Aus Samiras Perspektive

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Ich bin ziemlich angefressen, dass ich noch zu Elena muss und nicht einfach nach Hause kann. Marc behandelt mich wieder wie ein kleines Mädchen und so sehr ich das auch manchmal liebe, heute nervt es mich einfach nur. Trotzdem weiß ich, dass Widerstand zwecklos ist und so bin ich lieber leise und lasse mich von Marc zu Elena kutschieren. Als wir vor der mittlerweile gemeinsamen Wohnung der beiden halten, lässt Marc mich heraus. Kurz tut sich mir der Gedanke auf, einfach doch nach Hause zu gehen. Ich seufze, genieße nochmal sein starken Arme um mich herum und klingle dann an der Türe. Elena betätigt den Summer und kurz darauf stehe ich in der Wohnung. „Komm rein!" Elena lächelt mir zu. Fynn ist auf ihrem Arm und quengelt etwas. „Hast du schon gefrühstückt?"„Nein. Ich war dem Herrn nicht respektvoll genug. Dementsprechend habe ich meinen versprochenen Kakao nicht bekommen!" Ich verdrehe die Augen. „Na komm. Ich mach dir einen. Du legst dich einfach schonmal auf die Couch. Deine Unisachen habe ich gestern noch geholt. Dann kannst du wenigstens ein bisschen was tun, während du liegst."„Ich muss nicht liegen, mir geht es gut!"„Sammy! Lass es einfach. Du kennst die Männer. Es hat schon einen Grund, warum Marc wollte, dass du hier bei mir bist. Also, ab auf die Couch!"„BOSSY!" Ich strecke ihr die Zunge heraus. „Stimmt genau!" Elena lächelt mir zu, setzt mir Fynn auf den Schoß und geht dann in die Küche. Wenig später kommt sie wieder mit einer dampfenden Tasse und stellt sie auf den kleinen Tisch. „Hast du noch Schmerzen?", fragend schaut sie mich an. Ich schüttle den Kopf.„Nein, gar nicht. Der doofe Katheter zieht manchmal, wenn ich mich blöd bewege. Aber den zieht Nathan ja heute Abend."„Das ist doch gut." Fynn kuschelt sich wieder an Elena heran. „Wann möchtest du eigentlich wieder beginnen zu arbeiten?" Ich nippe an meiner Tasse und schaue Elena musternd an. „Hm. Schwieriges Thema. Dazu muss ich eben erstmal eine Betreuung für Fynn finden. Daniel ist mit der Praxis ausgelastet. Darauf kann ich mich nicht verlassen."„Aber du würdest wieder gerne?"„Ja, also wenn er über ein Jahr alt ist. Ich habe von meinem Chef das Angebot bekommen, auch von zuhause aus zu arbeiten. Vielleicht mache ich das. Dann bin ich etwas flexibler."„Nach wie vor in der Medikamentenforschung?"„Ja, auch und im Vertrieb. Er hätte mich gerne im Kontakt mit den Ärzten. Also in einer beratenden Funktion."„Könntest du dir das auch vorstellen?"„Ja, schon. Allerdings sind Außentermine eben echt schwierig mit Fynn."„Klar."„Du ich mach mal einen Spaziergang mit Fynn. Er braucht sein Schläfchen und du Madame, machst auch etwas Pause, ja? Das war immerhin eine OP gestern."„Ja Mama!"„Sei nicht so frech. Sonst petze ich bei Marc!"„Mach doch!"„Soso, da hat jemand Spaß an den Konsequenzen..." Sie grinst mich an.„Tja die Äpfel fallen nicht weit vom Stamm, oder so ähnlich", sage ich. Elena lacht und geht mit Fynn nach vorne, um ihn für den Spaziergang anzuziehen.

Reich mir deine Hand, KleinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt