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Kapitel 46

Laura verschüttete das heiße Wasser und sprang von der Küchenzeile zurück, um dem nächsten Schwall zu entgehen, der sie sonst verbrüht hätte. Sie fluchte innerlich und versuchte den neugierigen Blick des Beamten zu entgehen der im Flur stand und die Frauen intensiv beobachtete. Luna zog einige Schränke auf, bis sie ein Handtuch fand, beseitigte ihr selbst angerichtetes Chaos und versuchte dann erneut den Tee aufzugießen und ihn Unfallfrei in das angrenzende Wohnzimmer zu bringen.

Melissa saß auf der kleinen Couch und drückte eine von Carlys Mützen gegen ihre Brust, als würde sie ihr Kind zurückbekommen, solange es nur diese Mütze gab. Konstantins Stimme drang aus dem Hausflur zu ihr durch, er diskutierte schon seit einer ganzen Weile mit dem neuen Sheriff.

„Wieso wollen Sie unsere Hilfe nicht?", fragte ihr Wolf und Sheriff Caleb Johnson klang schon fast etwas hilflos.

„Das hat doch nichts mit wollen zu tun, Mr. Hunt, das sind offiziell laufende Ermittlungen und da kann ich nun mal keine Zivilisten auf vermeidliche Duftspuren ansetzen, das ist gegen das Gesetz. Wenn einem ihrer Leute dabei etwas passiert komme ich in Teufelsküche!", meinte er und Konstantins frustriertes Knurren vibrierte durch das Band bis zu ihr hindurch.

„Es geht um das Leben eines Kindes, selbst wenn der Entführer ihr nichts getan hat, ist es draußen bitterkalt und es wird immer kälter. Die Sonne geht in wenigen Stunden unter und ..."

„Ich weiß! Scheiße, Wolf, hältst du mich für bescheuert, glaubst du es ist lustig für mich nicht mal ganz drei Tage im Dienst zu sein und ein Mord ohne brauchbare Spuren zu haben und dann noch ein vermisstes Kind?", fauchte er zurück und Laura trat einen Schritt aus der Wohnung ins Treppenhaus und sah die Männer streng an.

„Melissa kann euch hören!", maulte sie und sowohl Konstantin als auch der Sheriff sahen sie entschuldigend an, bevor sie wieder in den Flur ging. Sie wollte sich nicht einmischen, aber dass das Gestaltenwandlerrudel helfen konnte, konnte man nicht anzweifeln. Sie konnten die Witterung aufnehmen, zumindest wenn der Entführer Carly irgendwo abgesetzt hatte, doch bis jetzt fehlte jede Spur von dem Wagen den Mat so genau hatte beschreiben können, nachdem der Junge einen sehr ähnlichen gesehen hatte. Das half.

Die Polizei forderte die Bilder der wenigen Sicherheitskameras an, die in der Umgebung waren, aber das dauerte und leider lief ihnen die Zeit davon.

„Laura?", fragte Melissas schwache Stimme und Laura gesellte sich zu Melissa auf der Couch und reichte ihr den Tee. Sie sah erschöpft aus, vollkommen neben sich und sie zitterte die ganze Zeit, ähnlich wie Laura selbst, die ebenfalls immer wieder mit den Tränen kämpfte.

„Es wird alles wieder gut, wir finden sie", hauchte sie ihrer Freundin zu und diese nickte stumm, so wie sie es immer getan hatte, wenn sie diesen Satz zu hören bekommen hatte. „Werden Sie Konstantin helfen lassen?", fragte sie leise aber darauf konnte Laura ihr keine Antworten geben. Einmal mehr war das eine Frage der Bürokratie aber sie war sich sicher, dass Konstantin das ignorieren würde.

„Wenn die Wölfe helfen können, werden sie es tun, dafür brauchen sie keine Erlaubnis", sagte sie und zwang Melissa dazu endlich mal etwas zu trinken, doch nach nur einem Schluck stellte sie die Tasse wieder hin.

„Sie wäre doch nie zu einem Fremden ins Auto gestiegen, Carly ist so nicht", hauchte sie und dachte fieberhaft darüber nach, wie ihr Kind verschwinden konnte, ohne Aufsehen zu erregen. Und Melissa hatte recht, es musste jemand sein den sie kannte, damit sie freiwillig eingestiegen war. Aber wer? Sie waren jeden erwachsenen durchgegangen, den sie kannten. Die Polizei hatte sogar Personen überprüft, die Carly nur flüchtig kannte. Aber nichts hatte zu einem Ergebnis geführt. Den Wagen, den Mat beschrieben hatte, war ein allerwelts Jeep, so wie viele ihn hier in den rauen Teilen Alaskas fuhren und brachte ihnen nur wenige Hinweise.

Die Rückkehr des Wolfes- Alaska Werewolves Bd. 1Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora