52 Sherlockin' around, Teil 3

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Dereks Telefon klingelte. Als er Kates Namen auf dem Display las, nahm sein Gesicht einen missmutigen Ausdruck an, denn in letzter Zeit verging kein Tag, an dem er mit seiner verhassten Ex nicht wenigstens telefoniert hatte und er hätte heute wahrlich nichts gegen einen freien Tag gehabt. Andererseits spielte er dieses Spiel schon seit einigen Wochen und hatte noch immer nichts gegen diese Teufelin in der Hand! Er wollte endlich sein Leben wieder haben und natürlich seinen Geliebten an seiner Seite, also hob er den Hörer ab, um sich ein weiteres Mal in dieses lästige Scharade zu stürzen:

„Hey, Süßer. Wie sieht's aus? Ich habe einen Bärenhunger. Du nicht auch? Hast du eigentlich immer noch diesen fantastischen Koch? Was hältst du davon, wenn ich in einer Stunde zum Dinner vorbeikomme?" ertönte Kates muntere Stimme vom anderen Ende der Leitung.

Derek überkam ein gewalttätiger Impuls. Er stellte sich im Stillen vor, wie er ausholte und sie einfach niederschlug; ein kräftiger Schwinger mitten in ihre selbstherrliche, boshafte Fresse und sie würde zu Boden gehen, wie ein gefällter Baum! Dieses Bild erfüllte ihn mit großer Befriedigung und erlaubte es ihm sogar, freundlich auf die Anfrage zu antworten:

„Tut mir leid, aber das wird wohl nichts, denn mein Koch ist leider krank!" log er, denn dies war nicht der erste Versuch Kates, sich bei ihm zuhause einzuladen und Derek hatte nicht die geringste Absicht ihr jemals Zugang zu seinem Heim zu gewähren, damit sie dort herumschnüffeln und ihre kleinen technischen Spionagehelferlein installieren konnte. Nein, dieses Haus war seine letzte Bastion, seine Festung der Einsamkeit und die würde Kate nicht auch noch einnehmen! Er schlug stattdessen vor:

„Lass' uns doch lieber irgendwo essen gehen. Ich könnte auch einen Happen vertragen."

Kate machte einen Laut des Missfallens:

„Immer sind wir irgendwo in der Öffentlichkeit, wo tausend Augen auf uns gerichtet sind. Ich sehne mich einfach nach ein wenig Privatsphäre hin und wieder." maulte sie.

'Ja von wegen!', dachte Derek bitter: 'Du willst bloß in MEINE Privatsphäre eindringen!'

Da kam ihm plötzlich eine Idee und so etwas wie ein Plan entstand in seinem Kopf:

„Weißt du, was wir machen? Ich komme zu dir in deine Hotelsuite und wir bestellen etwas von dem Feinkostladen, der mich gewöhnlich beliefert.

Kate zögert kurz, doch dann willigte sie ein:

„Also gut, machen wir es so. In einer Stunde dann?"

Vielleicht hoffte sie, wenn sie ihn erst einmal in ihrem Heim hatte, ihn auch mit in ihr Bett nehmen zu können?

Träum weiter!

Und so saß Derek eine Stunde später bei Kate an einem reich gedeckten Tisch auf einem kleinen Sofa. Seine Gastgeberin war ihm dicht auf die Pelle gerückt, obwohl es durchaus noch ein zweites Sofa gegeben hätte, auf dem sie sich hätte niederlassen können. Derek versuchte ihre Präsenz, den Geruch ihres Körpers und die Wärme, die von ihr ausging nach Kräften zu ignorieren, denn sonst hätte er wohl keinen Bissen heruntergebracht. Er nutzte seinen ausgestreckten Ellenbogen als Abstandhalter und entweder war es diesem subtilen Signal zuzuschreiben, dass Kate nun den Sitzplatz wechselte und doch noch auf das gegenüberliegende Sofa umzog, oder es lag daran, dass sie sich vorgenommen hatte, nun ein freundschaftliches Gespräch mit Derek führen zu wollen, wofür es günstiger war, wenn sie ihm vis á vis saß, denn sie fragte nun:

„Und? Wie geht es dir mittlerweile? Hast du den kleinen Mistkerl endlich endgültig abgehakt, der dich doch im Grunde nur verarscht hat?"

Derek machte ein missmutiges Gesicht, zuckte mit den Schultern und schob sich schnell ein Stück Baguette mit Olivencreme in den Mund, weil er nicht wusste, wie er darauf antworten sollte.

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