5 Der Boyfriend-Deal

1.6K 87 82
                                    

Derek war gerade mal seit einer halbe Stunde in seinen Büro, als Deucalion Barnes hereinplatzte, ohne anzuklopfen! Und damit war er der Einzige im ganzen Unternehmen, der sich so ein Benehmen erlauben durfte, denn er war Geschäftspartner, Berater, alter Freund der Familie und väterlicher Begleiter in Personalunion:

„Hey, mein Junge! Du siehst ja blendend aus!" rief er fröhlich aus: „Ich glaube, ich habe dich seit einer Ewigkeit nicht mehr so munter und zufrieden gesehen! Ohne deine Augenringe hätte ich dich ja beinahe nicht wiedererkannt. Was ist passiert?"

Deucalion nahm auf der Kante von Dereks Schreibtisch Platz:

„Danke Deuc! Ja, ich schlafe mittlerweile besser! Du musst dir also bitte keine Sorgen mehr um mich machen." gab der Jüngere zurück:

„Mache ich trotzdem. Das weißt du doch! Erica fragt übrigens nach dir. Sie sagt, ich soll dir auf den Zahn fühlen, ob es endlich mal wieder eine junge Frau oder einen jungen Mann in deinem Leben gibt. Sie liegt mir ständig in den Ohren, dass wir jemanden für dich finden müssen. Jede Woche kommt sie mit einem neuen Vorschlag um die Ecke, mit wem wir dich verkuppeln sollten. Sie plant übrigens demnächst eine Party, zu der sie einige mögliche Kandidatinnen und Kandidaten einladen will und fragt, wann es dir passt.

Derek , der lieber eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt UND einen Prostata-Check im selben Augenblick über sich ergehen lassen würde, als bei so einer saudoofen Kuppelei den begehrten Junggesellen zu mimen, dachte fieberhaft über einen höflichen Weg nach, wie er dem entgehen könnte und schließlich log er:

„Nicht nötig! Ich habe jemanden kennengelernt. Einen wirklich netten, jungen Mann! Also alles gut! Sag' Erica, sie kann aufhören, sich Gedanken zu machen, in Ordnung?" bat Derek, in der Hoffnung, damit die Gefahr gebannt zu haben, doch es wurde bloß schlimmer:

„Na wunderbar!" rief Deucalion begeistert aus: „Dann müsst ihr am Freitag zum Essen vorbeikommen. Dieses Boywonder will ich unbedingt treffen, dass es nach dieser langen Zeit endlich geschafft hat, dein Herz zu erobern."

Derek riss erschrocken die Augen weit auf und winkte dann rasch ab:

„Nein, Deuc! Dafür ist es noch viel zu früh. Wir haben haben uns doch gerade erst kennengelernt und wissen noch gar nicht, ob das mit uns was Ernstes wird. Das lassen wir besser bleiben, ja?"

„Papperlapapp!" rief Deucalion aus und seine Worte duldeten keine Widerrede: „Du und deine ewige Zurückhaltung! Wenn dein neuer Freund dafür sorgen kann, dass du endlich mal wieder ein bisschen Farbe im Gesicht bekommst und des nachts die Augen zumachst, dann halt ihn bloß fest! Also Freitag um neunzehn Uhr dann! Das ist mein letztes Wort!"

Der Ältere erhob sich.

Im Hinausgehen rieb er sich die Hände und rief begeistert aus:

„Erica freut sich ein Loch in der Bauch, wenn ich ihr davon erzähle!"

Als der Freund draußen war, schlug Derek stöhnend seinen Kopf auf die Schreibtischplatte und fragte sich, was er da bloß angestellt hatte und wie zum Teufel er sich aus dieser Misere wieder herauswinden konnte?

Scott wirkte angespannt, als Stiles ihre Bruchbude betrat, doch als er seinen Freund erblickte, hellte sich seine Miene schlagartig auf:

„Gott sei Dank! Da bist du! Geht's dir gut? Hat Hollywood dich schlafen lassen, oder hat er deinen hilflosen Zustand etwa schamlos ausgenutzt?"

„Mir geht's super! Derek war der perfekte Gentleman!" versicherte Stiles: „Und willst du mal was Cooles sehen?"

Er drückte Scott die zehn Einhundert-Dollar-Noten in die Hand, die er in der Hosentasche versteckt hatte.

Schlaflosजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें