14 Normal ist die Parole

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Derek und Stiles saßen allein am Tisch, denn wie so oft schlief Scott lieber ausgiebig aus, anstatt mit ihnen zu Frühstücken.

Beide Männer hatten abgesehen von einem 'Guten Morgen' bislang noch kein Wort miteinander gewechselt, seit sie vor einer halben Stunde aus den Federn gekrochen waren. Stiles entging natürlich nicht, dass sein Gegenüber ganz offensichtlich nach Kräften bemüht war, möglichst vollständig in seinem Kaffeebecher zu verschwinden und schließlich konnte er Derek nicht länger leiden sehen. Stiles erhob sich und nahm auf dem Schoß des Älteren Platz und versicherte:

„Das, was letzte Nacht geschehen ist, ist nichts, was dir peinlich sein müsste, Baby! Du hast doch bloß ein kleines bisschen geweint und das war auch schon alles. Das muss auch bei harten Jungs wie dir mal sein; ehrlich! Scott und ich tun das ständig!"

„ICH aber nicht!" erwiderte Derek mürrisch.

„Bloß weil bislang niemand zum Trösten da war, aber das ist jetzt vorbei!" stellte Stiles klar und strich dem Älteren durch das Haar: „Jetzt bin ICH nämlich hier und bei mir darfst du jederzeit heulen! Ich verrat's auch keinem!"

Derek gab einen unzufrieden Laut von sich:

„Es ist peinlich!" brummte er leise.

„Ich weiß, dass du das denkst, Dummchen, aber dafür gibt es absolut keinen Grund! Im Gegenteil! Du warst gestern ganz toll und mutig! Endlich hast du dich deinen Dämonen gestellt. Ich bin stolz auf dich!" Stiles drückte dem Älteren einen Kuss auf die Stirn: „Und nun sei kein Snob, reicher Junge und iss deine Pfannkuchen! Es mag ja sein, dass dein verwöhnter Luxusgaumen Besseres gewöhnt und dass dies nur eine Fertigmischung ist, aber dafür habe ich sie mit Liebe für dich zusammengerührt, also Mund auf!"

Stiles grinste und begann Derek zu füttern.

Der Ältere lächelte auch und schnappte sich brav den hingehaltenen, vor Sirup triefenden Happen:

„Guter Junge!" lobte ihn Stiles.

Und damit war das Thema 'Unangemessenes-Verhalten-für-echte-Kerle' Gott sei Dank fürs Erste von Tisch!

Nach dem Frühstück machte Derek sich für's Büro fertig und er und Stiles verabredeten sich für den Abend in seinem Palast, ehe er schließlich verschwand.

Als Scott eineinhalb Stunden später schlaftrunken in die Küchen getapst kam, fand er dort einen Stiles vor, welcher ihm den Rücken zuwandte und hoch konzentriert mit irgendetwas Wichtigem beschäftigt zu sein schien:

„Und? Was hast du denn da Gutes für Daddy, du dreckiges, kleines Flittchen?" begrüßte Scott seinen besten Freund schnurrend, packte mit beiden Händen nach dessen kleinem, in Jeans gekleideten Arsch und küsste seinen Nacken.

„Guten Morgen, du Lustmolch!" erwiderte Stiles fröhlich: „Ja richtig, das hier ist für dich, aber es ist nicht für jetzt! Das ist dein Picknick für heute Nachmittag, denn schließlich geht Liebe durch den Magen und ich will, dass dieses Mädchen sich Hals über Kopf in dich verliebt! Aber wenn du jetzt Hunger hast, dann ich habe noch ein wenig Pfannkuchenteig übrig."

Er stellte die Pfanne auf den Herd, gab ein wenig Butterschmalz hinein und wollte dann wissen:

„Weißt du eigentlich schon, was du nachher anziehen wirst?"

„Nichts!" erwiderte Scott: „Uhm... also, ich meine... ich werde Allison wohl absagen. Ich hab's mir anders überlegt. Ich habe keine Lust auf dieses Treffen."

Stiles fuhr herum wie ein Wirbelwind und stemmte die Fäuste in Seiten:

„Wie bitte? Was ist los? Du hast KEINE LUST? Hast du jetzt den Verstand verloren, oder wie? Das kommt gar nicht in Frage, Freundchen! Es wird nicht gekniffen! Ich habe immerhin Gurkensandwiches für euch gemacht!"

SchlaflosWhere stories live. Discover now