Aus Chris Perspektive

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Ich wälze mich unruhig im Bett herum und bin mit meinen Gedanken immer bei Larissa. Dass ich sie da so entblößt habe, tut mir dann schon etwas leid. Allerdings habe ich wirklich versucht, sie nur wie eine normale Patientin zu sehen, und so habe ich auch reagiert. Mir war es wichtig, Larissa anzukündigen, dass ich noch eine Blutprobe von ihr haben möchte und ich hoffe, dass sie nicht ebenso panisch reagiert. Ich bin kein Freund von Kurzschlussreaktionen und möchte sie damit nicht überfordern. Dazu liegt sie mir dann doch zu sehr am Herzen. Sicherheitshalber habe ich aber die Haustüre abgeschlossen... nicht das Madame auf doofe Ideen kommt. Wenn sie möchte, darf sie natürlich gehen, aber erst nach einem klärenden Gespräch mit mir. Notfalls könnte ich die Kollegin von Nathan, Timo und Daniel fragen. Dani ist Heilpraktikerin und kann Hypnose. So könnte die Entnahme vielleicht nicht ganz so traumatisch für Larissa werden. Schließlich drehe ich mich im Bett herum, mache mir schöne Gedanken und schlafe schließlich mit dem Bild einer gewissen jungen Frau im Herzen ein. Ich wache auf, als ich ein leises Fluchen aus dem Flur höre. Ich schaue auf die Uhr. Es ist kurz nach sechs. Hatte ich also recht mit meiner Vermutung. Ich ziehe mir kurz eine Boxershorts an, Larissa und ich haben da nämlich eine gewisse Gemeinsamkeit und stehe auf. Ich öffne die Türe und sehe Larissa, vollständig angezogen, vor der Türe stehen. „Kaffee?", frage ich entspannt. Ihre Augen blitzen mich an. Ich halte ihren Blick, während ihre Augen kurz darauf meinen Body scannen. Anscheinend gefällt ihr, was sie sieht. Sie verlagert ihre Körperhaltung auf ihr anderes Bein. „Von mir aus!"„Gut," Ich gehe voraus zur Küche und schmeiße die Kaffeemaschine an. Nebenbei hole ich einen Stauschlauch, Desinfektionsmittel, eine Kanüle und Entnahmeröhrchen aus meiner Tasche und lege sie auf den Tresen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. „Ich bin Anästhesist. Dass heißt ich kann das im Schlaf!", ich grinse sie an und senke dann meine Stimme. „Sogar fast nackt..." Ich sehe, wie Larissas Mundwinkel zucken. Wir sind auf dem richtigen Weg. „Bekommen wir das dieses Mal hin, ohne dass du mich pikst? Oder bestehst du wieder auf ausgleichende Gerechtigkeit?", schmollend schaue ich sie an. Sie lächelt und nickt. „Okay. Von mir aus. Aber zuerst du. Und dann Kaffee. Wetten, das dauert genauso lange, wie der Latte braucht, bis er durchgelaufen ist?"„Deal!" Larissa schiebt ihr Langarmshirt etwas nach oben. Ich frage sie erst gar nicht, ob sie sich hinlegen möchte, sie ist gerade einigermaßen entspannt. Ich befestige schnell den Stauschlauch, taste und finde eine Vene, nehme mir die Nadel, desinfiziere und führe zügig die Nadel in die Vene ein. „Liegt schon!", sage ich leise. Und drücke eines der Entnahmeröhrchen in die Öffnung, dann löse ich den Stauschlauch und das Blut sammelt sich im Röhrchen. Ich entnehme drei. Drücke dann mit einem Pad auf die punktierte Stelle und ziehe die Nadel. Nachdem ich diese entsorgt habe, beschrifte ich die Röhrchen und befestige das Pad mit einem Klebestreifen und stelle ihr den Kaffee hin. Sie ist etwas blass. Mit zittrigen Fingern nimmt sie den ersten Schluck. „Sehr gut! Ich bringe die Röhrchen nachher in der Klinik ins Labor und dann wissen wir mehr!" Ich drücke nochmal auf die Maschine und lasse auch mir einen Kaffee heraus. „Auch ein Stück Pizza zum Frühstück?" Ich schiebe Larissa den Karton rüber. Sie schaut mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen. „Ich habe auch Joghurt!" „Schon besser...", murmelt sie. Ich stelle ihr einen hin, während ich mir das Stück Pizza schmecken lassen. Sie rührt etwas lustlos darin herum, isst dann aber immerhin. „Ich denke, ich starte bald mit den Check ups. Über die App bekommst du dann Bescheid wegen dem Termin. Ansonsten hast du die Woche Traininsverbot!" Larissa verdreht die Augen. „Darf ich jetzt gehen?"„Darfst du. Aber bitte mach langsam!"„Mach ich. Danke!"„Gerne. Immer wieder, Larissa!", kann ich mir nicht verkneifen zu sagen.

***einen schönen Sonntag euch allen. Ab jetzt ist übrigens der Band 2 von Jan und Fine schon vorbestellbar. Ich bin so gespannt,  wie ihr das Buch finden werdet.
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Reich mir deine Hand, KleinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt