Kein Unterricht möglich

4.7K 154 5
                                    


Der Weg in die Halle erinnerte eher an Ferien auf dem Bauernhof in Kombination mit einer Safari. Oder doch eher an einen Streichelzoo?Harry wich gerade einem Hund, Aberforths Ziege und einem Huhn aus die wild durch die Gegend rannten, hinter ihnen her war ein aufgeregter Albus in Begleitung von Fawkes.„Guten Morgen, Al. Freust du dich über die ganzen Tiere?, wollte der Ganymed wissen.Sofort blieb Albus-Kind stehen.„Ich weiß nicht, es sind doch meine Freunde, es war total gemein, was die Schüler da gemacht haben", schmollte er.„Das war es, aber, warum rennen deine Freunde denn vor dir davon?"„Weil wir fangen spielen. Hast du gesehen wie schnell das Huhn ist? Das ist ein Mädchen aus Hufflepuff."„Du erkennst sie immer noch?" Darüber war Harry nun wirklich erstaunt.„Natürlich, erkennst du deine Freunde etwa nicht, nur weil sie jetzt anders aussehen?", kam es forschend von dem alten Mann.Harry musste schmunzeln als er daran dachte wie er heute Morgen fast über einen Dean-Maulwurf gestolpert wäre.„Doch, natürlich tue ich das", bestätigte er dann.Die Schüler-Tiere waren wieder zu Albus zurückgekommen und liefen nun brav neben ihm her. Natürlich war auch die Ziege dabei.„Sie haben dich gern", stellte Harry wieder mal begeistert fest.„Ich sie auch, darum bin ich ja auch so wütend auf die Weasleys und auf alle anderen ebenfalls. Aber, ich werde mich für meine Freunde rächen", bestimmte der junge alte Mann.Der Ganymed konnte gut erkennen, dass sein ehemaliger Schulleiter wirklich sauer auf die Verantwortlichen war.„Was hast du denn vor?", wollte er vorsichtig wissen.„Versprichst du mir, mich nicht zu verraten?", kam es ängstlich von Albus-Kind.„Solange du niemanden ernsthaft verletzt ist mir so ziemlich alles recht. Die haben alle eine Abreibung verdient."Der alte Zauberer nickte mit einem Ernst den nur Kinder aufbrachten.„Sehe ich auch so, ich habe gestern noch den Zwillingen geschrieben und sie um Hilfe gebeten."„Fred und George?", vergewisserte sich Harry.„Nein, Gred und Feorge", kicherte Albus.Bei den Namen musste auch der Held grinsen.„Und, was sagen die beiden Monster?" Man hörte Harry an, dass er sich schon jetzt auf die Scherze freute.„Sie werden die Schüler übernehmen, die im Moment suspendiert sind. An die komme ich ja nicht ran und wenn ich ihnen doch Briefe schreibe, dann fällt das Abe auf und ich bekomme Ärger. Ich will aber keinen Hausarrest bekommen."„Das ist eine brillante Idee. Die Zwillinge schicken also an ihre Geschwister und Hermine eine Menge Scherzartikel. Und so wie ich die Beiden kenne, haben ihre Opfer keine Chance die Post nicht anzunehmen."Albus strahlte stolz, immerhin war es sein Einfall gewesen die Scherzkönige um Unterstützung zu bitten.„Und, die Idioten, die hier bleiben?", wollte Harry weiter wissen.Nun verdüsterte sich das Gesicht des alten Mannes wieder.„Die gehören mir, ich werde ihnen das Leben zusätzlich schwer machen", meinte er mit kindlicher Wut.„Gut, pass aber auf, dass dich keiner erwischt", mahnte ihm der junge Held.„Wird nicht passieren, keine Sorge. Was hältst du von juckender Bett- und Unterwäsche?", wollte der Mann ganz unschuldig wissen.Harry brach in schallendes Gelächter aus, und auch die Tiere schienen sich prächtig zu amüsieren.„Al, ich bin echt froh, dass du mein Freund bist. Verfeindet möchte ich mit dir nicht sein."Sofort hing der junge Mann wieder in einer festen Umarmung.„Ich hab dich lieb!", krakeelte Albus-Kind.Lachend gingen sie weiter in die Halle.Drinnen blieb Harry wie angewurzelt stehen, während Albus weiter zu seinem Bruder lief. Grund für Harrys Reaktion war ein großes, nein, ein gigantisches Aquarium, das an der Seite stand.Drinnen schwammen alle Schüler die im Moment als Wasserbewohner ihr Dasein fristeten. Oben war das Aquarium offen, so würden die Kinder wieder rauskommen, sobald die Verwandlung ihre Wirkung hatte.„Wer ist denn der hübsche indische Schweinswal?", wollte Harry wissen.Das Tier kam ihm bekannt vor, leider wusste er aber im Moment nicht um wen es sich handelte.„Eine aus der Ersten. Sie ist in unserem Haus. Klein, schüchtern, wird von allen als die weibliche Version von mir bezeichnet", kam es vom Schulsprecher, der sich neben seinen Freund stellte.„Holly!", schoss es aus Harry heraus.Ja, jetzt erkannte er die Kleine. Das Mädchen hatte wirklich etwas von Neville, zumindest als der noch so alt war.„Ich würde Ginny am liebsten köpfen. Wie kann man nur so beschränkt und bösartig sein? Sie hätte damit einen enormen Schaden anrichten können. Keine Ahnung, was das für das Selbstwertgefühl einiger Schüler bedeuten wird."Harry sah sich Holly genauer an, das Mädchen, jetzt Wal, drehte Kreise und machte Rollen.„So wie es aussieht ist zumindest bei ihr nicht mit Folgeschäden zu rechnen. Schau mal wie toll sie ihren Körper unter Kontrolle hat. Vielleicht ist sie ja ein Animagus?"Neville lächelte.„Vielleicht, sorry, ich muss weiter, da sind noch eine Menge Schüler die meine Hilfe brauchen."„Wo ist denn Dean?", hielt ihn Harry noch mal zurück.„Seamus hat ihn in die Tasche seiner Robe gesteckt. Da hat er es schön dunkel."„Und, Harpyie?"Das kleine Hundeküken seines Freundes hatte Harry heute noch gar nicht gesehen. Er selber hatte Toby in seiner Brusttasche sitzen, die er innen wesentlich weiter gemacht hatte als es von außen den Anschein hatte. So konnte sich der kleine Kerl verstecken, wenn es ihm zu viel wurde.„Die ist oben im Turm ich will nicht dass ihr etwas passiert während ich mich um die verwandelten Schüler kümmere. Also habe ich sie mit Hermines Schildkrötenente zusammengesetzt. Das Tier ist sehr viel netter und umgänglicher als ihre Erschafferin."„Hat sie das Tier nicht mitgenommen?", wollte Harry wissen.„Nein, als sie gestern Abend nach Hause gebracht wurde hat sich unsere liebe Hermine nur Krummbein geschnappt, auf ihr erschaffenes Tier hat sie gar nicht mehr geachtet. Kann aber auch daran liegen, dass die Gute zu sehr damit beschäftigt war über die Ungerechtigkeit der Welt zu schimpfen. Die natürlich nur sie und ihren Freund betreffen würde."Harry schüttelte bei der Erklärung den Kopf.„Anscheinend hatte Ron damals in unserem ersten Jahr recht wir hatten einen schlechten Einfluss auf das Mädchen."„Ach Quatsch, dann müsstest du dich doch genauso rücksichtslos benehmen wie sie. Nein, ich denke eher, dass Hermine schon immer so von Ehrgeiz zerfressen war. Wenn es ihr so sehr um Regeln gehen würde, wie sie immer tut, dann hätte sie sich nie mit Jungs angefreundet die diese öfter mal übertreten haben."„Du meinst, sie hat sich Freunde gesucht von denen sie annahm, dass sie durch sie nach oben kommt?", wollte Harry wissen.„Kann ich mir gut vorstellen, ja. Jetzt muss ich aber wirklich los. Denk nicht zu sehr an diese dumme Nuss, die hat unsere Aufmerksamkeit gar nicht verdient", riet ihm Neville, dann war er auch schon weg.Harry drehte sich zum Aquarium weil sich einige Tier-Schüler hinter dem Glas versammelt hatten und ihn betrachteten.„Ein Wahnsinn wie sich Neville entwickelt hat. Früher war er nie so selbstsicher", meinte er strahlend.Ein kleiner Tumult an der Hallentür erregte Harrys Aufmerksamkeit.„Jetzt komm schon, so schlimm ist das doch nun wirklich nicht. Stell dich nicht so an, andere hat es viel härter getroffen."„Daphne, darf ich dir helfen?", wollte der junge Held von der Slytherin wissen.Die junge Frau drehte sich zu ihm um.„Guten Morgen, Harry. Ich bin am Verzweifeln Millicent will einfach nicht in die Halle. Sie schient sich für ihr momentanes Aussehen zu schämen."Neugierig trat der Ganymed zu seiner Schulkollegin.Daphne hatte eine Art Leine in der Hand und versuchte gerade einen sichtlich störrischen Esel mit sich zu zerren.Auf dem Esel saß ein Hase den der junge Mann als Pansy Parkinson erkannte. Außerdem noch ein Murmeltier.„Pansy erkenne ich. Und ich vermute mal, dass es sich bei dem Esel um Millicent handelt. Wer ist die Bergmaus*?", fragte der Held.„Meine Schwester", keuchte Daphne vor Anstrengung.„Verstehe, echt unglaublich wie viele Schüler verwandelt wurden", stöhnte Harry.Vorne konnte er einige Lehrer erkennen, die sich ebenfalls mit einigen Tieren abmühten. Auch Lucius und Severus waren mitten im Geschehen.„An Schule ist auf jeden Fall nicht zu denken, bis der Spuk vorbei ist. Es scheint fast so, als würden manche Schüler nicht mit ihrer tierischen Natur klar kommen. Nette Ohren, übrigens", grinste das Mädchen.Harry erinnerte sich, in seinem fünften Jahr hatte Daphne am lautesten Beifall geklatscht als Fred und George von der Schule flohen und dabei jede Menge Chaos hinter sich ließen. Diese junge Frau hatte eindeutig Humor.„Die werden sicher auch bald wieder verschwinden. Hoffentlich schneller als sich Draco Black wieder in seine eigentliche Gestalt verwandeln kann."Daphne blickte nach vorne wo, auf einem Extratisch, ein Glas mit einem Blobfisch darin stand.„Professor Snape war ganz schon sauer auf ihn", kicherte sie vergnügt.Harry schmunzelte ebenfalls, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die störrische Millicent.„Ich weiß gar nicht, was du hast, Eselchen sind doch so süß. Außerdem bin ich mir sicher, deine Ohren und dein Fell fühlen sich total weich an. Darf ich sie mal berühren?"Auf Harrys Worte hin zuckte der Esel mit den langen Ohren. Neugierig wurde der junge Held betrachtet, dann folgte ein Nickten.Vorsichtig streckte der Ganymed seine Hand aus und fuhr sanft über die Lauscher.„So weich", schwärmte er.Danach war es für Daphne ein leichtes ihre Freundin in die Halle zu bringen. Sie brauchte noch nicht einmal die Leine.„Danke, auf mich wollte sie ja nicht hören."„Kein Problem, ich meinte es auch so, Esel sind tolle Tiere."Ein lautes Pfeifen ließ Harry vor Schreck fast hochspringen.Daphne lachte auf.„Meine Schwester und Pansy wollen wohl auch ein Kompliment hören", meinte sie verschmitzt.Auch Harry lächelte.„Pansy hat gestern die Lehrer geholt obwohl sie im Moment ein Hase ist das war großartig. Außerdem, ihr beiden, ich mag so ziemlich alle Tiere. Im Übrigen habt ihr euch zu tollen jungen Frauen entwickelt das habt ihr nicht nur bei der Schlacht im letzten Jahr gezeigt. Also wird euch so ein kleiner Zauber doch wohl nicht aus der Fassung bringen?"Die beiden Mädchen schienen mit diesem Kompliment sehr zufrieden zu sein.„So sehr ich das Gespräch mit euch genieße, ich sollte wohl mal an meinen Tisch, vielleicht braucht unser Schulsprecher Hilfe. An Unterricht ist auf jeden Fall heute sicher nicht zu denken."„Sehe ich auch so, danke noch mal", schmunzelte Daphne und ging zu den übrigen Schlangen.Harry warf einen Blick auf seine beiden Männer. Die nickten ihm freundlich zu, anscheinend waren sie mit dem was er gerade gemacht hatte sehr zufrieden.Grinsend ging der Held zu seinem Tisch. Er war sehr gespannt, wie sich der Tag entwickeln würde.

GanymedWhere stories live. Discover now