13 Vergangenheit und Zukunft

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Beim Frühstück blickte Derek immer wieder verstohlen zu Stiles hinüber, bis dieser sich irgendwann ein wenig genervt erkundigte:

„Ist irgendwas?"

Ertappt schüttelte der Ältere den Kopf.

Nach einer Weile schob er hinterher:

„Wegen letzter Nacht... Danke nochmal!"

Stiles blickte auf und grinste:

„Jederzeit!" Dann wurde seine Miene jedoch ganz plötzlich wieder ernst: „Ich würde übrigens gern noch eine kleine Sache mit dir besprechen"

Er wirkte dabei irgendwie verlegen.

Derek musterte ihn stirnrunzelnd und Stiles bat:

„Nach dem Essen, in Ordnung?"

Und so setzten sie sich nach dem Frühstück hinüber ins den Salon, wo Stiles sich in eine Ecke des Sofas quetschte und nervös mit seinen Fingern spielte.

Auch Derek begann nun ein wenig unruhig zu werden, doch er wartete geduldig ab, bis der Junge bereit war.

„Ich habe mir da etwas überlegt." begann Stiles nach einer Weile schüchtern, wobei er dem Blick seines Gegenübers auswich: „Etwas wegen meiner Zukunft!" Wieder eine Pause: „Ich würde mich gern hier in L.A. am College einschreiben. Die Fristen laufen noch einen Monat und es wäre wirklich mein Wunsch! Wie denkst du darüber, Derek? Also, wenn du findest, dass es sich nicht mit meinem... uhm... Arbeitsverhältnis bei dir verträgt, dann lasse ich es natürlich, aber ich würde es wirklich gern tun!"

Erst jetzt traute er sich aufzuschauen.

Derek strahlte über das ganze Gesicht:

„Das ist alles? Ich hatte schon Angst und habe sonst was erwartet! Aber das ist doch eine wunderbare Idee, Kleiner! Tu es! Bewirb dich! Ich freue mich für dich! Und wenn du dabei finanzielle Unterstützung brauchst...?"

Stiles atmete erleichtert auf und rückte an Derek heran, um ihn zu umarmen:

„Nicht nötig!" versicherte er: „Du bezahlst mich doch bereits reichlich. Damit kann ich mein Studium mehr als finanzieren. Danke, dass du nichts dagegen hast!"

„Ich sage es noch einmal ganz deutlich: Du bist nicht mein Leibeigener, Stiles! Dein Leben gehört dir und du musst mich doch nicht um Erlaubnis fragen. Und im Grunde ist es doch sogar gut für uns, denn es macht unsere Lüge gegenüber Deucalion ein bisschen kleiner. Außerdem bist du so wahnsinnig schlau. Du solltest also UNBEDINGT studieren! Ich freue mich ehrlich über deine Entscheidung!"

Eine Weile blieben sie aneinander geschmiegt sitzen, etwas, was sie für gewöhnlich lediglich taten, wenn es ans Schlafen ging, oder wenn sie irgendwem etwas vormachen mussten, doch dies hier gerade war echt. Es war Ausdruck von Freundschaft und Verbundenheit und Stiles genoss jede Sekunde, ehe er erklärte:

„Jetzt muss ich es nur noch Scott irgendwie beibringen. Ich denke, er wartet bereits auf mich. Irgendetwas sagt mir, dass er die Neuigkeiten nicht ganz so freudig aufnehmen wird."

Er seufzte und wollte dann wissen: „Wie machen wir es heute Abend? Kommst du da zu mir nachhause? Ich will Scott nicht schon wieder allein lassen."

Derek war einverstanden. Sie verabschiedeten sich und er brachte seinen Gast noch zur Tür.

Scott lag mit einer Tüte Chips vor der Glotze und schaute sich gelangweilt spanische Telenovelas an. Als Stiles hereinkam, lächelte er.

„Hey, Bro! Wie hast du geschlafen?" erkundigte dieser sich bei dem Freund und flegelte sich gemütlich neben ihn:

SchlaflosDonde viven las historias. Descúbrelo ahora