Aus Marcs Perspektive

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***einen guten Start in die Woche ***

Nachdem ich Samira das Schmerzmittel injiziert habe, schwindet der angestrengte Gesichtsausdruck aus ihrem Gesicht. Sie legt sich auf die Seite, atmet nochmal tief ein- und aus. Dann senken und heben sich ihre Schultern langsam und regelmäßig. Ich muss lächeln, als ich sehe, wie sie sich Teddy wieder geangelt hat und diesen fest im Arm hält.

Ich könnte Daniel dafür lynchen, dass er den Begriff Little hat fallen lassen. Eigentlich wollte ich ja noch etwas warten, bis ich mit Samira „den Talk" führe und sie erstmal hier bei mir ankommen lassen. Das sie sich dann Informationen aus dem Internet verschafft, ist ja naheliegend. Allerdings hoffe ich nun sehr, dass sie dadurch nicht abgeschreckt ist. Nachdem ich noch einige Minuten den Monitor betrachtet habe, beschließe ich wieder ins Bett zu gehen. Ich stelle ihn auf laut, so dass ich gegebenenfalls einen Alarm hören könnte.Am nächsten Morgen stehe ich früh auf, um noch ein kleines Workout zu machen, bevor Samira wach wird. Das habe ich die letzten Tage schändlich vernachlässigt und das wird nun echt mal wieder Zeit. Ich fühle mich deutlich besser danach. Mein nassgeschwitztes Shirt werfe ich direkt in die Wäsche und gehe dann nur mit einer kurzen Sporthose bekleidet in die Küche. Ich höre kurz einen Moment an der Türe des Gästezimmers. Es ist alles noch ruhig. Vollgepumpt mit Endorphinen trinke ich ein Glas Wasser und betätige die Kaffeemaschine. Danach decke ich den Frühstückstisch. Schließlich können wir sie heute von der Überwachung nehmen. Es tut der Kleinen sicher auch mal gut, wenn sie einen kleinen Tapetenwechsel hat. Allerdings muss ich wirklich darauf achten, dass sie sich nicht überanstrengt. Ich stelle gerade Marmelade und Honig auf den Tisch, als ich aus dem Augenwinkel Samira sehe, die verschlafen ins Esszimmer getapst kommt. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaue ich sie an. Sie hebt die Schultern und lässt sie wieder fallen. Mein Blick wandert zu ihrem Zugang. Immerhin den hat sie sich nicht selbst gezogen.„Kleines, konntest du es etwa nicht erwarten?", ich lege ihr eine Hand auf den Rücken ihres Hemdchens und geleite sie zum Tisch. Sie lächelt mich strahlend an. Ich kann nicht anders, als zurückzulächeln.„Du solltest warten, bis ich dich hole!" Sie schmiegt sich an mich.„Du riechst gut!", sagt sie leise.„Soso, du stehst also auf Männerschweiß?" Ich halte ihren Blick. Wieder zuckt sie mit den Schultern.„Scheint so. Ich habe übrigens Hunger!" Ich schüttle amüsiert den Kopf.„Ich hole dir jetzt erstmal eine Decke. Nicht dass du dich erkältest," sage ich streng. Samira lächelt zum Glück nur und verdreht nicht die Augen. Ich sehe schon, sie beginnt zu spielen und Grenzen auszutesten. Das ist nicht das schlechteste Signal, würde ich sagen. Ich hole aus dem Wohnzimmer eine Decke und lege sie ihr um die Schultern.„Möchtest du eine Milch? Oder eine heiße Schokolade?"„Das klingt verführerisch, aber bitte nur eine warme Milch und Porridge!", sagt sie leise.„Samira! Du musst gerade mehr Kalorien zu dir nehmen. Sonst zieht sich dein Heilungsprozess noch länger!", sage ich streng. Samiras Blick verfinstert sich.„Das habe ich doch schon gestern!" , antwortet sie schnippisch. Nun ist es an mir die Augen zu verdrehen.„Du isst, was auf den Tisch kommt!", sage ich kurz und drehe mich um. Ich spüre dabei genau, wie Samiras Blick auf meinem Po landet. Ich drehe mich zu ihr um und schüttle lächelnd den Kopf. Samira kichert und fühlt sich kein bisschen ertappt. Oh oh, habe ich hier eine kleine bratty Little erwischt? Ich bin gespannt.

Reich mir deine Hand, KleinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt