87 I can deal with the bad nights when I'm with my Baby - Teil 1

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Als Derek heimkehrte, begrüßten ihn selbstverständlich die unvermeidlichen fragenden Blicke der Anderen, doch sie mussten sich mit einem knappen: „Stiles geht es gut. Wir haben geredet. Es war eine gute Unterhaltung. Morgen sprechen wir weiter." begnügen.

Weitere Nachfragen ließ er nicht zu, sondern zog sich in seine Festung der Einsamkeit zurück. Zum Glück gab es in seinem Heim genügend Platz, so dass man sich nicht begegnen musste, wenn man es nicht wollte, denn Derek brauchte gerade einfach nur zeit um nachzudenken, nachzuspüren, sich über Dinge klar zu werden und dabei brauchte er niemanden, der ihm da reinquatschte.

Derek war ein Sportler und konnte einfach besser nachdenken, wenn er sich bewegte. Überdies war er innerlich noch immer sehr in Aufruhr und auch dagegen half es, sich körperlich richtig zu verausgaben. Also begann er mit einer ausgedehnten Joggingrunde durch die Nachbarschaft, gefolgt von einer Stunde Kraftsport in seinem Fitnessraum und abschließend zog er einige Bahnen in seinem Pool vor dem Haus.

Und nach und nach kehrte endlich allmählich ein wenig Ruhe in seinem Inneren ein.

Nachdem er geduscht und etwas Frisches angezogen hatte, machte er es sich mit einer Kanne Tee im Wintergarten in einem der Pfauenthrone bequem und spielte klassische Musik, Rachmaninovs 2. Klaviekonzert in D-Dur. Er schloss die Augen, genoss die tief stehende herbstliche Nachmittagssonne und folgte mit seinem Herzen den verschiedenen Stimmungen des musikalischen Werkes.

Als die Musik schließlich verklang, hatte Derek eine Entscheidung getroffen.

Und schon war es mit seiner Ruhe wieder vorbei. Er hatte wirklich viel zu tun und er wollte absolut keine weitere Zeit verlieren.

Bis spät in die Nacht hinein klebte er nun an seinem Telefon und seinem Computer, machte Pläne, verwarf sie wieder und schmiedete Neue.

Er wollte ganz sicher gehen, dass alles wirklich perfekt wäre.

Derek schlief in dieser Nacht kaum, denn dafür war er viel zu aufgeregt. Doch Schlaflosigkeit war ja wahrlich nichts Neues für ihn und er konnte damit umgehen, in der Gewissheit, dass es bald wieder besser werden würde.

Am Morgen zitierte Derek Greenburg zu sich, um diesen über die Dinge ins Bild zu setzen, die heute anstanden und um die der Butler sich zu kümmern hätte. Dann nahm der Hausherr allein ein kleines Frühstück ein, denn alle anderen Personen im Haus schliefen gern aus.

Nach der Mahlzeit nahm er mit pochendem Herzen ein weiteres Mal sein Handy zur Hand und wählte die Nummer von Stiles:

„Ja?"

Die Stimme seines Ehemannes am anderen Ende der Leitung klang gereizt und im Hintergrund war das ungeduldige Weinen des Babys zu vernehmen:

„Hey du. Ich will gar nicht lange aufhalten, aber darf ich zu euch kommen? Jetzt gleich? Vielleicht kann ich helfen?" erwiderte Derek beinahe schüchtern.

Stiles Stimme klang belegt, als er antwortete:

„Ja. Ja sicher, du kannst uns besuchen."

Besuchen? Das klang total falsch, doch Derek wusste, diese Situation und dazu noch am Telefon, das war nicht der rechte Moment, um darüber zu diskutieren, also antwortete er bloß:

„In Ordnung, in etwa einer halben Stunde bin ich bei euch. Bis gleich."

Sie verabschiedeten sich und Derek verlor keine Zeit. Er schlüpfte in seine Sneaker, warf sich seine Lederjacke über und verließ das Haus.

Die Wahl des Fahrzeugs aus seinem Fuhrpark fiel ihm heute nicht schwer. Er entschied sich für den SUV, denn sie würden vielleicht etwas mehr Platz brauchen. Er stieg ein und fuhr so schnell es möglich und erlaubt war dorthin, wohin sein Herz ihn so dringend rief.

SchlaflosWhere stories live. Discover now