Aus Marcs Perspektive

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Ich bin schon etwas erschrocken, wie blass Samira aussieht, als sie da schlafend auf der Liege liegt. Den kleinen Teddy hat sie fest an sich gepresst. Ich lächle einen Moment, bevor ich ihr meine Hand auf die Wange lege. Ich bin etwas gerührt, von Samiras Reaktion auf mich.

 Nachdem sie zugestimmt hat, dass sie mit zu mir kommt, stöpsele ich sie von der Infusion ab und entferne das Monitoring. Der Zugang bleibt erstmal liegen. Schließlich hole ich zwei Handgelenksmanschetten aus meiner Tasche. Samiras Augen leuchten. Sie weiß anscheinend, wozu diese zu gebrauchen sind. Vorsichtig lege ich ihr diese an.

„Ich hole einen Rollstuhl, du bleibst, wo du bist!", warnend schaue ich sie an, bevor ich das Zimmer verlasse und einen Rollstuhl hole. Ich rede noch kurz mit der Ärztin, die mir schließlich die Entlassungspapiere überreicht, bevor ich dann wieder in die kleine Koje trete. Samira lächelt mich an. Ich hebe sie sanft von der Liege auf und platziere sie vorsichtig im Rollstuhl. Sie wirkt so klein und verletzlich. Ich gehe vor ihr auf die Knie.

„Es gibt da ein paar Regeln!",ich suche ihren Blick. Samira schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an. „1. Du hast die nächsten beiden Tage Bettruhe und wirst nur aufstehen, nachdem du mich gefragt hast. Auch für den Toilettengang. Währenddessen werde ich mich um dich kümmern. Diese Nacht wirst du außerdem am Monitoring hängen!"„2. Morgen früh wird Daniel dich durchchecken. Und nein, da gibt es keine Widerrede!"„3. Dein Training ist für die nächste Zeit, bis du dich vollständig erholt hast, gestrichen. Und diesen Zeitpunkt wird ein Arzt bestimmen und nicht du!" Etwas fester lege ich nun meine Finger auf ihre Halsschlagader, damit sie gezwungen ist, mich anzusehen. Sie ist bereits leicht tachy. „Deine Trainerin, mit der ich vorher ein sehr interessantes Gespräch hatte, dachte, du hättest dir nur etwas fester den Kopf angeschlagen. Sie hätte nie zugelassen, dass du startest unter den Voraussetzungen. Solche Zuwiderhandlungen werden geahndet, liebe Samira! Auch rückwirkend!", ich sehe, wie sich auf Samiras Haut die Härchen aufstellen. Ich lasse die Halsschlagader nun wieder los und streichle ihr sanft über die Wange.

"Aber jetzt sorgen wir erstmal dafür, dass du wieder gesund wirst, Kleines!"

Ihr Einverständnis vorausgesetzt, schiebe ich den Rollstuhl dann aus der Notaufnahme. 

***Na, was denkst du. Wird sich Samira an die Regeln halten? Wenn nicht an welche und warum? Wie immer freue ich mich über Kommentare und das ein oder andere Sternchen***

Reich mir deine Hand, KleinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt