51~ Wie eine süsse Elfe Finns Fuss attackiert

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Sinja:

Keuchend schrecke ich auf und blicke direkt in Finns besorgtes Gesicht. "Hey...Alles ist okay, das war nur ein Traum", flüstert er zaghaft und drückt leicht meine Hand, mit der ich seine immer noch fest umklammere.

Ich nicke, um ihm zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist, bin selbst aber ehrlich gesagt nicht besonders überzeugt davon. Er streicht leicht mit dem Daumen über meinen Handrücken und mustert mein Gesicht mit sorgsamen Blick, als suche er etwas darin.

Dann hebt er die rechte Hand und fährt mir sanft über die Wange. "Du hast im Schlaf geweint...sicher, dass alles in Ordnung ist?" Ich senke peinlich berührt den Blick. Zuhause zu weinen ist eine Sache, aber im Flugzeug...ich hoffe, niemand (abgesehen von Finn) hat es bemerkt. Zum Glück liegt das Innere des Flugzeugs immer noch in Dunkelheit, welche bloss an wenigen Stellen durch ein wenig Dämmerlicht unterbrochen wird.

"Ich hatte diesen Traum wieder...den von meinen Eltern", murmle ich verunsichert und schlagartig verwandelt Finns Blick in eine noch besorgtere Miene (wenn das überhaupt der Möglichkeit entspringt). Seine Augen nehmen einen fürsorglichen Ausdruck an und er löst seine Hand sachte aus meiner, um sie an meine andere Wange zu legen.

Sanft übt er beidseitigen Druck aus, weswegen ich den Kopf heben und ihm in die Augen schauen muss. Als ich in das wilde Grau seiner Iris blicke, beruhige ich mich schlagartig und setze ein leichtes, zierliches, aber auch ehrliches Lächeln auf.

"Danke", hauche ich leise und er runzelt die Stirn. "Wofür denn? Ich hab gar nichts getan." Mein Lächeln wird ein wenig breiter und gleicht nun eher einem Grinsen. "Doch...du bist hier bei mir, versuchst mich zu beruhigen, machst deine Gegenwart zu etwas besonderem und das genügt", nuschle ich, was seine Miene unvermittelt zum erhellen bringt und ein leichtes Strahlen in die grauen, vor meinem Gesicht schwebenden Augen zaubert.

Dann, aus heiterem Himmel, beugt er sich nach vorne und drückt seine Lippen kurz auf meine. Bevor ich überhaupt realisieren kann, was passiert ist, hat er sich wieder gelöst und ein freches Grinsen aufgesetzt. Erschrocken entgleisen mir die Gesichtszüge und meine Augen weiten sich so, als würde mein ganzes Leben gerade in einen Slow-Motion-Filter gesteckt werden.

"Finn! Wa-was...", stottere ich ungläubig, doch der Idiot lehnt sich nur gemächlich zurück und wirft mir einen provozierenden Blick zu. Meine Augen formen sich langsam zu schmalen Schlitzen, als ich den Jungen neben mir mustere. "Was hast du dir dabei gedacht?!", zische ich leise, "wir sind nicht alleine im Flugzeug u-" "Keine Sorge Prinzessin", unterbricht er mich, "die anderen schlafen alle tief und fest...zudem konnte ich es mir nicht verkneifen. Und hey! Du bist nicht mehr traurig! Vielleicht ein wenig sauer, aber nicht mehr traurig, ich habe demzufolge mein Ziel erreicht."

Mit meinem besten Killerblick verschränke ich die Arme, bevor meine Augen sich abermals zu schliessen gedenken, um zumindest noch ein bisschen Erholung zu finden. Doch an Schlaf ist gar nicht mehr zu denken. Die Bilder meines Traumes schiessen mir wieder durch den Kopf, lassen mich nicht frei. ich seufze und reibe mir die Schläfen. Was hat dieser Traum bloss zu bedeuten?

Ich bin ein Mensch, der nicht an Zufälle glaubt. Jede noch so kleine Entscheidung kann unser Leben in grösstmöglichen Ausmass verändern. Wir werden durch die kleinsten Details beeinflusst, unser Hirn kann kaum einer unbewussten Manipulation standhalten.

Ich lasse mich erschöpft in meinen Sitz zurücksinken. Nur noch zwei Stunden, dann sind wir da...aber was dann? Wie geht es weiter?

~~~~⚜~~~~

"Phuu...ich hasse fliegen!", stöhnt Kiki und gähnt. Entgeistert sehe ich sie an. "Echt? Ich liebe es! Ich meine, du bist in der Luft, hoch über den Wolken, dem Boden, der Menschheit und kannst auf alles hinabblicken, bist in einer vollkommen anderen Welt"

Wie ich bin...Where stories live. Discover now