85 Pep Talk

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„Scheiße, was machen wir denn jetzt? Da müssen wir doch irgendwie helfen." fragte ausgerechnet Isaac betroffen.

Danny staunte über ihn und dies tat er nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit. Er kannte Isaac bereits seit mehreren Jahren, so gut wie Zwei sich eben kennen konnte, wenn beide Straßenkids waren, jeder Tag ein Kampf ums nackte Überleben war und man nie genau wusste, wem man überhaupt vertrauen durfte.

Ein Paar waren Danny und Isaac erst seit wenigen Monaten und in dieser kurzen Zeit war mit Isaac etwas geschehen. Er hatte sich verändert, hatte sich geöffnet, so dass von dem knallharten Bastard, welchen er früher allen präsentiert, hatte im Grunde kaum noch etwas übrig geblieben war. Die harte Schale war fort und Isaac hatte sich von einem menschenfeindlichen Egozentriker, hin zu einem Mann gewandelt, der Liebe geben und für seine Freunde eintreten wollte.

Danny nahm die Hand seines Geliebten und verschränkte ihre Finger:

„Wir werden etwas unternehmen." versprach er: „Aber geben wir Derek erst einmal ein bisschen Zeit."

„Von mir aus kann der Trottel da in seinem Zimmer verschimmeln." mischte sich Scott ärgerlich ein: „Aber ich will wissen, was mit Stiles ist und wo er und das Baby stecken."

Er schnappte sich sein Handy und sprang vom Tisch auf.

Als er nach einer Weile wiederkehrte, wurde er von den fragenden Blicken seiner Freunde begrüßt:

„Nichts!" schnaubte Scott: „Stiles geht nicht dran. Er hat mich immer wieder weggedrückt und nach dem dritten Versuch war sein Telefon aus. Fuck, ich mache mir richtige Sorgen."

„Ich glaube, das musst du aktuell nicht." urteilte Lydia: „Er will einfach gerade nicht gestört werden. Vielleicht schläft das Baby, oder er hat Angst Derek würde versuchen, ihn über dein Telefon zu erreichen, oder er braucht ganz einfach Zeit und Ruhe, um darüber nachzudenken, wie es nun in seinem Leben weitergehen soll. Er wird sicher ein Lebenszeichen von sich geben, wenn er dazu bereit ist. Und wenn er dich wegdrücken, beziehungsweise sein Telefon abstellen kann, liegt er ja offensichtlich auch nicht sterbend im Straßengraben, also kannst du dich erst einmal ein wenig entspannen, Mutter McCall. Deinem Baby geht es so gut, wie es in dieser verkackten Situation eben möglich ist."

„Hey, nenn' mich nicht so, Bitch!" murrte Scott:

„Und nenn' du mich nicht Bitch, Bitch!" konterte Lydia empört:

„Hört auf zu zanken!" herrschte Allison die beiden an: „Danny hat Recht, wir sollten erst einmal eine Weile die Füße stillhalten und abwarten, wie es weitergeht. Und wenn wir helfen können, dann helfen wir.

Darauf schienen alle Paare sich für's Erste einlassen zu können. Sie beendeten schweigend ihre Mahlzeit, denn von der Fröhlichkeit nach ihrem Kurzurlaub war gerade nicht mehr viel zu spüren. Nachdem sie satt waren, machten sie gemeinsam noch ein wenig Ordnung und anschließend zogen sie sich paarweise in ihre jeweiligen Zimmer zurück.

Stiles auf seinem Bett in seinem Hotelzimmer und blickte auf das Baby hinab, welches endlich Schlaf gefunden hatte. Stille Tränen kullerten über seine Wangen. Er hatte wirklich verdammt wenig geschlafen in letzter Zeit, sein Leben war Scheiße, er war absolut nicht vorbereitet auf die Elternrolle und die Fürsorge für ein Neugeborenes, seine Ehe war möglicherweise bereits am Ende, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte und er fühlte sich vollkommen allein auf der Welt.

Als vorhin sein Telefon geklingelt hatte und Scotts Name auf dem Display erschienen war, war es unglaublich verführerisch gewesen abzunehmen, doch er wusste ja nicht nicht, was ihn am anderen Ende der Leitung wirklich erwarten würde? Es hätte ebenso gut Derek sein können, der versuchen wollte ihn zu bequatschen, die kleine Talia aufzugeben und nachhause zu kommen. Vielleicht hätte sein Mann ja sogar bereits die Polizei und das Jugendamt alarmiert und man würde versuchen, mittels einer Fangschaltung seinen Standort zu ermitteln, um das Kind von ihm weg zu holen?

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