Konfrontation

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Kapitel 4

Laura lächelte, als das letzte Kind ihrer Gruppe sie kurz aber heftig umarmte bevor es in die Arme ihrer Mutter flog und sofort anfing heftig auf diese einzureden. Die Kinder wurden seit einigen Tagen von Laura und ihren Kollegen auf die Ankunft ihrer neuen Freunde, die Gestaltwandlerkinder, vorbereitet und plapperten die ganze Zeit von all den Dinge die sie erfahren hatten. Viele Eltern waren skeptisch aber gaben sich zumindest nach außen tolerant. Das war erst einmal eine gute Grundlage mit der man arbeiten konnte.

Als sie selbst den Kindergarten verließ und noch immer den protzigen Wagen von William Langfield auf den Parkplatz stehen sah, befürchtete sie bereits ihm noch einmal begegnen zu müssen, doch zu ihrer unendlichen Erleichterung sah sie weit und bereits nichts vom Bürgermeisterkandidaten und konnte ganz beruhigt zu ihrem Wagen gehen.

„Darf ich Sie nach Hause fahren?", fragte eine dunkle, tiefe Stimme und Laura erschrak so heftig, das ihr fast der Schlüssel aus ihren Fingern geglitten wäre. Als sie sich umdrehte, den Wagenschlüssel fest an ihre Brust gedrückt, begegnete sie den unendlich silbernen Blick von Konstantin Hunt und verlor sich fast wieder sofort darin.

Sie hatte keine Ahnung wie lange sie einfach nur dastand und ihn ansah ohne auf seine Frage zu reagieren, aber irgendwann bemerkte sie, dass sie ihn anstarrte und schüttelte sich kurz um diesen Bann loszuwerden.

„Vielen Dank, aber das wird nicht nötig sein", sagte sie, ganz darauf bedacht niemals in der Schuld von irgendjemand zu stehen. Sie ignorierte, dass sie das ja eigentlich schon tat und beschloss sich den letzten Rest ihrer Würde zu bewahren – zumindest bis zu dem Zeitpunkt an dem sie vor ihm würde kriechen müssen. Was nicht mehr lange hin sein dürfte.

„Ich denke schon, die Straße ist wieder zugeschneit. Sie werden wieder stecken bleiben", sagte er und schlenderte so gelassen auf sie zu als würde das alles hier ihm gehören. Der Parkplatz, dieses Grundstück und auch sie selbst. Mit jedem Schritt den er näher kam, hämmerte ihr Herz stärker gegen ihre Brust.

„Ich komme zurecht, vielen Dank Mr Hunt. Was machen Sie hier?", fragte sie und versuchte somit das Thema auf etwas zu lenken, womit sie umgehen konnte. Sie hatte ihre Probleme damit gut aussehende Männer um Gefallen zu bitten oder zuzulassen, dass sie freundlich zu ihr waren und Konstantin war ... nunja, er gehörte dazu. Mehr als ihr lieb war. Selbst wenn er rational gesehen entstellt war, dank der Narben auf seinem Gesicht.

„Ich werfe einen Blick auf die Schule der Rudelkinder", erläuterte er knapp und obwohl sein Gesichtsausdruck unbewegt schien, hörte sie den Nachdruck in seiner Stimme. Die Inbrunst mit denen er versuchte die Kinder zu schützen. Die Verantwortung die er auf den Schultern trug und unter der jeder andere wohlmöglich zusammengebrochen wäre. Aber er, Konstantin Hunt, Alpha des Black-Water-Rudels, taumelte nicht einmal.

„Hätten Sie das nicht tun sollen, bevor sie die Kinder hierher schicken?", fragte sie und wusste selbst nicht warum sie ihn unbedingt belehren wollte. Es war weder besonders clever noch hilfreich für die Zukunft. Aber es störte sie, das der Alpha, der sein Rudel beschützen sollte, die Jüngsten in eine Schule schickte, die er selbst noch nicht einmal besucht hatte.

„Das habe ich, mehr als einmal und ich werde es sicher noch einige Male tun", gestand er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, von dem Laura den Blick abwenden musste, um ihm nicht zu erliegen. Gut aussehende, rau wirkende Männer mit einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und einem weichen Kern, das war ihre Idealvorstellung von einem Mann, der niemand gerecht werden konnte – aber dieser Wolf kam verflucht nahe dran. Wenn da nur nicht diese Arroganz wäre, die er vor ihr zwar zurück hielt aber unleugbar da war. Sie spürte sie deutlich.

„Also sind Sie eine Glucke?", fragte Laura provozierend und nun wurde sein Lächeln zu einem sehr wölfischen Grinsen, das ihr Herz für einen Augenblick höher schlagen ließ. Seine Augen leuchteten hell auf.

Die Rückkehr des Wolfes- Alaska Werewolves Bd. 1Where stories live. Discover now