Gespräch über den Krieg

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Nach dem Essen erschienen Winky und Dobby um alles abzuräumen.„Winky?"„Ja, Meister?"Harry verzog leidend das Gesicht. Der einzige Grund warum er sich so nennen ließ war, weil die Kleine sonst traurig wäre.„Ähm, gibt es hier Popcorn? Und wenn nicht, kannst du welche besorgen?"Die Hauselfe sah ihn groß an.„Gekauft?" Fragte sie empört.Sofort hob Harry beschwichtigend die Hände.„Natürlich nicht, was denkst du von mir? Ich hätte nur gerne frisches für heute Nachmittag. Ist das möglich?"Winky grinste.„Natürlich, ich werde mich darum kümmern. Sonst noch irgendwelche Knabbereien?"Harry sah zu Severus.„Ich hätte gerne für heute Abend Fish and Chips."Der Ganymed brach in Lachen aus.„Sev, du bist unmöglich. Luc bekommt einen Kulturschock."Der Tränkemeister grinste.„Was ist das schon wieder?" Wollte der Gott verwirrt wissen.„Etwas, dass ich selber auch noch nie gegessen habe. Es sah aber immer lecker aus." Harry sah richtig sehnsuchtsvoll aus.„Damit wäre also geklärt, was es heute zum Abendessen gibt. Dobby?"„Natürlich kleiner Herr. Ich meine, junger Herr."„Schon gut, du kannst mich ruhig weiter ‚kleiner Herr' nennen, mir hat es immer gefallen."Der Hauself grinste wie ein Honigkuchenpferd.Danach verschwanden die beiden Kleinen wieder.Auch Severus stand auf.„Ich werde mich mal auf den Weg ins Labor machen."„Warum willst du dich schon wieder da unten verkriechen?"„Weil dein Gefährte unbedingt besser in meinem Fach werden will. Ich werde also erst mal alles in Sicherheit bringen, dass er zerstören könnte. Hoffentlich bleibt noch was von der Einrichtung übrig."Harry verschränkte die Arme vor der Brust und schob beleidigt seine Unterlippe vor.„Gemeinheit."Severus lachte dunkel.„Sei vorsichtig Kleiner, Lucius fängt zum sabbern an."Nach dieser Aussage machte der Wächter, dass er davonkam. Zwei Männer hinter sich lassend die ihn mit giftigen Blicken zu ermorden versuchten.Harry sah aus den Augenwinkeln zu Lucius hoch. Der Mann schien wirklich von seinem Anblick angetan zu sein. Sofort wurde der Gryffindor rot.Der Gott fand das nur noch anziehender. Aber er wollte den Kleinen auch nicht zu sehr in Verlegenheit bringen.„Der will uns nur ärgern. Vor allem weil ich vorhin was gesagt habe, dass ihm zu Denken gegeben hat."Harry sah fragend auf.„Ein Geheimnis?"„Zumindest hat er mich gebeten, es dir nicht zu verraten. Aber ich habe so eine Ahnung, dass du schon bald von selber draufkommen wirst.Willst du ein wenig mit mir durch die Ländereien spazieren?"Lucius war aufgestanden und hielt Harry die Hand hin. Der nickte und ließ sich aufhelfen.Als Seidenschnabel Anstalten machte mitzukommen hielt ihn der Blonde auf.„Ich würde gerne ein wenig mit meinem Gefährten alleine sein."Dem Tier schien das gar nicht zu passen. Er sah den Gott böse an.Harry stellte sich vor den Greif.„Sei nicht sauer, ich möchte Lucius auch gerne ein wenig besser kennenlernen. Macht es dir was aus mal nach meiner weißen Schönheit zu sehen?"Seidenschnabel schüttelte den Kopf. Er neigte sich noch mal zu dem Kind runter und legte seine Stirn an die des anderen. Harry schloss bei der sanften Berühung die Augen.Dann flog der Greif los.„Ihr scheint wirklich gute Freunde zu sein."„Ich mag eigentlich alle Tiere, egal welche es sind. Auch Spinnen. Und Seidenschnabel war immer sehr lieb. Wusstest du, dass er mich und Hermine im dritten Jahr vor Remus in dessen Wolfgestalt beschützt hatte?"„Ich dachte, dass war Severus."Harry grinste.„Ja, die eine Version von uns. Aber Hermine und ich haben einen Zeitumkehrer benutzt um Seidenschnabel und Sirius zu retten."Der Gott schüttelte den Kopf.„Und das mit dreizehn. Wer ist denn bitte auf diese Idee gekommen?"„Der Direktor", meinte Harry schlicht.Dem Gott drehte sich fast der Magen um. Dumbledore sollte seine Schüler beschützen und sie nicht in Gefahren schicken. Obwohl, bei dem Mann tat es ohnehin keine Gehirnzelle mehr.„Komm, lass uns gehen."Natürlich bot Lucius seinem Gefährten wieder den Arm, und der hackte sich auch ein.Eine Weile gingen sie einfach schweigend nebeneinander. Dann erzählte Lucius etwas über das Grundstück, wann was dazugekommen war. Harry fand das alles sehr interessant. Aber er wollte mehr über den Mann neben sich wissen, nicht über die Landschaft. Oder dessen Vorfahren. Das hätte alles noch Zeit.„Seit wann rauchst du?" Unterbrach er seinen Gefährten deswegen.Der Gott sah verblüfft zu dem jungen Mann.„Bitte?"„Als ich vorhin aufgewacht bin, habe ich es gerochen."„Was genau?"„Na, den Tabak."Lucius wurde etwas verlegen.„Stört es dich? Es ist nicht schädlich oder so. Severus hat mir mal gesagt, dass es bei den Muggel deswegen als schlechte Angewohnheit gilt."Harry lächelte. Er fand es irgendwie rührend wie der Mann so herumdruckste.„Nein, es stört mich nicht. Es sei denn, du rauchst Zigarren. Die finde ich einfach nur ekelhaft. Sie stinken grauenhaft. Außerdem verwenden sie viele Männer als Phallussymbol."„Wo hast du nur dieses Wissen her? Obwohl, es stimmt ja auch. Ich rauche normale Zigaretten. Und das auch nur gelegentlich."„Normal?" Das konnte sich der Junge nicht vorstellen, darum kicherte er auch ein wenig.„Na gut, sie sind etwas teurer. Aber dafür bleibt kein kalter Rauch an den Kleidern haften. Und das Nikotin verfärbt nicht die Zähne. Vor allem weil keines drin ist. Meine Zigaretten enthalten andere Inhaltsstoffe."„Wie sieht es mit den Lungen aus? Außerdem, rauchen macht süchtig."„Süchtig, wirklich? Davon weiß ich nichts. Aber das mit den Lungen ist auch kein Problem, Severus hat diesen speziellen Tabak erfunden der absolut unschädlich ist. Auch für, wie hat er es genannt? Passivrauchen."Wieder lachte Harry.„Als Gott muss man sich wohl um viele Krankheiten keine Sorgen machen."„Das ist wahr. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Menschen so lange überlebt haben. Die sind so zart und anfällig."„Hey, ich bin auch ein Mensch."Lucius blieb stehen und drehte seinen Kleinen zu sich.„Nein, das bist du eben nicht. Du bist ein Ganymed, kein Gott, aber auch kein Mensch. Du bist ein sehr seltenes Wesen."„Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen."Lucius nickte zufrieden.Er schnappte sich wieder den Arm seines Gefährten und sie gingen weiter.„Warum verkauft Severus seine Erfindung nicht? Wenn sie nicht schädlich ist würde er damit ein Vermögen verdienen."Lucius lachte.„Das habe ich ihn auch gefragt. Er meinte, er wolle nicht, für den Rest seines Lebens dafür bekannt sein, den Rauchern ihre Sucht erleichtert zu haben. Zumindest nicht, bevor er nicht einen gewissen Ruf in anderen Bereichen hat."Das konnte Harry verstehen.Nach einiger Zeit war es Lucius der die Stille unterbrach.„Severus hat gesagt, du hast geweint als du Voldemort töten musstest."Der Junge zuckte zusammen.„Ich habe ihn nicht getötet, ich habe nur seinen Zauber auf ihn zurückgeworfen."„Ich wollte dir keinen Vorwurf machen und dich auch nicht erschrecken. Mich hat es nur interessiert, warum du geweint hast. War es, weil du einen Menschen töten hast müssen? Oder zumindest für dessen Tod gesorgt hast."Harry überlegte eine Weile.„Weißt du, dass wusste ich zum damaligen Zeitpunkt selber nicht so richtig. Es kam viel zusammen. Severus meinte auch, dass es das Wissen war für ein beendetes Leben verantwortlich zu sein. Dumbledore meinte, es wäre die Erleichterung, dass ich mein Schicksal erfüllt hatte und noch am Leben war. Professor McGonagall sagte, ich wäre einfach nur froh, dass der Krieg vorbei ist."„Und was von allem stimmt?"„Zum einen ist es wohl eine Mischung aus all diesen Gründen aber diese Gefühle kamen erst danach. In dem Augenblick tat mir Voldemort einfach nur furchtbar leid."Mit dieser Antwort hätte Lucius nun am allerwenigsten gerechnet.„Er tut dir leid? Aber, er hat deine Eltern getötet."Der Junge schüttelte den Kopf.„Das meinte ich nicht. Seine Taten habe ich ihm immer noch nicht verziehen, das kann ich nicht. Aber ich dachte in dem Moment einfach nur daran wie leer das Leben dieses Mannes eigentlich immer war. Voldemort hat immer einzig und allein nach Macht gestrebt, andere Wesen waren ihm egal. Das einzige was für ihn zählte war Unsterblichkeit. Stell dir mal vor was das für ein einsames Leben sein muss. Oder besser, eine einsame Existenz. Leben kann man das nicht nennen."Der Gott überlegte einige Zeit. „Aber er hat sich nie für Menschen interessiert. Für ihn zählte nur er selber."„Ja, und darum hat er nicht so sehr gefürchtet wie den Tod. Und als er dann merkte, dass er sterben würde. Naja, du hättest sein Gesicht sehen sollen. Da war so viel Angst. Ich konnte nicht anders als weinen. Ich glaube, dass hat ihn ganz zum Schluss noch aus der Fassung gebracht."„Er hat es gesehen?"Harry nickte.Irgendwie war der Blick den ihm der Mann vor seinem Tod zugeworfen hatte so, herzzerrreisend. Ein anderes Wort fiel dem jungen Ganymed dafür einfach nicht ein. Allerdings wollte er es nicht aussprechen.Lucius bewunderte Harry für dessen Güte. Er selber hatte keine Gewissensbisse weil er so viele Anhänger des Lords getötet hatte. Auch wenn er sich an jemanden rächte dachte er nie lange über dessen Gefühle nach. Das lag vielleicht daran, dass er ein Gott war, oder aber es hin damit zusammen, dass jedes seiner „Opfer" Strafe verdient hatte. Lucius hatte noch niemals jemanden verletzt weil es ihm Spaß machte. Immer gab es dafür einen Grund. Meistens, wurde es ihm von seiner Familie befohlen.„Ich bin froh, dass es vorbei ist. Vor allem, dass die Horcruxe zerstört wurden. Da hat der Direktor endlich mal was Gutes getan."Harry lachte laut auf.„Der Alte hat gar nichts getan. Er hat mir nur gesagt, bei welchen Dingen es sich um Seelenteile handelte. Das Buch habe ich zerstört bevor ich dessen Geheimnis kannte, ich wusste ja nicht, dass es so eine Art der Magie überhaupt gab. Und dann war da noch das Diadem von der Gründerin und die Schlange."Lucius sah den Jungen verwirrt an.„Aber es gab doch noch viel mehr, insgesamt sieben."„Ja, das hat die Schlangenfresse behauptet. Und auch Dumbledore dachte, dass es so war. Aber meine Narbe hat immer gebrannt wenn ich in der Nähe von so einem Teil war. Und das hat sie bei den anderen Gegenständen nicht. Sie waren allesamt harmlos."Dazu fiel dem Gott erst mal nichts ein.„Wie ist es mit deiner Narbe jetzt?"„Es ist nur noch eine hässliche Erinnerung sonst nichts. Wusstest du, dass der Alte dachte ich wäre auch ein Horcrux?"Wieder blieb der Gott wie angewurzelt stehen.„Er hat was? Das ist doch Schwachsinn. Wie kam er denn auf den Müll?"„Weil ich einige Fähigkeiten von Voldemort bekommen habe als dieser mich das erste Mal angriff. Ich kann mit Schlangen sprechen und dunkle Magie warnehmen. Vermutlich könnte ich sie sogar leichter lernen als die weiße. Wobei mir das egal ist. Dann ist da noch die Verbindung die ich mit ihm hatte."Der Gott schnaubte.„So ein Unsinn, wenn du einen Teil von dem Irren in dir gehabt hättest, wärst du nicht mehr du selbst gewesen. So ging es ja auch Nagini. Die war, bevor sie das Pech hatte der Riddle über den Weg zu laufen, ein ganz normales Tier. Nachdem der Lord mit ihr fertig war, wurde sie zu einem halben Basilisken und ihre ganze Persönlichkeit wurde zerstört."„Das erklärt warum ich nie mit ihr reden konnte. Ich habe sie auch nicht richtig verstanden. Dabei sind Schlangen eigentlich alle sehr nett."„Es sei denn, sie kamen mit diesem Monster in Berührung", meinte der Gott düster.„Scheint so, armes Ding. Aber ich wäre nie zu so einem Gefäß geworden, nicht wahr?"„Nein, wie gesagt, du bist vor vielen Dingen geschützt die dir Schaden könnten. Vor allem, solange ich lebe. Wie wollte der Direktor eigentlich den Seelenteil in dir zerstören wenn du einen gehabt hättest?"„Gar nicht, er meinte, ich müsste mich von Voldemort töten lassen. Nur so könnte der Mann wieder sterblich werden. Wenn ich mich geopfert hätte, hätte der Direktor die Schlangenfratze vernichtet und der Krieg wäre vorbei gewesen."Plötzlich war es sehr still, zu still für Harrys Geschmack. Vorsichtig sah der Junge zu seinem Gefährten hoch. Und er hatte Recht, der Mann sah aus wie kurz vorm durchdrehen.„Er wollte bitte was?" Die Worte kamen geflüstert und wurden überdeutlich ausgesprochen.„Ähm, ich konnte ihn davon überzeugen, dass ich nicht besessen bin."Langsam wandte der Gott sein Gesicht dem Jungen zu.Was Harry sah trug nicht gerade zu seiner Beruhigung bei. Leise wimmerte er und ging einen Schritt zurück. Natürlich war Harry klar, dass Lucius nicht auf ihn wütend war. Aber dennoch machte der Mann ihm Angst. Vor allem weil Harry nicht wusste, was der Gott als nächstes tun würde.„Lucius, bitte, es ist alles in Ordnung, ich lebe doch."Anscheinend trug das nicht zur Beruhigung des Mannes bei. Lucius schien noch wütender zu werden.„Was ist denn hier los? Kann man euch beide keine Minute aus den Augen lassen?"Erleichtert drehte Harry sich um. Hinter ihm stand Severus und sah besorgt zu seinem blonden Freund.„Ich habe ihm von Dumbledores Vermutung erzählt. Also wegen meiner Narbe, seitdem ist er so."Der Wächter seufzte leise. Die Panik seines Schützlings hatte ihn alarmiert. Ohne lange zu überlegen war er plötzlich hier aufgetaucht. Allerdings hätte er sich nie träumen lassen, dass Lucius für die Panik des Kleinen verantwortlich war.„Würdest du dich bitte wieder beruhigen? Du machst dem Knirps hier Angst."Das wirkte, sofort glätteten sich die Gesichtszüge des Gottes. Er sah sogar etwas beschämt aus.„Tut mir leid, Harry, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich kann das nur einfach nicht verstehen. Der Alte war für dienen Schutz verantwortlich und er hätte dich einfach so in den Tod gehen lassen."„Das fällt dir ja früh auf. Was denkst du denn, warum er den letzten Kampf in den Ländereinen der Schule abgehalten hatte? So konnte er sich sicher sein, dass Harry kämpfen würde." Severus knurrte schon fast.„Ich dachte, das war Voldemorts Idee?" Stellte Lucius fest.„War es auch. Aber als ich dem Alten davon berichtet hatte, schwächte er selber die Schilde von Hgwarts. Er wollte, dass der Krieg in die Schule getragen wurde. Du kannst mir glauben, dass ich deswegen ziemlich ungehalten war. Immerhin wollte ich den Alten vor dem Vorhaben des Lords warnen, und ihn nicht auf dumme Ideen bringen."Harry sah den Mann groß an. Dass hatte er selbst noch nicht gewusst.„Das ist so typisch für diesen Mann, für ihn zählt immer nur das große Ganze. Wie viele Opfer dabei gebracht werden müssen ist ihm egal." Murmelte der Junge unleidlich.Severus legte ihm den Arm um die Schultern.„Das war schon immer sein Problem."„Wie habt ihr ihn davon abgehalten, dass er Harry in den Tod schickt?" Wollte Lucius wissen.„Gar nicht, ich habe ihm gesagt, ich würde gehen", meinte Harry. „Ich wusste, dass ich keinen Seelenteil in mir trage, das hat mir Severus erklärt. Und ihm habe ich immer mehr geglaubt als dem Alten. Und gegen ihn antreten musste ich ohnehin."Lucius sah seinen Kleinen nachdenklich an.„Heißt das, der Alte denkt immer noch, dass du ein möglicher Horcrux bist?"Der Junge schüttelte den Kopf.„Nein, er hat es danach selber getestet. Dabei kam raus, dass ich Voldemortfrei bin."Severus sah den Jungen verwirrt an.„Wie hat er das gemacht?"Harry zuckte die Schultern.„Als ich im Krankenflügel gelegen habe. Da hat er meinen Geist kontrolliert und nichts gefunden was auf schwarze Magie hindeuten würde. Der Direktor meinte, wäre Tom noch da drin hätte ich außerdem versucht ihn anzugreifen."Lucius kam langsam näher. Eindringlich blickte er den Wächter an.„Severus, sorge dafür, dass dieser Wurm, Harry in der Schule nicht zu Nahe kommt."„Das brauchst du mir nicht extra zu sagen. Ich werde nicht zulassen, dass der Alte ihn noch mal für irgendwas benutzt."Harry verdrehte die Augen.„Hey, Leute, ich bin immer noch hier."Beide Männer blickten lächelnd auf den Kleinen runter. Severus wuschelte ihm über das Haar und Lucius legte ihm dem Arm auf den Rücken.„Ich werde wieder gehen, versucht bitte nicht wieder solche Themen anzuschneiden. Zumindest nicht, wenn ich nicht dabei bin. Mich hätte fast der Schlag getroffen als ich Harrys Panik gespürt habe." Mit diesen Worten ging der Tränkemeister wieder. Schuldbewusst blickte Lucius auf Harry.„Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken."„Um mich machte ich mir eigentlich keine Sorgen. Aber du sahst aus als würdest du gleich was sehr Dummes tun."Der Gott schmunzelte.„Das Suppenhuhn rupfen wäre nichts Dummes."Harry kicherte.„Doch, wenn ihn seine Schüler dann so ganz ohne sehen würden schon."Lucius fing an laut zu lachen. Diese Vorstellung hätte jetzt nicht sein müssen.Er nahm seinen Gefährten bei der Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Dann ging er weiter über die Wiese.„Bist du glücklich mit Severus als Wächter?" Brachte er dann das Gespräch auf ungefährlicheres Gebiet.Harry lächelte.„Ja, sehr. Aber ich mache mir auch Sorgen um ihn. Er geht viel zu sehr in seiner Aufgabe auf. Sev meinte sogar, er würde nie eine Beziehung haben. Als Ausrede nimmt er die Liebe zu meiner Mama."Der Gott sah verblüfft zu dem Jungen.„Ausrede?"„Na, was sollte es denn sonst sein? Er selber sagt, dass er über ihren Tod hinweg ist. Dann sagt er aber auch, dass ein Wächter nur für seinen Herrn lebt. Aber das kann ich mir nicht vorstellen, es sollte beides möglich sein."Lucius nickte.„Du hast Recht. Es gab und gibt immer wieder Wächter die auch Partner haben. Bei Severus ist das etwas komplizierter."Harry kaute nachdenklich an seiner Unterlippe.„Er hängt sehr an uns beiden. Ich glaube er hat Angst uns zu verlieren. Merlin, klingt das überheblich."„Das ist nicht überheblich, es trifft durchaus zu", beschwichtigte ihn der Mann.Traurig sah Harry hoch.„Ich will, dass auch er glücklich wird."„Dafür werden wir sorgen. Aber ich denke, das wird schwerer sein, als einen Krieg zu gewinnen."Harry kicherte bei der Aussage.Lucius war überrascht von der Feinfühligkeit, des Ganymed. Der Junge schien Severus sehr genau zu kennen.Als sie nach einer Stunde wieder auf den Weg zum Manor waren blieb Lucius wieder stehen.„Harry, ich weiß, es ist etwas früh. Aber, darf ich dich küssen?"Ein Stromschlag ging durch Harrys ganzen Körper. Diese zärtlich gestellte Frage ließ bei ihm alle Härchen aufstehen. Der Junge musste schlucken. Dann sah er hoch.„Gerne", flüsterte er. Noch gestern hätte er nie damit gerechnet sich so schnell nach der Nähe dieses Mannes zu sehnen. Aber so war es. Er wollte die Lippen des Gottes spüren.Eben dieser Gott konnte beinahe nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Sein Kleiner wies ihn nicht ab. Womit er eigentlich schon gerechnet hatte.Langsam senkte der Blonde den Kopf. Immer darauf bedacht zu stoppen, sollte Harry es sich noch anders überlegen. Aber der Junge machte keine Anstalten dazu. Er schloss sogar die Augen. Sanft legte er seine Lippen auf die des Jüngeren.Es war herrlich. Nie hätte er es sich so sinnlich vorgestellt. Auch Harry war im siebten Himmel. Oder im Olymp, wie man es nahm. Dieser sanfte Druck, nicht zu stark, nicht zu zaghaft. Nach einiger Zeit spürte er die Zunge des Mannes. Normalerweise wäre ihm das zu schnell gegangen. Aber im Moment war es genau das Richtige.Ein wenig ließ er den Gott über seine Lippen lecken, ehe er sie öffnete. Eine agile Zunge schlängelte sich in seinen Mund und erforschte diesen. Auch da überließ ihm Harry die Führung. Hatte er selber doch kaum Erfahrungen. Das mit Cho war schon eher abschreckend gewesen.Dann wurde seine Zunge angestupst. Harry ahmte die Bewegungen seines Partners genau nach. Und dem schien es zu gefallen.Gefallen war noch untertrieben. Lucius konnte sein Glück gar nicht fassen. Noch vor zwei Tagen hatte er fest damit gerechnet, dass Harry ihn rundheraus ablehnen würde. Er hatte schon seine Beerdigung geplant. Und nun erlaubte dieses wunderbare Wesen ihm sogar ihn zu küssen. Als der Junge dann vorsichtig seinen Mund erkundete zog der Gott ihn in seine Arme. Er hielt ihn sehr dicht an seinen eigenen Köper. Es war so unglaublich schön. Nicht mal annähernd mit seinen früheren Partnern zu vergleichen.Nach einer schier endlosen Zeit trennten sie sich.Lucius war fasziniert von dem Bild das sich ihm bot. Harry hatte glänzende Augen und gerötete Wangen. Seine Lippen waren leicht geschwollen und die Haare noch zerzauster als sonst. Das war vermutlich die Schuld des Blonden. Er hatte vorhin seine Hand in der Mähne des anderen vergraben.Der Junge wurde unter seinem musternden Blick rot und wollte das Gesicht abwenden.Sanft legte Lucius einen seiner langen Finger unter das Kinn seines Gefährten und hob dessen Kopf.„Nicht, du bist wunderschön."Harry knabberte auf seiner Unterlippe.„Das macht mich verlegen."„Muss es nicht, ich sage nur die Wahrheit."„Du bist viel schöner als ich", murmelte der Junge.Diese Aussage brachte Lucius dazu den Kleinen noch näher an sich zu ziehen.„Du hast keine Ahnung wie du auf andere wirkst, nicht wahr?"„Was meinst du?" Harry sah den Gott verwirrt an.Die Unwissenheit die der Junge so klar zeigte überwältigte den Mann.„Du bist unglaublich."Sanft küsste er seinen Ganymed wieder. Der wusste zwar nicht, warum sein Partner so von ihm angetan war, aber er würde sich sicher nicht über den Kuss beschweren.Es dauerte noch mal gut eine halbe Stunde bis sie wieder im Anwesen waren. Als sie ins Esszimmer kamen sahen sie Severus der bereits auf sie wartete.„Ihr beiden seid wirklich besser als jede andere Unterhaltung", grinste er ihnen entgegen.Lucius hob die Augenbrauen.„Hast du uns beobachtet?"„Zuerst nur zufällig, aber dann konnte ich nicht anders. Ihr seid immer nur maximal fünf Schritte weit gekommen bevor eure Lippen wieder aneinander hingen."Harry wurde rot. Das brachte Severus natürlich nur zum Lachen.„Hör auf ihn zu necken, Sev."„Tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Kleiner, du bist niedlich wenn du so verschämt schaust."Der Junge sagte gar nichts. Er verbarg sich lieber hinter Lucius. Der führte ihn an den Tisch um gemeinsam Abend zu essen.Natürlich gab es Fish and Chips. Lucius blickte etwas irritiert als er sah, dass Severus die Finger nahm.„Schau nicht so, ich werde sicher nicht Messer und Gabel verwenden."Als der Gott zu Harry sah, merkte er, dass der auch keine Anstalten machte nach dem Besteck zu greifen. Musste wohl eine Muggel-Tradition sein. Lächelnd hielt der Junge ihm auch schon das erste Stück Fisch hin. Es war in eine weiße Sauce getaucht.Und so aßen die beiden das erste Mal in ihrem Leben das englische Nationalgericht der Muggel. Sowohl dem Gott als auch dem Ganymed sagte die Speise zu. Wenn es auch nicht angebracht war, so etwas täglich zu essen.Später saßen sie wieder gemeinsam im Wohnzimmer als Winky das Popcorn brachte.„Danke, meine Süße." Harry freute sich wie ein Kind über die Knabberei.„Gerne", kicherte die Kleine und verschwand.Sofort steckte sich Harry eine Handvoll gepoppten Mais in den Mund.„Lecker, es ist noch warm. Hier."Und wieder hielt er seinem Gott etwas vor den Mund. Der beäugte das weiße Zeug erst mal skeptisch.„Was ist das?"„Mais", meinte Severus und griff ebenfalls zu.Lucius zuckte die Schultern und probierte. Überrascht hob er die Augenbraue.„Das ist wirklich gut. Gibst du mir noch was?"Harry lächelte und kam der Bitte nach.„Keine Angst zuzunehmen? Da sind Butter und Salz drin", stichelte Severus.Lucius warf ihm einen bösen Blick zu, sagte aber nichts. Außerdem wurde er von seinem Ganymed abgelenkt. Der hielt ihm einige Popcorn hin. Der Gott musste aufpassen, dass er dem Kleinen nicht über die Finger leckte. Das war allerdings gar nicht so leicht. Die Knabberei war ziemlich klein. Vor allem als Harry ihm ein einzelnes Stück hinhielt musste er sich sehr beherrschen.Severus lehnte sich zurück und genoss den Anblick. Dafür warf ihm Harry ein Popcorn an die Nase.„Hey, nicht mit dem Essen spielen", empörte sich der Lehrer.„Du solltest es ja auch eigentlich auffangen."„Mit den Mund, oder was?"„Nein, mit dem Nasenloch", konterte der Junge.Lucius brach in Lachen aus.Als jeder der drei für die Nacht in seinem Zimmer war, klopfte es an Severus Tür.„Herein. Was kann ich für dich tun, Lucius?"„Verzeih die späte Störung. Ich wollte mir gerne das Zeichen ansehen."Severus lächelte belustigt. Der Blonde war so was von neugierig. Schlimmer als Harry.Er öffnete sein Hemd und zog es aus. Beide bewunderten das Bild.Lucius fing an zu erklären.„Die Rose steht für Harry. Aus irgendeinem Grund wird der Ganymed immer so dargestellt. Ich hätte allerdings eher mir einer roten gerechnet. Der Drache bist du. So sieht dich dein Herr."Severus sah sich das Bild genauer an.„Ich hätte darauf gewettet, dass er mich für eine Fledermaus hält."„Naja, der Drache ist schwarz. Vielleicht bist du für ihn ein Flederdrache."„Immer noch besser als eine Drachenmaus", grummelte der Mann. Lucius gluckste. Dann wurde er ernst.„Harry weiß es."„Er weiß was?"„Das über dich und deine Vorliebe für das Beschützen. Ich habe ihm nichts gesagt, aber er stellte heute Vermutungen an. Du brauchst ihn also nicht anzulügen. Und er würde dir eine Partnerschaft wünschen."Der Lehrer nickte.„Das überrascht mich nicht. Aber im Moment will ich auch gar keinen Partner. Ich bin glücklich wie es ist. Außerdem, es wird auch so schon schwer genug den Kleinen zu beschützen. Vor allem in der Schule."„Du meinst wegen dem Alten?"„Ich meine wegen der halben Zauberwelt. Aber ja, Dumbleodre ist einer der Gründe. Mach dir keine Sorgen, ich werde Harry nicht aus den Augen lassen."Lucius nickte.„Ich weiß. Du solltest ihm das Bild aber dennoch bald zeigen."Severus seufzte tief. Aber dann nickte er.„Und, werden wir morgen versuchen ihm das Brauen beizubringen?" Wollte der Lehrer dann wissen.Der Gott lachte.„Bin schon gespannt ob er wirklich so schlimm ist."„Ich liebe diesen Jungen, aber ja, er ist noch viel schlimmer. Du wirst es ja morgen sehen", prophezeite Severus.Sie wünschten sich noch eine gute Nacht, dann ging Lucius.Ja, er freute sich schon auf morgen.Und Severus, der hatte endlich Muse über die Worte von Lucius und Harry nachzudenken.
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Hey meine Fluffis😘
Ich würde am 31.12. auf den 1.1.20 wieder eine Lesenacht machen, wo ich ab 23h wieder jede halbe Stunde bis 3h ein Kapitel dieser Story online Stelle. Was haltet ihr davon???
Wenn ihr diesmal nicht antwortet mache ich keine Lesenacht und uploade eben nur 1 Kapitel.
L. G.
Eure Emily Snape

GanymedWhere stories live. Discover now