Eine halbe Traumhochzeit

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Bevor sie, in wenigen Stunden, wieder in ihre Welt mussten gab es für die Nichtmagier noch mal ein ganz besonderes Essen nämlich Drachensteak.Während die Lehrer bereits aßen blickten die Schüler eher skeptisch auf ihre Teller.„Mir kommt es irgendwie nicht richtig vor ein magisches Wesen zu essen", erklärte Sofie als sie den fragenden Blick von Harry sah.„So ging es mir auch als ich das erste Mal vor so einem Stück Fleisch saß. Aber du musst dir keine Sorgen machen, es hat alles seine Richtigkeit. Der Drache wusste wofür er verwendet wird und hatte nichts dagegen."„Warum denn nicht? Das klingt ja noch schrecklicher", stöhnte Miranda auf.„Könnte man meinen, aber Drachen denken da anders als wir Menschen. Für die käme es einer Verschwendung gleich wenn man ihren Körper beerdigen würde. Sie sind die magischsten Wesen die es auf dieser Welt gibt. Naja, wenn man mal vom Schicksal absieht. Man kann einen Drachen nicht einfach abschlachten, wie es in den Muggelmärchen immer heißt, das würde dem Mörder gar nicht gut bekommen. Ein Drache kann nämlich auch nach seinem Tod noch über seinen Körper bestimmten. Wenn man ihn also ohne sein Einverständnis tötet wird alles zu hochwirksamem Gift. Von der kleinsten Schuppe bis zum Herzen."Die Schüler hatten so gebannt an Lucius' Lippen gehangen das der sich schon fragte ob sie überhaupt etwas von dem Gesagten mitbekommen hatten.„Sie meinen also man muss einen Drachen fragen ob man ihn töten darf?", wollte Emilie wissen und beantwortete damit Lucius' Frage.„Ja, alles was mit dem Drachen passiert muss von ihm abgesegnet werden. Und glauben Sie mir, niemand wäre so lebensmüde sich einfach so an diesen Wesen zu bedienen. Zwar verwenden die Zauberer schon seit Ewigkeiten sämtliche Bestandteile dieser Wesen für ihre Zwecke aber immer mit dem Einverständnis der Drachen", führte der Gott näher aus.„Darum ist es auch so schwierig mit Drachen zu arbeiten", brummte Severus.Der Mann dachte wieder mal an das Turnier bei dem man diese Wesen auf Schüler losgelassen hatte. Dass die Drachen in die Pläne der Zauberer eingeweiht waren hatte den Tränkemeister schon damals nicht beruhigt. Ja, die Drachen hatten nur mit minimaler Kraft gekämpft und die Eier waren auch alle leer, aber gefährlich war es dennoch. Gefährlich und unsinnig. Vor allem für seinen kleinen Schützling.Harry lenkte den zornigen Mann mit einem sanften Kuss ab.„Denk nicht mehr daran", flüsterte er.Der Schwarzäugige nickte und widmete sich wieder seinem Essen.„So schön", seufzte Sofie wieder einmal.Diese Reaktionen hatten dazu beigetragen das selbst der strenge Severus angefangen hatte das Mädchen zu mögen. Es war selten genug dass sich die Mitmenschen einfach nur für das Glück eines anderen freuten ohne neidisch zu werden.„Sie werden bestimmt einmal einen wunderbaren Partner finden", meinte er deswegen.„Vielen Dank, ich werde mich auf jeden Fall bestimmt nie mit einer halbgaren Beziehung zufrieden geben."„Gut gesprochen", stimmte ihr Peter zu.„Wie lange wird es dauern bis die Götter sich zu erkennen geben? Ich meine, es kann doch auch sein das es erst in einigen hundert Jahren dazu kommen wird. Wie sollen wir dann noch helfen können?", wechselte Emilie das Thema.An den Blicken der Schüler konnte Harry erkennen dass die Jugendlichen bereits darüber gesprochen hatten. Zumindest untereinander denn die Lehrer sahen ziemlich ratlos aus.Der Ganymed konnte nicht anders als Stolz für diese Klasse zu empfinden, sie hatten sich alle von üblen Mobbern zu großartigen Menschen entwickeln. Und das weil sie gesehen hatten was ihre Taten anrichten konnten. Und weil ihnen auch endlich mal jemand gesagt hatte das es so eben nicht ging.Genau das war auch der Grund warum Harry die Schüler bestimmt nicht aus den Augen verlieren würde. Nein, er wollte wissen wie sie sich weiterentwickeln und zur Not auch helfend einschreiten können. Auch seine Gefährten waren dieser Meinung. Alle drei fanden das es in ihrer Verantwortung lag sich um diese Schüler, die in die magische Welt gestoßen wurden, zu kümmern.„Gut erkannt, auch wenn ich das keine Sekunde glaube, dafür sind die Dominanten zu süchtig nach Aufmerksamkeit. Hey Sev, kommt dir der Satz bekannt vor?", stichelte Harry.Dem Tränkemeister war natürlich klar das sein junger Gefährte damit auf die Worte ansprach die er selber ihm immer wieder vorgehalten hatte.„Mein Tod", seufzte Severus wieder einmal und legte seine Stirn an die von Harry.Der Ganymed gluckste, ehe er sich wieder auf die Jugendlichen konzentrierte:„Wenn ihr es wollt dann wird Lucius ein wenig von seiner göttlichen Macht verwenden. Die wird bewirken das ihr das Wissen das ihr habt an eure Kinder und Nachkommen weitergeben könnt. Und zwar so das die euch nicht für komplett übergeschnappt halten. Mit anderen Worten, sie werden die Wahrheit erkennen und euch glauben. Solltet ihr allerdings an einen Partner geraten der dieses Wissen ausnutzen will wird es bei diesem sofort wieder gelöscht. Auch wenn keine ernste Gefahr für uns bestehen würde so möchten wir dennoch verhindern das immer mehr Menschen beginnen über Götter zu reden."„Und wie verhindert ihr dass wir es aus Versehen jemanden erzählen? Mit Absicht wird das bestimmt nicht passieren, wir wollen uns ja nicht zum Löffel machen aber Unfälle kommen manchmal vor. Im Übermut sagt man oft Dinge für die man sich später am liebsten selbst massakrieren würde", wandte Peter ein.„Da werde ich ebenfalls zaubern, es wird nicht nur uns sondern auch euch schützen. Keiner von uns will das ihr irgendwann in einer geschlossenen Abteilung landet", beruhigte ihn der Gott.Mittlerweile schafften es bereits einige Schüler nicht mehr ständig die Fassung zu verlieren wenn Lucius etwas sagte. Eine Entwicklung die der Blonde sehr wohlwollend zur Kenntnis nahm. Zeigte es doch wie lernfähig diese Kinder waren.„Tut mir leid wenn ich das sage, aber ich hoffe dass die Dominanten sich nicht mehr lange zurückhalten können. Ich möchte euch nämlich so bald wie möglich wiedersehen", gab Miranda zu.„Danke, das ist wirklich süß von dir. Das können wir allerdings auch ohne die Dominanten. Was haltet ihr davon wenn wir uns nach eurem Schulabschluss wieder sehen? Niemand hat je verlangt dass wir euch komplett aus unserer Welt verbannen müssen", gluckste Harry.„Nur aus der magischen", kicherte Sofie.„So ist es, außerdem würde mich schon interessieren was in einigen Jahren aus euch geworden ist", gab nun auch Lucius zu.„Oder welche Wege ihr einschlagen wollt", stimmte Harry zu, der selbst immer noch nicht wusste was er mit seinem Leben anfangen sollte.„Und ich bestehe darauf dass ihr alle euren Abschluss macht und nicht von der Schule abgeht. Das verlangt mein Stolz als Lehrer."„Als hättest du je freiwillig unterrichtet", erinnerte ihn Harry.„Und genau aus diesem Grund mag ich keine Dummköpfe. Ich hatte es fast zwanzig Jahre mit dieser Sorte zu tun."„Wissen ist Macht", grinste Daniel.„Es hilft einem auf jeden Fall einen guten Job zu finden", stimmte Severus zu.Für die Triade und die Schüler war das weitere Essen mit viel lachen verbunden. Selbst die Hauselfen hatten sich zu der Gruppe gesetzt um die Schüler zu verabschieden. Einzig die Lehrer hatten nicht so großen Spaß. Zwar gab es den ein oder anderen der langsam einsah sich in der Vergangenheit unmöglich verhalten zu haben. Der Großteil hatte allerdings immer noch mit der Standpauke von Harry zu kämpfen. Keiner blickte gern in einen Spiegel wenn ihm das Bild nicht gefiel. Vor allem dann nicht wenn einem dieser Spiegel von einem halben Kind vorgehalten wurde.Davon ließ sich die Triade allerdings nicht irritieren. Sie verabschiedeten sich herzlich von den Schülern und schickten sie danach in ihre Welt zurück. Von nun an würde es an ihnen liegen das Beste aus ihren Erfahrungen zu machen.Omega hätte nichts dagegen gehabt wenn dieser Tag schon vorbei wäre. Er fand es gar nicht lustig für die junge Ms. Granger zuständig zu sein. Schon das Aussuchen des neuen Stabes, vor einigen Tagen, hatte eine ganze Menge Zeit in Anspruch genommen. Denn auch hier lautete die Devise, der Stab sucht den Zauberer und nicht umgekehrt. Zu diesem Zweck hatte das Ministerium einen separaten Raum wo die ungeeigneten Stäbe ihren Unmut deutlich zeigen konnten indem sie den Raum verwüsteten. Es war nicht selten dass es über Stunden dauerte bis sich ein Zauberstab dazu herabließ sich an einen straffällig gewordenen Zauberer zu binden. Und so war es auch bei Hermine Granger.„Endlich", stöhnte Ollivander als der neue Stab gefunden wurde.Der Mann fertigte natürlich auch die schwächeren Stäbe an und war daher bei jeder Übergabe dabei. Dieses Mal sah er aber reichlich zerzaust aus.„Das hat wirklich lange gedauert", bestätigte Omega.„Weil keiner dieser Stäbe mit meiner Macht fertig wurde", maulte Hermine.„Von wegen, fertig geworden wären sie alle damit, sie hatten nur einfach keine Lust bei Ihnen zu sein. Dieser hier besteht aus Lärchenholz und hat eine Eulenfeder als Kern", erklärte der Stabmacher.„Was, das ist doch ein totales Billigmodell. Den könnten ja sogar Muggel herstellen", jammerte die Frau.„Selber schuld", kam es unversöhnlich von Omega.Ollivander suchte in der Zwischenzeit seine Sachen zusammen und machte sich wieder auf den Weg.Heute würde die Hochzeit von Ms. Granger durchgeführt werden. Dafür rief Omega zuerst Ron Weasley ins Zimmer. Der junge Mann wurde von dem Beamten über die Strafe seiner Freundin aufgeklärt. Nicht das sie einen schwächeren Stab bekommen hatte, das war kein Geheimnis, sondern das mit der Heirat. Denn im Gegensatz zu Hermine hatte der junge Mann sehr wohl das Recht die Hochzeit abzulehnen. Würde er das tun gäbe es für die junge Frau nur noch das Gefängnis als Alternative.„Ich habe ihm schon alles gesagt", fauchte Hermine auch schon los.„Das mag sein, aber es ist nun mal Vorschrift. Wir können nicht riskieren das sich Ihr zukünftiger Mann unter Vorspiegelungen falscher Tatsachen zur Hochzeit bereit erklärt. Es kam in der Vergangenheit schon sehr oft vor das der Verurteilte es nicht für nötig befunden hat seinen Partner aufzuklären. Natürlich wird nur Mr. Weasley über diesen Teil der Strafe informiert, ob Sie es Ihrer zukünftigen Familie sagen wollen bleibt Ihnen überlassen. Selbst Ihre Eltern wissen bislang noch nichts von alledem."„Wozu auch? Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihnen", brummte die junge Frau.Omega zuckte mit den Schultern, für einen dominanten Gott war so ein Verhalten nicht weiter erwähnenswert. Er selber hatte auch nicht viel Kontakt zu seinen Kindern.„Mr. Weasley, haben Sie alles verstanden?"Ron nickte.„Bin ja nicht dumm. Hermine soll mich heiraten oder muss ins Gefängnis. Je nachdem wie ich mich entscheide. Außerdem wird ihr das Gold der Blacks abgenommen und verteilt und wir werden in den nächsten zehn Jahren keine Kinder bekommen können. Und zum Schluss muss meine Freundin auch noch mit einem schwächeren Stab vorlieb nehmen."„Ja, und das alles weil sie versucht hat sich einen Mann zu angeln der sie nicht liebt. Gelohnt hat sich die ganze Aktion nun wirklich nicht, und das wo Sie so vielversprechend waren", seufzte Omega.Ron saß einfach weiter stumm da. Für ihn war die Eröffnung von Hermine nur zum Teil ein Schock gewesen. Gar nicht so sehr die Tatsache dass sie in Zukunft, magisch gesehen, schwächer sein würde als er, nein ihn hatte das Geständnis über Snape erschüttert. Er hatte, durch Luna, ja schon länger gewusst was seine Freundin für dieses Ekel von Wächter empfand. Für sie war er ein Traummann. Was wohl vor allem an dessen Intellekt lag. Was Ron aber wirklich hatte schlucken lassen war zu erfahren wie weit Hermine bereit gewesen war zu gehen. Ihm hatte sich die junge Frau nie so an den Hals geworfen wie dem Slytherin.Er war sich zwar sicher dass seine Freundin ihn liebte, das hatte sie ihm schließlich gesagt, aber Severus Snape war eben ein ganz anderes Kaliber. Zumindest waren das ihre Worte gewesen.Und dennoch, Ron konnte einfach nicht auf Hermine verzichten, dafür liebte er sie viel zu sehr. Und er war sich sicher, in einigen Jahren würde die Frau ebenso für ihn empfinden. Er war bereit so lange zu warten bis die Braunhaarige ihre große, unerfüllbare, Liebe vergessen hatte. Darum stand für ihn auch fest, er würde Hermine heute heiraten. Nie könnte er sie ins Gefängnis gehen lassen.Seine Familie hatte auch nichts dagegen. Seine Mutter und sein Vater glaubten ohnehin dass ihre kluge Schwiegertochter Harry und Malfoy ausgetrickst hatte. Von den Gefühlen für Snape hatten sie keine Ahnung. Sollten sie, besser als sie erfuhren die Wahrheit. Sie würden nur versuchen Ron seine Liebe auszureden. Und das würde nicht passieren. Niemals, lieber verzichtete er für die nächsten Jahre auf Nachwuchs als dass er seine Freundin gehen ließ.„Ich bin mit allen Bedingungen einverstanden. Ich werde Hermine zur Frau nehmen."„Ihnen ist klar das Ms. Granger nie im Ministerium wird arbeiten können?", wollte Omega zur Sicherheit wissen.„Vollkommen, aber ich bin sehr wohl in der Lage für meine Familie zu sorgen. Und auch Hermine wird bestimmt bald eine andere Arbeit finden. Sie mag zwar nicht mehr über ihre gesamten magischen Fähigkeiten verfügen, aber ihren Verstand, den hat sie noch. Außerdem werden wir den Prozess gegen den Tagespropheten gewinnen, dann haben wir genug Gold."„Wenn dann noch was davon übrig ist", konnte sich der Gott nicht zurückhalten zu sagen.Aber auch jetzt zuckte Ron nur die Schulter. Für ihn zählte nur eins, er würde heute seine geliebte Hermine heiraten. Auch wenn er nur zweite Wahl war, es interessierte ihn nicht. Da konnte er selbst auf Gold verzichten.Wenig später standen dann die Brautleute, Molly, Arthur und Ginny, zusammen um die Hochzeit durchzuführen. Niemanden, außer Molly, störte es das die Zeremonie nur klein war.„Ron, du weißt, auch wenn Snape mein Traummann ist, so bedeutet das nicht das ich dich nicht auch liebe. Wenn dem nicht so wäre hätte ich mich nie zu diesem Schritt bereit erklärt", raunte Hermine ihrem zukünftigen Gemahl zu und meinte es auch so.„Ich weiß, ich werde immer auf dich warten. Ganz bestimmt wirst du mich eines Tages so sehr lieben wie ich dich."Zwar glaubte Hermine das nicht, denn Ron liebte sie auf schon fast lächerliche Weise, aber sagen würde sie ihm das nicht. Sie konnte auch mit der zweiten Wahl sehr glücklich werden. Ganz bestimmt. Außerdem war sie sich sicher dass Harry sie in einigen Jahren begnadigen würde. Sie musste nur ein wenig durchhalten dann hätte sie wieder vollen Zugriff auf ihre Magie. Und dann konnte sie jeden Job bekommen den sie wollte. Sie hatte ihren besten Freund mit ihrer Intelligenz wieder mal ausgestochen. Zufrieden mit diesen Zukunftsaussichten konzentrierte sie sich wieder auf die Zeremonie. Es war zwar nicht ihre Traumhochzeit aber sie war dennoch schön.Ron hingegen war im Himmel für ihn hätte der Tag nicht besser laufen können. Die Frau heiraten zu dürfen die er liebte war für ihn die Erfüllung aller Träume.

GanymedWhere stories live. Discover now