45~ Wie Stimmungsschwankungen die Welt dominieren

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Sinja:

Morgen ist es soweit...Weihnachten steht vor der Tür.

Das einzige Problem: In unserem Haus befindet sich bisher noch nicht das kleinste Fünkchen Weihnachtsstimmung.

Doch das sollte sich jetzt ändern!

Gähnend schäle ich mich aus dem Bett und werfe einen Blick auf die Uhrzeit. Bereits zehn Uhr?! Hastig schlüpfe ich in meine Kleidung und stolpere die Treppe hinunter, wo bereits die anderen auf dem Sofa sitzen und über etwas zu diskutieren scheinen.

"Hey, warum habt ihr mich nicht geweckt?", keuche ich und lasse mich ungelenk neben Kiki fallen. "Oh, guten Morgen Schlafmütze", lacht diese und umarmt mich instinktiv, "keine Sorge, bisher haben wir nur besprochen, in welchem Stil wir alles für Weihnachten dekorieren wollen."

"Und?", stochere ich neugierig nach. Die anderen werfen sich einen vielsagenden Blick zu, bevor Alec stolz die Brust herausstreckt und mit ihre gemeinsam erarbeitete Lösung präsentiert.

"Blau!"

"Blau?"

"Blau!"

"Also, ihr wollt alles blau machen?", wundere ich mich vorsichtig, worauf mir einstimmiges Nicken entgegenwirkt. "Oh, okay...haben wir denn alles?"

"Ja, wir haben noch ganz viele Dekorationen vom letzten Jahr und darunter befinden sich auch einige blaue Kugeln, Lametta und sogar der Stern vom Weihnachtbaum ist in 'nem  bläulichen Farbton hergestellt worden. Ist das nicht cool?", freut sich Finn, wie ein kleines Kind und ich sehe das aufgeregte Strahlen in seinen Augen.

Das ist das erste mal seit langem, dass unsere Blicke sich wieder treffen, doch schlagartig beginnen meine Wangen sich zu erhitzen und in einer raschen Bewegung senke ich den Blick wieder. Ich weiss, dass es für ihn wahrscheinlich keine grosse Sache gewesen ist mit dem Kuss, doch für mich... Ach verdammt! Warum muss ich mir auch nur zu jedem kleinsten Mäuseschiss eine Tonne Gedanken machen?

"Na dann holen wir doch mal alles und treffen uns wieder hier in zehn Minuten!", trägt Connor allen auf und schlagartig verteilen wir uns, um die blauen Dekorationen zu besorgen.

Einige Minuten später, stehen unzählige Kartons und Taschen auf dem Boden, dem Wohnzimmertischchen, dem Sofa und eigentlich so ziemlich überall. Ich stütze die Hände in die Hüfte und atme tief aus.

Da scheint uns ein ziemliches Stück Arbeit bevorzustehen.

"Wollen wir?", fragt Kiki grinsend und mit ebenso verrücktem Blick nicke ich. "Auf jeden Fall!"

"Teilen wir uns auf?", dringt es nachdenklich aus Connors Mund, während er sich schon beinahe professionell über das Kinn streicht. Aufgeregt nickt Kiki. "Ja, super Idee! Ich und Alec, Jay und Connor, Sinja und Finn. Los geht's!"

Sie schnappt sich eine Kiste und Alecs Arm. "Wir nehmen die Küche, Jay und Connor Treppe inklusive Gang und Finn und Sinja...hmm...ach ja! Den Tannenbaum, ihr schmückt den Tannenbaum!" Mit diesen Worten (oder besser gesagt, diesem Speed-Vortrag) ist sie verschwunden ehe ich auch nur im Geringsten protestieren könnte.

Auch Jay verbeugt sich gespielt elegant, winkt Connor zu sich und steuert die Tür an, wohinter er gleich darauf auch verschwindet.

Nun sind meine Anwesenheit und Finn alleine im Raum und perplex starre ich die Tür an. Haben sie gerade wirklich...?

Wie in Zeitlupe drehe ich mich zu Finn um, der ebenso verwirrt aussieht, wie ich. Seine Augenbrauen sind zusammengezogen und er starrt die Tür an, welche vor einigen Augenblicken noch sperrangelweit offen gewesen ist.

Wie ich bin...Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu