36 Gottes Werk und Teufels Beitrag

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Derek blieb an den nächsten beiden Tagen weiterhin Zuhause, anstatt ins Büro zu fahren und er hatte Malia, Lydia, Scott, Danny und Isaac gebeten ebenfalls zu bleiben, um für Stiles da zu sein. Zu seiner Erleichterung hatten die Freunde Ja gesagt.

Andererseits war es vermutlich auch keine allzu große Strafe für sie, ihre Zeit in einem Palast mit Personal und allen möglichen Annehmlichkeiten zu verbringen, also hatte Derek kein schlechtes Gewissen.

Gleich zu Beginn hatte er die Kids mit Greenburg am Steuer in seiner Limousine mit den getönten Scheiben, welche er zu dem einzigen Zweck in seinem Fuhrpark hatte, um von den Presseleuten nicht gesehen zu werden, in der Stadt herumfahren lassen, damit sie alle ein paar Sachen zusammenpacken konnten und damit war das halesche Erholungscamp für Straßenkinder dann perfekt gewesen. Scott hatte noch Allison mitgebracht, weil den verliebten Jungen die Sehnsucht geplagt hatte. Und so hatte Derek den Gedanken daran verdrängt, dass sie die Nichte von Kate war und hatte anstatt dessen versucht, lediglich die kleine Allison in ihr zu sehen; das Mädchen, welches er schon als Baby auf dem Arm gehabt und über die Jahre zu einer hübschen, liebenswerten, gescheiten, jungen Frau hatte heranwachsen sehen.

Es kostete an den Morgenden immer einiges an Überredungskunst, Stiles überhaupt aus dem Bett zu lotsen, doch die Aussicht bei Derek und seinen Freunden zu sein, lockte ihn dann doch noch aus seiner Höhle. Dennoch konnte man nicht gerade behaupten, dass Stiles tagsüber allzu aktiv wäre. Die meiste Zeit lag er einfach depressiv irgendwo daneben, während die Anderen Spaß hatten.

Derek erinnert sich daran, wie man Stiles nach dem Autounfall beinahe ans Bett hatte fesseln müssen, damit er sich endlich einmal schonte und ausruhte. Dies hier jedoch schien seinen Geliebten auf eine völlig andere Art und Weise verwundet und außer Gefecht zu haben.

Derek versuchte es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen, doch er sorgte sich um ihn!

Heute Nachmittag lagen sie alle gemeinsam faul am Pool, denn die Sonne schien herrlich und Derek hatte die Hoffnung, dass gute Wetter würde Stiles Stimmung ein wenig aufhellen. Derek hatte die Gärtner eigens noch zusätzliche Planen als Sichtschutz in der Nähe des Schwimmbeckens aufzustellen, damit auch wirklich niemand von außerhalb des Grundstücks sie dabei beobachten konnte.

Die Stimmung war schläfrig und gelassen, als die Freunde plötzlich auf ein surrendes Geräusch aufmerksam wurden, wie von einem kreidezeitlichen Rieseninsekt:

„Fuck! Das ist eine Drohne!" rief Malia aus die sich bis gerade eben noch friedlich oben ohne gesonnt hatte und nun ärgerlich mit einem Satz aus ihrem Liegestuhl aufgesprungen war.

„Shit! Was machen wir denn nun?" fragte Scott entsetzt, doch Allison behauptete:

„Ich erledige das!"

Sie schnappte sich eine Flasche Sonnencreme vom Tisch, zielte, holte aus und warf. Das Fluggerät stürzte ab und Allison nahm einen Stein, der das benachbarte Rosenbeet begrenzte, um es und vor allem die daran befestigte Kamera zu zerschmettern und rief dann triumphierend:

„Erledigt!" Als sie die fragenden Blicke der anderen sah, fügte sie noch erklärend hinzu: „Ich trainiere Bogenschießen, seit ich fünf Jahre alt bin. Ich wusste immer, dass ich meine großartige Hand-Augen-Koordination irgendwann noch einmal gewinnbringend einsetzen können würde."

„Wow, das war heiß, Süße! Darf ich mal deinen Wurfarm fühlen!" fragte Malia flirtend.

Allison errötete heftig.

Derek blickte seine Cousine verblüfft an und lächelte dann in sich hinein. Sie hatte für ihn noch niemals so sehr wie sein Onkel Peter geklungen.

SchlaflosWhere stories live. Discover now