31. Die Enttäuschung

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KATNISS

Ich sehe Gale's Mutter die im Garten ist und die Haustür steht offen.
Ich renne rein und stürme in Gale's Zimmer.
Er ist nicht da.
Als ich schon fast wieder draußen bin, sehe ich ihn.
Er sitzt im Wohnzimmer auf einem Stuhl vor dem kleinen Kamin.
Ich laufe auf ihn zu und er sieht mich an.

"Was für eine Überraschung.", sagt er. "Obwohl ich denke ich weiß wieso du hier bist.", fährt er fort.
"Was sollte das Gale? Wieso hast du diese Dinge über mich gesagt? Ich dachte wir wären Freunde, ich habe dir nach der Arena Sachen anvertraut und du? Du hintergehst mich so!", sage ich wütend.
"Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Aber schließlich habe ich nur die Wahrheit gesagt. Oder etwa nicht?", antwortet er.
Ich spüre wie die Wut in mir aufkocht.
"Weißt du was du damit anrichtest? Ist dir eigentlich klar was du getan hast? Du tust nicht nur mir weh, du bringst alle in Gefahr. Gale, verdammt.....wie konntest du das nur tun?", schreie ich ihn an.
"Es tut mir leid, aber...was glaubst du eigentlich wie ich mich gefühlt habe als du mich so zurück gewiesen hast? Mir ging es sehr schlecht.", sagt er.
Ich bin baff und trotzdem noch wütend!
"Und deswegen erzählst du alles ausgerechnet Präsident Snow? Deswegen bringst du uns alle damit in Gefahr?", fahre ich ihn an.
"Ich kann mich nur wiederholen, ich habe schließlich einfach nur die Wahrheit gesagt.", sagt er.
Ich könnte kotzen!
Wie kann er nur so sein?
Das ist nicht der Gale den ich kenne.
Oder habe ich ihn nie wirklich gekannt?

"Ich hätte niemals gedacht das du so bist, Gale. Ich erkenne dich nicht wieder. Du hast mich zu tiefst enttäuscht.", sage ich leise, aber laut genug das er es hören kann.
Er schaut mir nämlich direkt in die Augen.
"Ich will nichts mehr mir dir zu tun haben!", schreie ich und stürme aus dem Haus.

Ich renne den ganzen Weg nach Hause.
Ich komme in mein Zimmer, schließe die Tür hinter mir, lege mich auf mein Bett und fange an zu weinen.
Ich kann es nicht zurück halten.
Ich dachte Gale wäre mein bester Freund.
Ich dachte ein mal aus der Arena raus, wären Peeta und ich in Sicherheit.
Aber mittlerweile bin ich mir über garnichts mehr im klaren.

Nach einer Weile, beruhige ich mich und mache mich soweit fertig.
Effie ist schon unten und meckert,  dass wir spät dran sind.
"Schön auch dich wieder zu sehen.", sage ich und umarme sie.
Als wir aus dem Haus gehen, stehen schon Peeta und Haymitch da.
Ich renne auf Peeta zu und umarme ihn ganz fest.
Er verliert fast sein Gleichgewicht.
"Nicht so stürmisch.", sagt Haymitch.
Ich drücke ihn ganz fest.
Dies ist eine andere Art von Umarmung, eine die "Ich bin besorgt um uns" aussagt.
Er scheint es zu merken.  "Ist alles in Ordnung?", flüstert er mir ins Ohr.
Ich nicke und löse mich schließlich nach einer Weile von ihm.
Auf dem Weg zum Bahnhof schweige ich.

Peeta und Effie gehen in den Zug rein.
Ich weiß,  dass wir noch ein paar Minuten haben bis er los fährt, also nutze ich die Gelegenheit um mit Haymitch zu reden.
Ich weiß genau das im Zug des Kapitols, alles aufgezeichnet werden kann.
"Ich muss mit dir reden.", sage ich.
"Jetzt? was ist los?", fragt er und wir entfernen uns ein bisschen von dem Zug.
Ich erzähle ihm alles.
Von dem Besuch des Präsidenten, von Gale, von Peeta.
Das Snow will, dass ich ihn überzeuge und das wenn ich versage alle sterben könnten.
"Bitte Haymich, du musst mir helfen diese Tour zu überstehen...", flehe ich ihn an.
"Diese Tour? Mädchen wach auf....du bist ab jetzt Mentorin. Das heißt das sie jedes Jahr, von nun an, dich und Peeta zu den Spielen ab holen. Jedes Jahr werden sie auf eure Liebesgeschichte zurück kommen und über euer Privatleben berichten. Und du, du kannst nichts anderes tun, als mit diesem Jungen bis ans Ende deiner Tage zu leben."

Seine Worte treffen mich mit voller Wucht.
Darüber habe ich nie nachgedacht.
Ich wollte immer nur uns aus der Arena holen,uns nach hause bringen.
Ich habe mir nie Gedanken gemacht, wie das Leben eines Sieger aussehen wird.

"Ich weiß das du ihn nicht liebst, oder es noch nicht weißt, aber er ist ein guter Junge. Es hätte dich viel schlimmer treffen können.", sagt er.
Was? Nein!
"Mitlerweile weiß ich, dass ich ihn liebe. Wir haben vor zwei Tagen über unsere Gefühle geredet.", sage ich leise.
"Dann hat das tragische Liebespaar doch noch zusammen gefunden.", sagt er grinsend.
Na ja, offiziell zusammen sind wir nicht.
Darüber haben wir noch garnicht gesprochen.
"Das wird die ganze Liebessache für euch viel einfacher machen.", fügt er hinzu.
Schweigend trotten wir zurück zum Zug.

"Was ist los? Kommt ihr?", ruft Peeta.
Wir steigen ein.
"Ist alles gut?", fragt er
"Ja, alles bestens.", antworte ich.
Ich kann ihm von dem Vorfall mir Präsident Snow nicht erzählen.
Ich möchte ihn da nicht mit rein ziehen oder, dass er sich Sorgen machen muss.

Katniss und Peeta mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt