57:Mein See...

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Letztendliches bin ich dann doch irgendwann eingeschlafen. Aber ich habe nur Müll geträumt. Mein Unterbewusstsein musste mich wirklich hassen, denn es hatte mir immer und immer wieder in mehreren Träumen Ardy weggenommen. Es weiß anscheinend, dass meine größte Angst ist. Ihn zu verlieren, würde mich umbringen. Wortwörtlich! Ohne ihn würde ich nicht mehr leben wollen. Deshalb habe ich mich auch in jedem einzelnem Traum, nachdem ich ihn verloren habe umgebracht. Jetzt war ich endlich wach, aber so wirklich ausgeschlafen habe ich nicht.

Ich stieg aus dem Bett, lief in die Küche und sah auf der Arbeitsfläche einen Zettel. Es war Isa's Handschrift:

Guten Morgen erstmal, Ardy und ich sind heute den ganzen Tag weg, aber Morgen können wir ja was zusammen machen :)

Gestern sagt sie noch, dass sie was mit mir machen will und jetzt sind sie den ganzen Tag weg. Und Morgen werden sie mich wieder vergessen haben. Ich sollte mich also nicht auf sie verlassen und einfach mein Ding durchziehen. Unabhängig von ihnen!

Ich zog mich an und lief zu „Meinem" See. So nannte ich ihn, weil ihn fast keiner kennt und er mir sehr gut gefiel.

Dort angekommen lies ich meine Füße ins Wasser hängen und hörte dem Gezwitscher der vögel zu. Ich lies mich nach hinten fallen, wurde sofort von dem weichen Gras aufgefangen und schloss meine Augen. Wenn man sich anstrengte, konnte man sogar einen Specht hören, wie er sich an einem Baum zu schaffen machte. Als ich meine Augen langsam wieder öffnete hatte ich eine perfekte Sicht auf ein Vogelnest, indem drei kleine Vögel zwitscherten und wahrscheinlich auf ihre Eltern warteten, die dann auch gleich angeflogen kamen. Sie fütterten sie und dann stellten sie die kleinen an den Rand des Nestes. Die kleine fingen an mit den Flügeln wie wild zu schlagen. Ich werde hier also Zeuge, wie die drei fliegen lernen. Ich blieb ganz ruhig liegen, um sie nicht zu stören. Der erste, war der coole und sprang sofort, um dann los zu fliegen. Der zweite, war schon etwas ängstlicher und wurde von der Mutter leicht nach vorne geschoben, um dann aber von sich selbst aus zu springen. Der dritte versteckte sich hinter dem Vater, der ihn nach vorne schob und dann wartete. Aber der kleine wollte per tu nicht springen. Und so schubste der Vater in runter, ich hatte schon Angst, dass dem kleinen was passiert, aber er flog jetzt schon vergnügt durch die Gegend und jetzt machten sich auch die Eltern auf den Weg und die ganze Familie flog von dannen.

Ich schloss wieder meine Augen und lauschte den Tieren. Ich hörte einen Hund bellen, eine Katze miauen und einen Frosch quaken. Ich bin froh, das es in meiner Nähe wenigstens noch etwas Natur gab. Und nicht alles zu gepflastert wird. Ein Fleckchen ohne Abgase, Verschmutzung und anderes, das die Welt so langsam aber sich zerstören wird. Dieser Ort steht zum Glück unter Naturschutz, das heißt, er darf von niemandem Zerstört werden. Die Tiere dürfen hier friedlich leben. Ich wurde plötzlich müde und schlief dann auch ein...

Das Leben ist halt nicht immer fair /Tardy/Where stories live. Discover now