12~ Wie ich trotz Rückschlägen positiv bleibe

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Sinja:

"BLÖDER IDIOT!" Höre ich plötzlich und schrecke benebelt aus dem Schlaf. "W-was? Wo?" nuschle ich müde und blinzle einige Male um mich wieder zu besinnen, wo ich überhaupt bin.

In Amerika.

In einer WG mit fünf Verrückten.

In meinem Zimmer, das aussieht wie der Ozean.

In meinem heiss geliebten Bett und mit Kiki neben mir.

Apropos Kiki...Stirnrunzelnd wende ich mich meiner besten Freundin zu, die immer noch wie gebannt auf den sich bewegenden Bildschirm starrt und den Kopf in die Hände gestützt hat. Dann zieht sie aber urplötzlich die Augenbrauen zusammen und wirft meinem Laptop wütende Blicke zu.

"GEH AUF DIE VERDAMMTE TÜR DU SPACKO!" Ruft sie jählings laut und ich zucke heftig zusammen. Dann wandern meine Augen auf den immer noch laufenden Film und es scheint wirklich gerade die dramatischste Szene von allen zu laufen, in der Leonardo Di Caprio sich als Jack verzweifelt an die Holzplanke klammert, auf der Rose liegt.

Als der Junge sich immer noch nicht regt, scheint Kiki total auszuflippen. Sie setzt sich auf und zeigt drohend auf den Bildschirm. "Du mein lieber Herr bist ein unglaublich bescheuerter Spasst. Warum gehst du nicht einfach zu deinem Schätzchen auf die Tür huh? Da ist schliesslich genug Platz für zwei!"

"Vielleicht sind sie dann zu schwer." Murmle ich müde und reibe mir die Augen. Kiki schaut mich überrascht an. "Huch! Guten Morgen Dornröschen, was verschafft mir die Ehre, eures aktiven Wachzustandes?" schmunzelt sie und ich ziehe eine Grimasse.

Irgendwie habe ich es fertiggebracht, in der ersten halben Stunde des Filmes einzuschlafen und bin bis vor einer Minute auch nicht mehr aufgewacht. Nun scheint in Kikis Gehirn angekommen zu sein, was ich gesagt habe und ihre Stirn legt sich in Falten.

"Was? Meinst du echt, dass die zwei kleinen Kiddies zu schwer für so eine Tür sind?" fragt sie verwirrt du ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung...anders kann ich es mir nicht erklären, denn sie sollten wirklich genug Platz darauf haben." murre ich und werfe noch einmal einen Blick auf den Film.

Kiki tut es mir nach und gemeinsam beobachten wir, wie Jack gerade mit übertrieben dramatischer Musik im tiefen Meer versinkt. "Oh...und tot." Gibt Kiki ihren geistreichen Senf dazu und ich muss kichern.

"ESSEN!" klingt es auf einmal von unten und erleichtert seufze ich auf. In der letzten Stunde haben wir uns hauptsächlich von einigen Chips ernährt, die ich heute Nachmittag noch gekauft habe. "Komm! So lange dauert der Film nicht mehr und den grössten Teil haben wir gesehen." sage ich und hüpfe vom Bett.

Kiki hebt eine Augenbraue. "Ach? Meinst du nicht eher, dass ich den grössten Teil gesehen habe, während du vor dich hingeschnarcht hast?" fragt sie belustigt und wartet meine Antwort ab. "Habe ich geschnarcht?" Frage ich erschrocken, was Kiki ein Lachen entlockt.

"Nein Schätzchen, hast du nicht. Das ist bloss ein Sprichwort." kichert sie und ich reibe mir den Kopf, welcher anscheinend benommener ist als gedacht. "Jaja, sei ruhig und komm einfach mit." murre ich und verlasse gähnend das Zimmer.

Kiki springt ebenfalls auf den Boden und folgt mir nach unten. Dort angekommen, schlurfe ich gespannt in die Küche, welche aussieht, als wäre eine Bombe darin explodiert. "Wow..." murmelt Kiki und auch ich sehe mich mit grossen Augen um. "Ich glaube, Finn kommt nicht so mit kochen klar." kommt mir kichernd über die Lippen und auch Kiki muss schmunzeln.

Wie aufs Stichwort taucht der Koch höchstpersönlich auf. Er sieht ziemlich erschöpft aus und hat lauter rote Flecken auf seinem Shirt. Hoffentlich kein Blut... "Oh, hey...äh, ihr könnt zu den anderen ins Wohnzimmer gehen. Ich habe irgendwie versucht chinesischen Reis mit Gemüse und Poulet zu machen, aber das hat nicht so geklappt wie vorgestellt." Stellt er peinlich berührt fest und ich verschränke kritisch die Arme vor der Brust.

Wie ich bin...Where stories live. Discover now