unverdientes Vertrauen

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Kapitel 8

Er stalkte sie. Das war definitiv nicht normal und Laura hatte keine Ahnung wie sie damit umgehen sollte. Sie war eh schon den ganzen Tag aufgewühlt und das nicht nur, weil sie so ein Blödsinn in der Nacht geträumt hatte oder weil sie sich bei ihrer Mutter ausgeheult hatte, es war dieser eine Moment. Sie hatte gewusst, dass er da war, sie konnte es sich nicht erklären, hatte erst geglaubt, sie würde paranoid werden, aber er war tatsächlich da gewesen. In all seiner Pracht. Konstantin Hunt war so unverschämt heiß, dass es ihre Welt auf den Kopf stellte.

Alleine wie er da gestanden hatte: Mitten im Schnee, bei eisigen Temperaturen, halb nackt und diesen wilden Ausdruck in den Augen. Gott, ihre Libido hatte Purzelbäume geschlagen und das, obwohl sie noch Sekunden zuvor so sauer gewesen war. Eigentlich hatte Konstantin genauso viel Anteil an ihrer Wut gehabt wie William, der einmal mehr einfach aufgetaucht war um sie mit seiner Anwesenheit zu quälen. Sie war in der Küche gewesen und hatte Stimmen gehört bevor sie die Haustür aufgerissen hatte und in das Wortgefecht der Männer geplatzt war. Was sie gesagt hatten, hatte sie nicht verstanden, aber das Thema war ihr auch egal. Sie hasste William und wollte nicht mal auf dem selben Kontinent mit diesem Mann sein, geschweige den ihn vor ihrer Tür haben. Aber er war da gewesen und sie war sauer. Doch dieser Zorn war ebenso schnell wieder verraucht, wie er bei dem Klang seiner Stimme gekommen war und übrig geblieben war Konstantin Hunt. Über hundert Kilo reine Muskelmasse auf knapp zwei Meter Körpergröße und halb nackt. Gott, ein Anblick für die Götter, ein wahr gewordener feuchter Frauen Traum. Als sie ihn da hatte stehen sehen waren da nur kräftige, definierte Muskeln gewesen und diese Anziehung, die sie schon bei ihrer ersten Begegnung gespürt hatte. Und diese Anziehung hatte ihr fast das Höschen weggefegt. Sie wusste auch nicht wie sie es geschafft hatte, nicht schmachtend einfach in sich zusammenzusinken. Vielleicht war es dieser selbstzufriedene Ausdruck gewesen, den er ihr nach ihrer Musterung gegönnt hatte. Dieser Mistkerl wusste genau wie er aussah und Laura hasste solche Typen eigentlich. Vielleicht aber war es auch diese raubtierhafte Art und Weise, mit der so schnell so nahe gekommen war, dass sie seinen Duft hatte in sich aufsaugen können.

Überwältigend. Warum nur musste er so heiß sein und dann auch noch diese Wirkung auf sie haben? Es war schwer sich seinem Witz und seinem Charme zu entziehen, aber genau das musste sie! Er war nicht irgendein Kerl den sie toll fand und mit dem man es ja mal versuchen konnte. Er war Konstantin Hunt der Alpha eines verdammten Gestaltwandler Rudels und der Mann, vor dem sie würde kriechen müssen um nicht auf der Straße zu landen.

Bis heute Abend hatte er gesagt.

Der Klang seiner Stimme, nachdem sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte, klang noch bis zum Abend in ihrem Kopf nach – und in anderen Teilen ihres Körpers. Das ging so einfach nicht! Das konnte sie sich nicht leisten! Verzweifelt schüttete sie den Kopf während sie sich immer noch völlig verwirrt mit der Bürste durch die Haare fuhr und sich dann entschlossen, kein Makeup aufzulegen. Sie weigerte sich, sich für ein quasi erpresstes Date auch noch hübsch zu machen! Das hier war Arbeit kein Vergnügen und solange bis es viel zu früh an der Tür klopfte, war sie auch fest entschlossen diesen Abend genau so zu betrachten. Dann aber vielen all ihre Vorsätze in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

Als sie die Tür öffnete, stand vor ihr ein Mann, der so gut aussah, dass ihr der Atem wegblieb. Denn im Gegensatz zu ihr hatte Konstantin Hunt sich definitiv hergerichtet. Seinen Wangen waren glatt rasiert und ihr schlug ein leichter, angenehmer Duft eines Rasierwassers entgegen bei denen ihre Eierstöcke sich begehrlich zusammenzogen. Er trug seine schwere Lederjacke, aber darunter erkannte sie den sauberen, weißen Kragen eines Hemdes und auch seine Haare schienen irgendwie mit Gel bearbeitet worden zu sein, denn sie wirkten weniger wild als noch heute Morgen. Sie hätte gedacht, dass ein Mann wie er lächerlich aussehen würde wenn er sich herrichtete, aber der gestylte Badboylook stand ihm ebenso gut wie der wilde Wolf, der halbnackt mitten im Winter vor ihrem Haus schlich.

Die Rückkehr des Wolfes- Alaska Werewolves Bd. 1Where stories live. Discover now