14~ Wie ich mit meinen Brüdern ein Lied singe

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Sinja:

Nachdem Finn und Kiki weggefahren sind und letztere ihrem Bruder hoch und heilig versprochen hat, ihm die Situation von mir und meinen Brüdern näherzubringen, habe ich mich auf das gemütliche Sofa im Wohnzimmer gepflanzt und den Fernseher angestellt.

Sollte ich mir eigentlich überlegen, wie ich den Drillingen die Lage erkläre?

Ja!

Sitze ich stattdessen vor dem Fernseher und schaue Spongebob Schwammkopf?

Vielleicht?

Ungefähr eine halbe Stunde nachdem ich das Gerät eingestellt habe, höre ich schwere Schritte auf der Treppe, die ich leider noch niemandem zuordnen kann. Dafür lebe ich jetzt wirklich noch nicht genug lange hier .

Neugierig verdrehe ich den Kopf um hinter mich zu sehen. Geradeso um die Ecke kann ich erkennen, wie Connor mit halb geschlossenen Augen in die Küche schlurft.

Schnell springe ich auf, drücke auf den Off-Knopf der Fernbedienung und folge ihm, da mir einfällt, dass ich ebenfalls noch einen leeren Magen habe. In der Küche ist Connor gerade damit beschäftigt sich einen Kaffe einzulassen, während er den Kopf an den Wandschrank gelehnt hat.

Grinsend hole ich Cornflakes und Milch aus den jeweiligen Schränken und setze mich an den Tisch um zu essen.

Einige Minuten später taucht auch das verschlafene Gesicht von Alec auf, welcher sich (nachdem er sich einen Kaffee gemacht hat) zu mir, und nun auch Connor, an den Tisch setzt und schlaftrunken aus seiner Tasse schlürft.

Vielleicht ist jetzt der ideale Zeitpunkt es ihnen zu sagen. Sie sind müde, verschlafen und nicht besonders aufnahmefähig, geschweige denn reaktionsfähig. Dann würden sie es vielleicht ruhiger zur Kenntnis nehmen und mir genug Zeit geben, es zu erklären. Aber Jayden fehlt...ich würde es doch nicht nur zweien sagen können.

Gedankenverloren beginne ich vor mich herzusummen. Trotz rauer Stimme und kaum einem richtigen Ton, summe ich die Töne vor mich hin und rühre in der langsam weicher und weicher werdenden Pampe aus Cornflakes und Milch.

Auf einmal hebt Alec den Kopf und sieht mich stirnrunzelnd an. "Was summst du da?" Überrascht schaue ich ihn an und mein Kopf wird ganz heiss. Das Lied! Ach du heilige Mutter Maria, ich habe vergessen, dass sie dieses Lied doch kennen.

"Ich, ähh..." stottere ich und schaue mich suchend und hilflos im Raum um. Doch es gibt nichts, was mich aus der Situation hätte befreien können und meine Augen fahren jetzt wieder zu den Jungs vor mir.

Doch ehe ich den Mund wieder öffnen kann, tritt Jayden in den Raum und schaut uns (oder besser gesagt seine Brüder) ernst an. "Ich denke, wir sollten Sinja schreiben..." ehe er den Satz komplett hat beenden können, verschlucke ich mich heftig an den Cornflakes, die ich mir gerade in den Mund habe schaufeln wollen. Quälend dringt ein Huster nach dem Anderen aus meiner Kehle und besorgt schlägt Connor mir auf den Rücken. "Alles okay Eileen?"

Das Lied scheint für den Moment zwar vergessen, aber nun taucht wohl ein anderes Thema rund um Schwestern und Familie auf.

Immer noch hustend zeige ich mit dem Daumen nach oben um ihnen zu übermitteln, dass alles in Ordnung ist. Die Jungs scheinen jetzt alle plötzlich hellwach zu sein. Ob wegen mir oder Jaydens Aussage ist für meine Kenntnisse nicht klar, aber es hat meine Chance auf ein paar schlaftrunkene Jungs mit schlechter Reaktionsfähigkeit zunichte gemacht.

"Warum willst du Sinja jetzt schon schreiben?" Fragt Alec verwirrt an Jayden gewandt. "Der letzte Brief ging vor ein paar Tagen ab." Jay zuckt mit den Schultern und setzt sich zu uns an den Tisch. "Keine Ahnung...Ich will ihr unbedingt das mit Eileen erzählen und der WG und dass du jetzt mit deinem Traummädchen in einem Haus lebst Autsch! Hör auf mich immer zu schlagen!  Es gibt auf jeden Fall einfach so viel Neues...auch die Fehden und Auseinandersetzungen von Finn und Eileen findet Sinja bestimmt lustig."

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