76:Das Ausmaß der Natur...

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Ich wurde durch meinen piependen Wecker geweckt, quälte mich aus meinem Bett und machte mich wieder willig fertig. Wenn das heute schon so schlimm ist, wie wird es dann Sonntag werden? Heute ist erst Montag bis Sam für immer geht, sind es nur noch sechs Tage nach diesem hier. Sechs Tage, Sechs Tage. Diese zwei Worte schwirrten in meinem Kopf bis es unten hupte und Sam mich zu sich rief.

Ich rannte runter, ignorierte wie immer Isa's Rufe und setzte mich zu Sam ins Auto. Wir fuhren los und für eine kurze Zeit, vergaß ich, dass Sam bald für immer weggeht und mich alleine lässt, mit Leuten die mich hassen.

Wir kamen an einem wirklich schönem See zum stehen und setzten uns auf die Steinmauer, die um den See errichtet wurde. Ich winkelte meine Beine an und legte meine Arme um sie. Sam tat es mir gleich.

Und so schauten wir auf die Weiten den Sees. Wie die leichten Wellen gegen die Bande schlagen und die angelegten Boote hin und her schwanken. Wie die leichte Brise durch die Segel pfeift und die Möwen im Wasser nach Nahrung suchen. Bevor ich Sam kennenlerne, ist mir das ganze Ausmaß der Natur nie aufgefallen. Die vielen kleinen Details, die man jeden Tag betrachten kann. Aber wie es sein wird, wenn Sam wieder weg ist, weiß ich nicht. Aber eins habe ich gelernt, das Leben ist zu kurz zum Zeit verschwenden!

Wir betrachteten einfach die ganze Zeit den See und keiner sagte ein Wort, aber es war keine betrügende Stille, sondern eine angenehme. Jedes Wort wäre jetzt zu viel, es würde den Moment nur zerstören. Die schönen Momente mit Sam werde ich nie vergessen. Wir wissen beide, dass wir noch so vieles sagen könnten, aber wir genießen diese Sechs Tage ohne sie mit Worten zu zerstören. Das ist toll an Sam, sie weiß einfach immer, wenn man gerne reden will und wann nicht. Und momentan wollten wir es einfach nicht, vielleicht war es in fünf Minuten anderes, oder in fünf Tagen, ich weiß es nicht.

Nach drei Stunden, die sich für mich nur nach Minuten angefühlt haben, machten wir uns auf den Rückweg.

Bei mir zuhause angekommen, lief ich an der Sprechenden Isa vorbei und werfe mich halbwegs gut gelaunt auf mein Bett und versuche einzuschlafen...

Das Leben ist halt nicht immer fair /Tardy/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt