53 Sherlockin' around, Teil 4

437 36 13
                                    

Kate wusste, dass Derek sein Versprechen brechen und diese kleine Made Stiles am Ende doch noch anrufen würde. Das hatte sie ihm an der Nasenspitze angesehen, denn als ihn vorhin dieser Anruf erreichte, war die erste Reaktion, die Kate auf Dereks Gesicht lesen konnte doch tatsächlich so etwas wie Freude gewesen und dann erst folgte der Ärger?

Er hatte diese kleine Nutte also immer noch im System, so viel stand fest!

Und so hatte Kate abgewartet und sich dann gespannt in den Anruf eingeklinkt, denn sie war sicher gewesen, dass es diesem kleinen Dreckskerl mit seiner Bettelei schlussendlich doch noch gelingen würde, sich wieder bei Derek einzuschmeicheln. Umso überraschter war sie dann zu hören, dass ihr Ex sich auf nichts mit ihm einließ und Stiles klipp und klar sagte, wohin er sich seine Entschuldigungen stecken könnte. Sie war sogar ein klein wenig stolz auf ihn. Vielleicht gab es für diesen weichherzigen Trottel ja doch noch ein klein wenig Hoffnung und sie verschwendete mit ihm nicht bloß ihre kostbare Zeit?

Auch wenn Derek sich immer noch seltsam zierte, lief für Kate dennoch alles nach Plan und schon bald würde er wieder vollständig ihr gehören, soviel war sicher. Spätestens wenn er die guten Neuigkeiten hörte, wäre der sentimentale Idiot Wachs in ihren Händen.

Natürlich musste Kate dafür erst einmal diese hässliche kleine Nutte endgültig loswerden, doch das sollte kein Problem sein, denn immerhin hatte sie ja nun eine neue Verbündete auf ihrer Seite.

Und Lesben hatten ihr noch nie widerstehen können.

Kate grinste zufrieden in sich hinein.

Stiles wurde früh am folgenden Morgen von seinem Wecker geweckt. In seiner verschlafenen Benommenheit langte er hinüber auf die andere Bettseite, doch natürlich fand er sie leer. Er schluckte ein wenig und zog sich das zweite Kissen heran, um seine Arme darum zu schlingen.

Das gestrige Telefonat hatte seine Sehnsucht nach Derek nur noch größer werden lassen. Nein zu sagen, als dieser vorschlug vorbeizukommen, war ein echter Kraftakt gewesen und er fragte sich immer noch, woher er die Willenskraft dazu hergenommen hatte.

Stiles wünschte plötzlich, es gäbe etwas, was ihn dauerhaft mit seinem Freund verband, etwas an dem er sich festhalten konnte, wenn sein Geliebter einmal nicht bei ihm sein konnte und da hatte er mit einem Mal eine brillante Idee. Er grinste zufrieden in sich hinein, nahm sein Handy zur Hand und googelte Tattoo-Studios in Marin County. Er fand eines in San Rafael, wo er um die Mittagszeit, wenn der Laden öffnete anrufen würde, um zu fragen, ob er am Nachmittag vorbeikommen könne. Er hatte heute zwar ohnehin einiges auf der Agenda, aber für diese eine Sache hätte er sicherlich noch Zeit. Und Derek würden sicherlich die Augen übergehen, wenn er es bei ihrem Wiedersehen entdeckte!

Beim Frühstück dachte Stiles noch einmal über sein heutiges Vorhaben nach. Er hatte einige Hebel in Bewegung setzen müssen, bloß um dieser fixen Idee nachzugehen. Zum Beispiel hatte er Kontakt zu dem einzigen Polizisten aufgenommen, dem er wirklich vertraute.

Jordan Parrish war einer der Deputys seines Dads gewesen und für Stiles war er so etwas wie ein Freund. Er hatte als Jugendlicher ziemlich oft länger als nötig im Sheriffsdepartment seiner Heimatstadt Beacon Hills herumgehangen, nicht bloß um seinem Vater auf die Nerven zu gehen und sich neugierig in laufende Ermittlungen einzumischen, sondern auch um in Jordans Nähe zu sein. Hätte Stiles damals schon über sich gewusst, was er heute wusste, dann wäre ihm klar gewesen, dass er ein wenig in den jungen, gutaussehenden Deputy verknallt gewesen war. Parrish hatte davon vermutlich nie etwas mitbekommen und falls doch, dann hatte er es gutmütig ignoriert und war ihm eher so etwas wie ein großer Bruder gewesen und hatte Stiles unter seine Fittiche genommen. Er hatte sich auch redlich bemüht, Stiles zu trösten, als damals dessen Eltern so unerwartet bei dem Autounfall gestorben sind, doch es war ihm einfach nicht gelungen, zu dem Jüngeren in seiner Verzweiflung durchzudringen.

SchlaflosWhere stories live. Discover now