71: Der Schmerz wird doppelt so stark zurück kommen und mich erdrücken...

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Ich wachte von selbst auf, dass ist ja mal was ganz neues.

Heute wollte Sam wieder etwas mit mir unternehmen, sie ist ja endlich wieder da.

Ich machte mich fertig und bekam eine Nachricht, dass sie unten auf mich warten würde.

Ich setzte mich neben sie und lächelte sie an. Nur bei ihr kann ich aufrichtig lächeln. Früher habe ich jeden Tag mit Ardy gelacht, aber die Zeiten sind leider vorbei. Nur noch bei Sam, kann ich lachen und fühle mich wohl. Mein Zuhause ist mir fremd geworden, genau wie dir Personen darin. Ich bin mir fremd geworden, ich habe mich verändert, ohne es zu wollen.

Sam lächelte mich auch an und fuhr los.

Ich wollt nie so werden, bin es aber trotzdem. Es war unvermeidbar. Wenn man niemanden mehr zum lachen hat, warum sollte man dann lachen? Wenn man nichts mehr zum glücklich sein hat, warum sollte man dann so tun als wäre man glücklich?

Ich schaute die ganze Fahrt aus dem Fenster und träumte vor mich hin. Ich bekam nicht mit, dass wir standen und Sam schon ausgestiegen war. Bis Sam an meine Scheibe klopfte und mich so aus meinen Tagträumen holte. Ich schüttelte den Kopf und stieg aus.

Sam lief voraus und ich hinterher. Wir kamen an einer großen Wiese an und Sam breite eine Decke aus. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie eine Decke dabei hatte. Ich bekam momentan nichts mehr mit. Ich schwebe die ganze Zeit in einer Seifenblase. Die mich von der Außenwelt abtrennt und mich von all dem Schmerz, Leid und der Pein beschützen will. Die mich über dem Boden schweben lässt und mich nur absetzt, wenn die Gefahr gebannt ist. Ich schwebe umher und lebe in meiner eigenen Traumwelt. Die Realität ist einfach zu schmerzhaft geworden.

Ich setzte mich neben Sam und schaue in den Himmel. Sam und ich lassen uns nach hinten fallen und betrachten den Himmel.

Egal was man mit Sam macht, es wird zu etwas tollem. Selbst das hier macht wirklich Spaß. Sam weiß einfach immer was ich gerade gerne machen würde. Und jetzt gerade war es einfach in den blauen Himmel schauen und nachdenken. Und wissen, dass ich nicht alleine bin.

Was würde ich nur ohne sie machen? Ohne sie würde es mir viel schlechter gehen. Sie macht meine Welt Okay. Wenn ich bei ihr bin, lässt mich die Seifenblase auf dem Boden stehen. Sobald sie weg ist, schwebe ich wieder vor mich hin und lebe in meiner eigenen Welt vor mich hin. In meiner Welt, laufe ich den ganzen Tag mit einem Lächeln durch die Gegend. Bin glücklich und Ardy ist mit mir zusammen. In meiner Welt gibt es keine homophoben Menschen, die versuchen wollen uns auseinander zu bringen. Nein, hier wird alles und jeder toleriert. Hier leben wir in Harmonie mit Mensch und Tier. Hier geht es jedem gut!

Aber mir ist klar, dass ich nicht für ewig in meiner Traumwelt leben kann und das meine Seifenblase irgendwann platzen wird und ich so wieder auf den Boden der Tatsachen gestellt werde. Dann wird wieder alles auf mir lasten. Der Schmerz wird doppelt so stark zurück kommen und mich erdrücken...

Das Leben ist halt nicht immer fair /Tardy/Where stories live. Discover now