Der GRund für den Erfolg

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Albus' Führung durch das Hotel lief genau so ab wie man es sich von einem kleinen Kind erwartete: Absolut chaotisch und ohne jede Struktur. Aber man sah dem alten Mann an das er sehr großen Spaß dabei hatte, darum sagte keiner was. Es war auch einfach nur schön zu sehen wie Albus durch die Gegend lief und sich sichtlich über die Anwesenheit seiner Freunde freute.„Sag mal, Al, zeigst du allen Gästen das Hotel oder machst du das nur bei einigen?", wollte Harry wissen als sie zu den Schwimmbecken kamen.Der alte Mann griff lachend nach der Hand des jungen Mannes.„Das mache ich nicht immer, das darf ich gar nicht. Aber bei meinen Freunden hat es mir Abe erlaubt."„Kommen denn viele deiner Freunde hier her?", wollte nun Lucius interessiert wissen.Wieder grinste Albus und nickte ganz wild.„Oh ja, sehr viele sogar. Fast alle aus der Schule waren schon mit ihren Eltern da. Und Leute die ich schon lange nicht mehr gesehen habe kamen uns ebenfalls besuchen. Darum bin ich im Moment auch nicht im Schloss es sind so viele Leute da mit denen ich spielen kann", grinste Albus.Danach zeigte er ihnen noch die Ställe mit den Tieren. Aberforth und Gellert hatten sich dazu entschlossen im Moment noch keine Reittiere zu besorgen. Stattdessen hatten sie sich für einen Streichelzoo mit magischen und nicht magischen Tieren entschieden. Und der kam auch sehr gut bei den Gästen an, zumindest hatte es den Anschein.„In der Muggelwelt ist so was eigentlich nur für Kinder", stellte Harry fest als er die ganzen Erwachsenen sah.Albus grinste über das ganze Gesicht.„War meine Idee", verkündete er ganz stolz.„Wirklich?", staunte Severus.„Mein Albus ist immer noch ein brillanter Kopf. Bei Zauberern gibt es nicht mal einen Zoo. Die Leute kennen nur ihre Vertrauten und die Tiere aus dem Unterricht, sonst nichts. Die ganz reichen haben zwar durchaus Ställe, aber die Pferde werden nur aus Prestigegründen gehalten", verkündete Gellert, der gerade zu ihnen trat.„Er hat sich also erinnert?", vergewisserte sich Harry mit einem Blick auf Albus.Der alte Mann schüttelte bedauernd den Kopf.„Leider nicht, Albus hat sich nur irgendwann einmal beschwert dass wir keine Haustiere haben. So sind wir darauf gekommen. Aber dennoch war es Albus' Idee."Man sah Gellert seine Trauer an, aber er zeigte sie seinem Partner nicht, viel lieber strich er Albus über das lange Haar und drückte ihn an sich. Eine andere Möglichkeit seine Zuneigung zu zeigen stand ihm leider nicht mehr offen.„Sollen wir ihnen jetzt ihr Zimmer zeigen?", schlug er dann vor.Sofort war Albus Feuer und Flamme und rannte auch schon vor. Natürlich nicht ohne Harry bei der Hand zu nehmen.„Bleibt ihr jetzt hier oder zieht ihr wieder ins Schloss?", wollte Severus wissen.„Einmal so und einmal so. Ich werde wohl nur noch selten auf Besuch in die Schule kommen, es gibt einfach viel zu viel zu tun."„Dann zahlt sich das Hotel tatsächlich aus?", zeigte sich der Gott überrascht.„Ich denke Sie machen sich vollkommen falsche Vorstellungen von unserem Haus. Natürlich zahlt es sich aus. Wir werden sogar erweitern müssen, bald kommen wir nicht mehr mit den gezauberten Räumen nach."„Ich hätte mir nicht gedacht das Zauberer etwas annehmen würden das so sehr Muggel ist wie euer Familienhotel."Gellert musste bei Severus' Worten grinsen.„Wie würden Sie sich fühlen wenn Sie zehn Monate im Jahr von Ihrem Kind getrennt wären? Sie waren lange genug Lehrer, ich bin mir deswegen auch sicher das Sie schon oft mit Fällen von Heimweh zu tun hatten."Severus' skeptischer Blick fiel sofort in sich zusammen.„Verstehe, die Eltern deren Kinder im Moment in der Schule sind wollen nicht so lange auf ihren Nachwuchs verzichten. Ich hatte in der Tat sehr oft Kinder bei mir die nach Hause wollten, egal wie gern sie zaubern lernen wollten das Heimweh war schlimmer. Und auch viele Eltern fanden die Regelung schrecklich. Dabei kennt es die Zauberwelt nicht anders. Ich kann mich noch daran erinnern wie sehr Lilys Eltern gegen dieses System gewettert haben."„Und darum ist dieses Hotel auch für Muggel zugänglich. Es liegt ein spezieller Zauber über dem ganzen Dorf der es Angehörigen von Muggelgeborenen erlaubt die Magie zu sehen. Sie können sich also jederzeit vom Wohlergehen ihrer Kinder überzeugen. Nur für das Schloss selbst haben wir noch keine Lösung gefunden. Da hilft kein noch so guter Zauber, nicht mal die Götter oder Titanen können etwas gegen die Illusion tun."„Weil das Schloss von eben jenen gegründet wurde. Vermutlich mit alter bereits vergessener Magie", erklärte Lucius.„Wie habt ihr es geschafft dass das Ministerium da mitmacht?", forschte Severus nach.„Das war alles andere als schwer, Sie vergessen wer unsere Ministerin ist. Amelia Bones war begeistert von dieser Idee und auch die Lehrer freuen sich. Und so ist unser Hotel bis zum Schuljahresende hin total ausgebucht. Es liegen sogar schon Reservierungen für die nächsten sieben Jahre vor."„Nehmen wir denn dann auch niemandem den Platz weg?", vergewisserte sich Lucius.Gellert grinste den Gott an.„Nein, das tut ihr bestimmt nicht. Lasst es euch gut gehen, ihr seht so aus als könntet ihr Urlaub gebrauchen."„Nein, wir sind erholt, schließlich hat Lucius unsere Zeit mehr als gedehnt. Allerdings habe ich das Gefühl das uns Albus ziemlich auf Trapp halten wird. Wegen dem sehen wir auch gerade so müde aus", meinte Severus als er den aufgedrehten alten Mann sah.„Das kann leicht sein", gab Gellert zu, wobei er seinen eigenen Schmerz wieder einmal runterschluckte.Lucius und Severus bemerkten den Stimmungsumschwung natürlich, aber da ihr Begleiter so gar nicht bereit zu sein schien zu reden ließen sie es lieber bleiben und schlossen sich Harry und Albus an.„Du solltest nicht so viel trinken."„Keine Sorge, das ist nur Saft", beruhigte Gellert seinen fast Schwager.„Willst du darüber reden?"Es war mittlerweile Nacht, Gellert hatte seinen Geliebten ins Bett gebracht und war bei ihm geblieben bis er eingeschlafen war. Jetzt saß er, wie so oft, auf der Terrasse und blickte über das Dorf.„Was gibt es da zu reden? Wir können doch nichts an den Umständen ändern. Nicht mal die Götter oder Titanen sind dazu in der Lage mir meinen Albus wieder zurückzubringen. Dabei vermisse ich ihn so sehr. Warum kommt er nicht zu mir zurück?", schluchzte der Mann am Ende dann doch.Aberforth schluckte, diese Zusammenbrüche kannte er nur zu gut. Nicht nur von seinem Gegenüber sondern auch von sich selbst. Auch er litt öfter als ihm lieb war an einem ähnlichen Kummer.So wie er selbst immer noch nach Amaltheia suchte wartete auch Gellert auf Albus. Aber für keinen von ihnen schien es auch nur die geringste Hoffnung zu geben.Nun stiegen auch ihm die Tränen in die Augen. Für ihn selbst war es nicht so schwer Albus in diesem Zustand zu sehen, er hatte sich damit abgefunden und war glücklich dass auch sein Bruder nicht zu leiden schien. Aber Gellert litt Qualen. Genauso schmerzhaft war es für Aberforth seine große Liebe immer nur zu suchen, sie aber nie zu finden. Für andere war es nur eine Ziege, für ihn war sie alles.Und so endete dieser Abend wie so viele vorhergehende. Die beiden Männer lagen sich, freundschaftlich, in den Armen und weinten herzzerreißend. Nur leider wurde der Schmerz nie kleiner, für sie beide würde es wohl wirklich kein Happy End geben. Das zu akzeptieren waren beide allerdings noch lange nicht bereit. Es würden bestimmt noch viele Tränen in der Nacht vergossen werden.

GanymedWhere stories live. Discover now