21 Eiertänzer

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Derek spürte wie er nervös und seltsam verlegen wurde.

Verliebt?

Das war wirklich das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte!

Und Stiles durfte das auf keinen Fall mitbekommen, denn sicher würde er sich dadurch bedrängt und überfordert fühlen. Wer würde das nicht? Immerhin war das, was es zwischen ihnen gab ein Geschäft und weiter nichts, auch wenn es sich oft anfühlte, als sei es mehr als das.

Aber Derek durfte nicht riskieren, dass Stiles sich von ihm abwandte, denn immerhin war er das Einzige, was zwischen ihm und einer schlaflosen, alptraumhaften Hölle stand!

Und nun schaute Stiles in zurecht verwirrt und misstrauisch an. Was hatte er sich nur gedacht, ihn einfach so zu küssen? Sicher, es war nicht der erste Kuss zwischen ihnen beiden gewesen, doch davor war es immer bloß Show gewesen, um irgendwen von ihrer angeblichen Beziehung zu überzeugen, oder eine übermütige Spielerei, oder was auch immer.

Na ja und dann hatte es ja noch das eine Mal gegeben, wo sie beide zu viel getrunken hatten, doch daran wollte er jetzt lieber gar nicht denken!

Derek musste sich nun schnell etwas einfallen lassen, um die Situation zu retten und schließlich sagte er:

„Ich habe einen Bärenhunger, aber der Koch hat heute frei. Lass' uns etwas essen gehen, ja?"

Wirklich sehr raffiniert, dachte Derek ärgerlich über sich selbst. Man merkte ihm wirklich an, dass er ein total ausgebuffter Geschäftsmann war, der es gewohnt war, sich weltgewandt und souverän auf internationalem Parkett zu bewegen!

„Essen?" murmelte Stiles daher auch durcheinander: „Du willst jetzt essen gehen?"

„Ja sicher!" erwiderte Derek viel zu schnell und übertrieben munter: „Was willst du? Französisch? Italienisch? Spanisch? Tunesisch? Äthiopisch? Alles, nur nicht japanisch, denn das kann ich nicht mehr sehen, seit ich es heute Morgen im hohen Strahl wieder von mir gegeben habe!"

„Ich habe nichts Passendes zum Anziehen hier um groß auszugehen, außer der schönen, neuen Jacke. Außerdem mag ich gerade nicht aus dem Haus. Können wir nicht lieber etwas bestellen, oder so?" fragte Stiles missmutig.

„Etwa Pizza, die lauwarm in einem Pappkarton hier ankommt?" fragte Derek und der Ekel stand ihm quasi ins Gesicht geschrieben:

„Oder einfach bloß ein Sandwich? Das würde mir auch schon reichen." versicherte Stiles, doch diese Aussicht schien Derek ebenfalls überhaupt nicht zufrieden zu stellen.

Schließlich schlug Stiles vor:

„Oder ich koche uns etwas. Was hast du im Haus?"

Derek blickte ihn mit großen Augen an und zuckte mit den Schultern.

Stiles seufzte, marschierte hinüber in die offene Küche, die zu Dereks Wohnbereich gehörte und begann Küchenschränke und Kühlschrank zu durchforsten. Er fand ein wenig Schinken, eine Dose Thunfisch, ein paar Eier deren Mindesthaltbarkeitsdatum bereits deutlich überschritten war, und je ein angebrochenes Glas Pickles und Oliven.

Er blickte Derek, welcher ihm mittlerweile gefolgt war fragend an:

„Ich koche nicht!" rechtfertigte sich der Milliardär: „Wir können ja mal in die andere Küche gehen. Vielleicht gibt es da ja zufällig irgendetwas?"

Das taten sie Stiles gingen beinahe die Augen über, als er diese Küche erblickte. Sie hatte einfach alles, wovon ein Koch nur träumen konnte; jedes erdenkliche Gerät und genug Geschirr, um ein riesiges Bankett zu geben:

SchlaflosWhere stories live. Discover now