einfach keine Ruhe

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Kapitel 40

Konstantin hatte wirklich gar keine Lust an sein Telefon zu gehen, aber er war froh es gemacht zu haben. Auch, wenn er überrascht war Buds Stimme zu hören. Heute Morgen hatten sie erfahren, dass der Mann in Pension gegangen war, aber er hatte sich dabei nichts gedacht. Er hätte das schon vor Jahren tun sollen, das hatte ihm Laura anvertraut, aber sicherlich nicht so.

„Mr Hunt. Hier spricht Anderson Bud, ich habe gehört, dass Laura die Unglückliche gewesen war, die den Jungen Greenman gefunden hatte und ich möchte Sie auf einige Verbindungen aufmerksam machen. Was Sie mit diesen Informationen anfangen, überlasse ich Ihnen", sagte er und obwohl Konstantin plötzlich tausende Fragen hatte, zwang er sich dazu den Mann reden zu lassen.

„Welche Informationen?", fragte er mit einem knirschen in der Stimme, das Laura wohl erst recht in Alarm Bereitschaft versetzte. Seine Luna trat nahe an ihn heran, als versuchte sie mit ihren menschlichen Gehör mehr wahrzunehmen, aber Konstantin machte es ihr einfacher indem er auf Lautsprecher stellte.

„Der junge Mann von heute Morgen war Sebastian Greenman, er war einer der beiden Jungen, die die Polizei zusammen mit Moonshine Rain aufgegriffen hatte. Der andere Junge, sein Freund Ben, wurde heute Morgen von seiner Mutter als vermisst gemeldet", sagte er schnell und Laura holte Luft um ebenfalls Fragen zu stellen, aber Konstantin wollte ihn nicht unterbrechen und legte einen Finger auf ihre Lippen. Diese Geste ließ kurz Erregung in ihr aufwallen, aber sie verklang schnell wieder angesichts der ernsten Situation.

„An der Leiche des Jungen wurde ein Zettel gefunden, das auf ein rechtsextremes Motiv schließen lässt aber ich glaube nicht, das jemand den Jungen töten würde, nur weil er mit einem Rudelmitglied Party gemacht hat. Die Stimmung in der Bevölkerung hat mich eher immer dazu verleitet zu glauben, dass die Menschen hoffen durch die Anwesenheit des Rudels wieder Ruhe in die Stadt zu bekommen. Es gab zwar Auseinandersetzungen aber ..." der Mann unterbrach sich selbst. Er musste das nicht weiter ausführen. Konstantin wusste was er meinte. Unter Maximilian, den letzten Alpha, hatte sich das Rudel gegenüber den Menschen abgeschottet, was zu den ernsthaften Konflikten und Gewaltausbrüchen geführt hatte, die die Menschen noch heute verschreckte aber das war nicht immer so gewesen. Es gab eine Zeit da hatte das Rudel für Ruhe gesorgt und mit den Menschen regen Handel getrieben was zum Aufblühen von Black Water geführt hatte. Einige Mitglieder hatten sogar bei den Menschen gelebt ohne, dass sie sich dafür vom Rudel trennen mussten. Es hatte immer nur wenige Häuser im Territorium gegeben, weil die meisten in der Stadt gelebt hatten.

„Ich schweife ab. Zumindest wurde zudem noch Darley Andrews festgenommen. Ich weiß nicht warum und ob das mit den Morden zu tun hat aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Junge etwas gemacht hat. Ich kenne ihn seit seiner Kindheit. Sein Vater, Fred, ist stinksauer und bereits seit Stunden im Büro des Bürgermeisters.", diese Nachricht schockierte Laura so sehr, dass sie nicht mehr an sich halten konnte.

„Bud, hier ist Laura. Ich habe Fred Andrews einmal im Büro von William gesehen, da war auch ziemlich wütend, das ist vielleicht zwei Wochen her." Meinte sie und Konstantin blickte sie fragend an. Das hatte er nicht gewusst und Laura würde ihm erklären müssen, wann das gewesen war aber im Moment schien diese Information in dem Kopf des ehemaligen Sheriffs zu rotieren.

„William Langfield ist seit heute Morgen offiziell im Amt und das erste, was er tat, war mich wegen meiner laschen Behandlung der Kinder in Pension zu schicken und diesen dummen Tölpel Caleb Jonson als neuen Sherif zu benennen. Er wird dem Rudel und auch den Menschen sicherlich nicht guttun. Alle meine Instinkte sagen mir, das hier etwas gewaltig falsch läuft und ich bin mir sicher das dein Vater mehr weiß." Begann er und Laura verzog das Gesicht.

„Mein Vater? Mein Vater sitzt seit einem Jahr im Gefängnis", sagte Laura verwirrt.

„Ich habe von einer Freundin im Bürgerbüro erfahren, das du in Fort Yukon bist um ihn zu sehen?"

„Ja, wir sind hier.", unterbrach Konstantin, denn er wollte eine Sache klarstellen: Laura würde nie alleine sein. Es gab kein sie oder ihn mehr. Sie waren eine Einheit.

„Ich bin pensioniert und ich vermute, wenn ich deinen Vater besuchen würde, würde das unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Bei deiner aktuellen Situation allerdings ... Laura es tut mir so leid, das ausnutzen zu müssen. Dein Vater hat William niemals direkt belastet. Mister Gold deutete mir gegenüber einmal an, dass Manson Lockhardt dafür gesorgt hat, dass dein Vater dicht hält. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass ich dagegen etwas unternehmen konnte, selbst wenn er recht hat. Langfield war da längst über alle Berge und deine Situation war schlimm genug. Ich wollte nicht noch mehr Staub aufwirbeln, ohne dass ich mehr habe als nur einen Verdacht eines gegnerischen Anwalts." Das war verständlich, zumindest klang das so in Konstantins Ohren aber er spürte fast sofort Lauras Betrübnis. Ihre Verwirrung aber auch ihr Misstrauen.

"Wie sollte Mister Lockhard angesichts einer langjährigen Haftstrafe, die man fast als lebenslänglich bezeichnen könnte, meinen Vater unter Druck setzen können?"

"Das müsst ihr herausfinden. Es tut mir leid euch damit zu belasten aber ohne einen Hinweis kommen wir nicht weiter und William muss aus dieser Stadt verschwinden. Wenn er nichts zu verbergen hatte, wäre er nicht nach NewYork gegangen. Ich weiß einfach, dass der Kerl Dreck am Stecken hat!", meinte der ehemalige Sheriff ganz direkt und Konstantin überfiel eine Welle der Resignation. Wahrscheinlich hatte Laura gehofft den Vorfall von heute Morgen als bedauerlichen Vorfall abtun zu können, mit dem sie direkt nichts zu tun hatte, aber nun war sie darum gebeten worden, sich darum zu kümmern und das gefiel ihr nicht. Dennoch würde sie diese Bitte nicht ablehnen. Laura hat ein extrem großes Verantwortlichkeitsgefühl, dass sie als Partnerin eines Alpha mehr als nur qualifizierte aber es könnte ihr auch schaden. Es würde Konstantins Aufgabe sein, das wieder zu beheben.

„Danke Bud. Wir kümmern uns darum." Das zu sagen fiel ihm schwer, denn eigentlich wollte er nichts anderes, als den ehemaligen Sheriff zum Teufel zu schicken und ihm zu sagen, das er seine Frau in Ruhe lassen sollte. Aber es war wichtig. Er musste die Spielregeln kennen bevor er sich an einen Tisch mit William Langfield setzte und seinen Zug machte. Der Mann könnte zu einem ernsthaften Problem werden, wenn er tatsächlich etwas mit dem Tod des Jungen zu tun hatte. Da konnte man sich nicht raushalten.

Konstantin legte auf und kaum war wieder Ruhe im Hotelzimmer eingekehrt, spürte er Lauras Sorgen wie eine schäumende Meereswelle, die an den Strand seines Bewusstseins gespült wurde. Sie kam, zog sich zurück und preschte wieder zu ihm.

„Es wird alles wieder Gut, Laura", sagte er, doch sie zeigte keine Reaktion, schien zu tief in Gedanken zu sein.

„Laura!", meinte er und stieß sie durch das Band hindurch mental an. Sofort zuckten ihre eisblauen Augen zu ihm.

„Du bist nicht alleine", sprach er weiter und Laura nickte, dennoch betrübt, ohne ihm zu sagen was der Grund dafür war. Das war in Ordnung, er würde nichts erzwingen.

„Ich werde versuchen Jason zu erreichen. Setz dich einfach und versuch nur halb so hübsch auszusehen wie sonst. Andernfalls fresse ich dich bevor wir zum Reden kommen."

Damit entlockte er ihr ein Lächeln und sie entspannte sich merklich. Sie war schön wenn sie lächelte und sein Wolf erlag spontan dem Drang sie wie den Vollmond anzujaulen, was sie durch das Band sicherlich wahrnehmen konnte und ihre Augen weiter zum Strahlen brachte. Er musste hier raus, und zwar schnell, sonst würde er sie aufs Bett werfen und nicht dazu kommen diesen wichtigen Anruf zu machen.

Beta: Geany

Die Rückkehr des Wolfes- Alaska Werewolves Bd. 1Donde viven las historias. Descúbrelo ahora