35~ Wie ich einsehen muss, dass die Würfel nun gefallen sind

1.8K 66 12
                                    

Sinja:

In Gedanken versunken steige ich aus dem Auto, lasse meinen Augen über den Campus schweifen und halte dabei aufmerksam Ausschau nach Kiki. Finn steigt ebenfalls aus dem Wagen und stellt sich neben mich. Mir entgeht nicht, wie einige verwirrte Blicke auf uns landen. Blicke von Menschen, die sich nicht erklären können, was Finn, der sportliche, beliebte, gutaussehende und leichthin perfekte Typ mit mir zu tun hat. Mir, dem...naja, dem Nichts eigentlich.

Bisher bin ich immer mit Kiki in die Schule gefahren, habe mich kaum in die Nähe von Finn und den Drillingen gewagt. Schliesslich sind sie im dritten und ich im ersten Jahr, was demnach ziemlich einen Unterschied zu machen scheint. Zudem muss ich mir wohl oder übel zugestehen, dass sich meine Brüder und der Idiot neben mir ein ziemliches Image zugelegt haben.

Auf einmal legt Finn auch noch einen Arm um meine Schulter und zieht mich ein Stück zu sich. Meine Augen weiten sich um ungefähr zehn Fussballfelder, und das nicht nur wegen dem Kribbeln, das meinen Körper durchfährt.

Peinlich berührt weiche ich den Blicken aus, versuche sie zu ignorieren und suche schon beinahe verzweifelt nach dem Gesicht meiner besten Freundin oder zumindest den Drillingen. Doch keine Spur von den dreien, geschweige denn von Kiki.

Resigniert lasse ich die Schultern sinken und drehe meinen Kopf ein wenig, um Finn neben mir anzusehen. "Hast du sie gefunden?", frage ich hoffnungsvoll und stirnrunzelnd schüttelt er den Kopf. "Nö...aber wir sind heute ziemlich früh, demzufolge kann es auch sein, dass sie n-" "Heeeey!", höre ich plötzlich eine Stimme von hinten und drehe mich überrascht zu Jay um, der mit ausgestreckten Armen auf mich zukommt.

Sofort erhellt sich mein Gesicht, ich löse mich aus Finns Umarmung und ich falle meinem Bruder um den Hals. "Hey Jay", keuche ich erstickt und röchle kurz, da er mir alle Luft aus den Lungen zu quetschen versucht.

"Luft!",

Krächze ich und augenblicklich lässt er von mir ab. "Hups, 'tschuldigung Kleines. Bin nur glücklich, dich wiederzusehen." Nun taucht auch Connor hinter Jayden auf und grinst mich an.

"Hey, wie war das Babysitten?", fragt er schmunzelnd und in klarem Wissen darüber, dass es noch zwei weitere Tage andauern wird. Ich kann mir das Lächeln wohl oder übel nicht verkneifen und strahle ihn an. "Es war besser als gedacht", gebe ich ehrlich zu und beisse mir auf die Lippe, um meinen freudigen Ausdruck zumindest ein wenig zu dämpfen.

Seine rechte Augenbraue hebt sich und eine fragende Mimik bildet sich auf seinem Gesicht. "Was?", frage ich lachend und er schnaubt. "Naja, dich am Morgen in so fröhlicher Stimmung zu sehen, ist ungewohnt. Jay ist zwar auch einen Tick zuu übergeschnappt, aber du..."

Er mustert mich nachdenklich. "Was ist passiert? Hat Stone dich einer Gehirnwäsche unterzogen?", will er mit einem Blick auf Finn wissen und ich schüttle augenrollend den Kopf. "Ach was, Roka ist einfach ein süsser, kleiner Engel", Schmunzle ich und beschliesse, mich nun einem anderen Thema zu widmen.

"Wo habt ihr Kiki und Alec gelassen?", frage ich neugierig und sehe mich suchend um. Dabei fällt mein Blick abermals auf die uns umgebenden Leute. Überall auf dem Campus sind sie verteilt und von überall werden uns demzufolge missmutige, kritische oder bloss neugierige Blicke zugeworfen.

"Und warum starren uns alle so komisch an?", murmle ich in Flüsterton, was Finn neben mir ein amüsiertes Lachen entlockt.

Wieder ergreift Connor das Wort:"Alec und Kiki tun sich gerade schwer, Abschied zu nehmen, da sie sich einen ganzen Tag lang nur ab und zu sehen können." Während er das sagt, verdreht er sarkastisch grinsend die Augen, was mich ebenfalls schmunzeln lässt.

Wie ich bin...Where stories live. Discover now