34~ Wie ich ZUM WIEDERHOLTEN MALE zerdrückt werde

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Sinja:

Gähnend strecke ich mich, öffne die Augen und erblicke die weisse Decke eines Zimmers. Verdutzt runzle ich die Stirn und versuche mich wieder an den gestrigen Abend zu erinnern. Eigentlich sollte ich neben dem Sofa liegen und nicht in einem gemütlichen Bett.

Langsam richte ich meinen Oberkörper auf und sehe mich in dem Zimmer um. Im Gegensatz zum Wohnzimmer und der Küche ist dieser Raum hier kein Mischmasch aus Japanischem und Surfedekos, sondern bloss ein schlichtes, weisses Zimmer. Viel ist nicht für die Dekoration hergegeben worden, was mich aber wenig stört. Ein leerer Raum ist immer eine gute Möglichkeit, etwas Neues zu beginnen, ein neues Kapitel in seinem Leben zu öffnen, neue Dinge zu gestalten. Das einzig einigermassen dekorativ- Innovative ist die Uhr, die oberhalb der Tür ihren Platz gefunden hat. Ich kneife die Augen zusammen und kann nach einigen Sekunden endlich realisieren, dass erst 05:45 Uhr ist.

Mein Blick schweift weiter nach links und wäre meine Reaktionsfähigkeit am Morgen nicht so träge, hätte ich jetzt einen zwei Meter-Sprung nach hinten gemacht und wäre somit wahrscheinlich aus dem Bett gefallen. Neben mir im Doppelbett liegt ein schlafender Finn auf dem Bauch und hält das Kissen unter seinem Kopf umklammert, während er leicht darauf sabbert. Seine Augenbrauen sind im Schlaf zusammengezogen und er scheint im momentanen Traum wohl gerade sehr konzentriert zu sein. Ich kann nicht verhindern, dass sich das Wort cute in meinen Gedanken bildet und schmunzle leicht.

Die Decke ist ihm in der Nacht bis zur Mitte seines Rückens hinuntergerutscht und meine Augen weiten sich, als ich erkenne, dass er ohne Oberteil geschlafen hat. Peinlich berührt will ich den Blick abwenden, doch meine Augen schweifen immer wieder zu dem schlafenden Jungen neben mir zurück und nach und nach merke ich, wie meine Wangen zu brennen beginnen. Das sollte nicht passiert sein. Meine Erinnerungen und gesunder Menschenverstand sagen mir, dass ich nicht hier im Bett liegen sollte. Doch ich tue es und daran lässt sich nichts ändern.

Okay, ich könnte einfach aufstehen und aus dem Zimmer spazieren, aber dafür bin ich dann doch wieder zu faul. Müde lasse ich mich in das Kissen zurücksinken und sehe an die Decke über meinem Kopf. Doch an Schlaf ist gar nicht erst zu denken. Vor allem nicht, wenn Finn neben mir liegt.

Plötzlich beginnt er sich zu regen und erschrocken halte ich die Luft an, nur um dann rasch die Augen zusammenzupressen. Kurz nehme ich einige Bewegungen der Matratze wahr, dann herrscht wieder Stille. Gedanklich zähle ich bis zehn, um langsam wieder die Augen aufschlagen.

Das grinsende Gesicht von Finnley Stone höchstpersönlich taucht auf und ergeben seufze ich. "Hey", krächze ich und er lacht rau. "Morgen Prinzessin, gut geschlafen?", fragt er und ich gebe ein frustriertes Grummeln von mir. "Hmpf...wie bin ich vom Sofa bitteschön hierher gelangt?", murmle ich und muss ein Gähnen unterdrücken.

Er lacht auf. "Na wie wohl? Als du und Roka eingeschlafen seid, habe ich erst den Kleinen und dann dich raufgetragen." sofort steigt mir die Hitze zum zweiten Mal an diesem Morgen ins Gesicht. "Du..du hast mich die Treppe hochgetragen?", stottere ich peinlich berührt und wahrscheinlich acht Oktaven höher als normalerweise, was ihn noch mehr zum lachen bringt. "Ich könnte dich auch noch locker tragen, wenn du zehn Kilo schwerer wärst", grinst er selbstverliebt und ich verdrehe die Augen. "Halt die Klappe, du Arroganz auf Beinen", murre ich und er lässt den Kopf wieder auf das Kissen sinken, hält den Blick aber immer noch stur auf mich gerichtet.

"Du bist süss wenn dir etwas peinlich ist", lächelt er und wenn sich in meinem Kopf nicht spätestens jetzt ein Kurzschluss abspielt, weiss ich auch nicht mehr weiter. "Du willst irgendwas, nicht wahr Finnley? Sonst wärst du wohl kaum nett", murre ich und lachend schüttelt er den Kopf. "Nein, ausnahmsweise nicht. Ausnahmsweise habe ich keine bösen Absichten dir gegenüber", gibt er grinsend von sich und ein Schnauben verlässt meinen Mund. "Huh? Dein Ernst? Ausnahmsweise glaube ich dir nicht", murre ich und sehe ihn zweifelnd an.

Wie ich bin...Where stories live. Discover now