kann es nicht weiter gehen. Du kannst dich doch nicht nur von Süßkram ernähren. Das ist ungesund.“ Stellte er mit Unzufriedenheit fest. Müdigkeit übermahnte mich. Langsam wurden meine Augen immer schwerer. Ich konnte sie nur unter großer Anstrengungen offen halten. „Komm Stephan lass uns gehen. Ich denke ein wenig Ruhe schadet nicht.“ Mit diesen Worten verschwanden die zwei Männer.

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionWhere stories live. Discover now