Aus Larissas Perspektive

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***Zum Wochenendstart ein Kapitel für dich ❤***

Das Gefühl von Chris aus dieser Situation herausgetragen zu werden ist krass. Einfach nur krass. Ich bin in dem Moment einfach so gefangen von meinen Emotionen und Gefühlen, die diese Berührung an meinem Hals ausgelöst haben. Zusätzlich zu seinen doch recht klaren Fragen vorher, die mich schon massiv getriggert haben. Die Kombination hat mich einfach voll weggeschossen. Mal wieder. Ich sollte den ganzen BDSM jetzt einfach endgültig den Rücken zukehren. Es reicht. Ich werde hier nicht mehr geheilt, sondern einfach nur wieder und wieder verletzt. Das ist ja bei einem komplizierten Knochenbruch auch nicht anders. Ganz heilt der nie und bei gewissen Bewegungen wird es immer weh tun. Ich spüre Chris Blick auf mir, der versucht sich aus dem ganzen Schlamassel hier eine Reim zu machen – ich kann es ihm nicht vertun. Allerdings muss ich jetzt hier eine klare Linie fahren. Ich kann mich ihm nicht hingeben. Es ist zu ähnlich zu damals und so tief kann und will ich nie wieder fallen. Auch wenn er wirklich süß ist und diese Augen. Hachz. Ich schüttle entschlossen den Kopf und stehe auf. Meine Knie sind zum Glück nicht mehr ganz so weich und so kann ich einigermaßen selbstbewusst stehen, wenn es in meinem inneren auch anders aussieht. Ganz anders. Da bin ich waidwund. Oder angeschossen. Die Kugel steckt tief in mir. Es reicht nicht zum Sterben, aber auch nicht zum Leben. Okay. Genug von diesen Ergüssen. Ich glaube ich muss ins Bett und ins Training. Also Dinge tun, die ich kontrollieren kann und bei denen nichts passieren kann. Ja. Das werde ich jetzt tun.„Ich werde jetzt nach Hause fahren!", kündige ich an. „Hältst du das für eine gute Idee?", Chris setzt wieder seinen besorgten Dom-/ Ärzteblick auf. Nicht schon wieder.„Ja, ehrlich gesagt sogar für eine sehr gute!", gebe ich rotzig zurück. Chris verdreht die Augen. Na toll. Wir Mädels kriegen eine drauf, wenn sie das machen und er?„Weglaufen hilft nicht, Isa!" Dieser Name. Wieso nennt er mich so. Ich will das nicht. Das macht mich verletzlich, angreifbar. „Oh doch. Ich bin da sehr gut drin im Laufen. Ich kann dabei sogar auf ein Pferd aufspringen. Im Galopp!", gebe ich zurück. Chris schüttelt nur den Kopf. Ich bin hin- und hergerissen. Ich will mich einerseits in seine Arme schmeißen, andererseits... Ich drehe mich um und stake, in meinen hohen Schuhen über die feuchte Wiese. Es ist teilweise Raureif an den Grashalmen und ich spüre erst jetzt, wie kalt mir eigentlich ist. Ich beginne zu zittern und bin sehr froh um meine Jacke, die ich am Empfang geholt habe. Ich setze mich in ihr Auto, stecke den Zündschlüssel ein und stelle die Heizung auf volle Pulle. Es hilft nichts. Meine Zähne schlagen unkontrolliert aufeinander. Wieder balle ich die Fäuste und schlage schließlich auf das Lenkrad ein. Warum musste mir so etwas passieren? Wieso kann ich nicht einfach „normal" sein und mich einfach so einem Typen wie Chris hingeben. Habe ich das denn nicht auch einfach verdient?

***Na, was denkst du? Wird Chris sie einfach so vom Haken lassen,  oder jetzt erst recht? Ich freue mich auf dein Sternchen und natürlich einen Kommentar ***

Reich mir deine Hand, KleinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt