Aus Larissas Perspektive

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*** Und noch ein kurzes Kapitel dazu.  Einen schönen Sonntag euch allen ***

Als Chris den Vorhang zwischen unseren beiden Betten schließt, bin ich doch etwas angespannt. Was hat er vor? Er setzt sich schließlich neben mich und wirft mir einen langen Blick zu. Mein Körper schreit förmlich danach, seine warmen Hände auf meinem Bauch zu spüren, die dann die Schmerzen und Übelkeit lindern. Mein Kopf, dessen Stimme allerdings etwas leiser geworden ist, ist da andere Meinung.

„Wie schlimm ist die Übelkeit auf einer Skala von 1-10?"

„Hm, vielleicht so eine 7."

„Okay. Also das ist ein Symptom der Krankheit, die du hast. Wir haben jetzt verschiedene Möglichkeiten. 1. Ich spritze dir das Medikament in die Vene, 2. Ich verabreiche dir ein Zäpfchen 3. Wir machen nix. Deine Wahl!" Er schaut mich dabei abwartend an. Auf der einen Seite ist es ja voll gut, dass er mir die Wahl lässt und da auch auf mein Trauma eingeht, auf der anderen Seite möchte ich das gar nicht entscheiden, sondern will, dass er die Entscheidung für mich trifft. Ich schließe die Augen und rutsche etwas tiefer unter die Decke = mein persönlicher Schutzmantel. Bewegung tut allerdings einfach echt weh und ich stöhne kurz auf.

„Hm und eine neue Dosis Schmerzmittel ist auch angezeigt, oder Larissa?" Ich schaue an die Decke.

„Du musst hier nicht die Heldin spielen", sagt Chris einfühlsam.

„Ja, ich weiß!", gebe ich zurück

.„Larissa? Hilft es dir, wenn ich den Zugang lege?", kommt es von Marc hinter dem Vorhang. Chris schaut mich abwartend an.

„Nee. Aber Danke!" Mir scheint, ich muss mein vorschnelles Urteil gegenüber Marc revidieren.

„Also?" Chris wartet immer noch auf die Entscheidung.

„Erstmal nix!", sage ich trotzig.

„Wie du willst!", gibt er ruhig zurück und wendet sich ab. Die Nierenschale mit den Materialien, die er brauchen würde, um meine Schmerzen zu lindern, stellt er dazu betont vorsichtig auf meinem kleinen Nachttisch ab. Dann öffnet er den Vorgang wieder und fragt Marc und Samira

„Na, Pizza, oder asiatisch?"

„Pizza!", sagen die beiden wie aus einem Mund. Ach Mann. Ich möchte doch auch etwas essen und gleichzeitig fühlt sich mein Hals an wie Schmirgelpapier und die Übelkeit macht es auch nicht besser. Das ist doch gemein. Außerdem bin ich noch mit diesem verdammten Happy - ever – After Couple in einem Raum, plus meinem eigentlichen Traummann, wenn der nur nicht so einen verdammt doofen Beruf hätte. Ich tu mir nun ganz schön selber leid.

Reich mir deine Hand, KleinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt