Stürmische Einladung

4.3K 170 3
                                    


Der Rest des Tages verging für Harry sehr ruhig.Lucius und Harry bekamen Severus allerdings gar nicht zu sehen. Aber das war normal. Immer wenn der Wächter nachdenken musste zog er sich in sein Labor zurück. Und gestern Abend hatten sie ihm genug zum Grübeln gegeben.Aber er ließ durch Toto ausrichten, dass alles in Ordnung war. Er bat nur um Ruhe.Die wurde dem Mann natürlich gegeben.Lucius musste ins Ministerium es standen noch einige Verhöre an. Und er musste in den Gerichtssaal und einige Besprechungen hatte er auch noch. Da der Gott die Abteilung neu übernommen hatte musste er sich erst mal richtig einarbeiten. Aber da machte sich Harry keine Sorgen. Lucius lernte sicher sehr schnell.Er selber verbrachte den Tag damit seinen Freunden Briefe zu schreiben. Natürlich nur seinen richtigen Freunden. Dazu zählten die Zwillinge, Hagrid, Luna und Neville. Hedwig freute sich, dass sie wieder mal Briefe übermitteln durfte. Sie liebte ihren Job.Dann flog der Ganymed eine Runde auf Seidenschnabel und ging die Pengasi besuchen.Zum Schluss besprach er noch mit Juju und Winky was es in nächster Zeit alles zu essen geben würde. Auch neue Dinge wollten sie ausprobieren. Denn nicht nur er selber war unerfahren was das Essen der Muggel betraf. Auch Lucius kannte diese Speisen nicht.Erst zum Abendessen trafen die Drei wieder zusammen.„Hast du den Tag genutzt?" Wollte Lucius von seinem Ganymed wissen.„Ja, zum Entspannen. Außerdem hattest du recht, deine Pengasi halten sich für Hunde. Genau wie die Pfauen, aber die passen wenigstens auf meinen Schoß."Der Gott lächelte.„Und du?" Wollte er dann von Severus wissen.Der Tränkemeister blickte zu seinem besten Freund. Er wusste nicht so genau wie er die Frage beantworten sollte.„Ich habe einige Tränke fertiggestellt." Versuchte er das Thema zu umschiffen.„Das dachte ich mir." Seufzte Lucius.Der Gott kannte seinen Freund gut genug um zu sehen, wie unwohl er sich gerade fühlte.Auch Harry entging das nicht.„Welche Tränke hast du denn gebraut?" Er hoffte, seinen Wächter dadurch etwas zu beruhigen. Und es schien zu wirken.„Ich habe den Bestand für die Krankenstation so weit aufgebessert, dass die Tränke und Salben bis Weihnachten reichen sollten. Natürlich nur wenn nicht irgendwelche Katastrophen dazwischen kommen."Bei den letzten Worten sah Severus Harry sehr nachdrücklich an.„Hey ich habe Lucius die Erlaubnis gegeben meine Verletzungen und Krankheiten zu heilen. Also sollte ich nicht mehr Dauergast bei Poppy sein. Ich mag diese Frau, aber ich hasse es wenn ich ihr Patient bin."Dafür erntete er von beiden Männern ein verständnisvolles Lachen. Jeder von ihnen kannte Poppys Art.Und genau das war es was Harry stutzig machte.„Luc, wie oft warst du in deiner Schulzeit als Patient auf der Krankenstation?" Wollte er lauernd wissen.„Nicht so oft wie du." Wich ihm der Gott aus.„Lucius, bitte sag die Wahrheit." Verlangte, Harry.Der Blonde seufzte tief.„Mutter verbat mir meine göttlichen Heilkräfte zu verwenden. Niemand sollte merkten, dass ich anders war."„Narzissa ist einfach nur eine Sadistin und nichts weiter." Keifte Severus.„Dieser Meinung schließe ich mich voll und ganz an." Stimmte Harry zu und reichte Lucius eine Gabel voll Reis.Der Gott fand das Verhalten von den beiden rührend. Zufrieden ließ er sich füttern.Mit einem lauten Krachen landete eine Eule mitten in den Saucen.Erschrocken ließ Harry die Gabel fallen.„Merlin, was ist denn nun los." Keuchte er.Severus fischte das jammernde Tier aus einer Schüssel und reinigte es.„Dieses Verhalten kenne ich eigentlich nur von Errol. Kennt jemand diesen Schussel?" Fragte er die Anderen.„Ich nicht." Murmelte Lucius.„Aber, da er hier rein kam kann er nicht gefährlich sein." Kam es von Harry.„Nur für unser Essen." Schmunzelte Severus und befreite das Tier von seiner Last.Der Eule war ihr Unfall sichtlich peinlich. Sie fing an sich verlegen zu putzen.Harry tat der Kleine leid und reichte ihm ein Fleischstückchen.Dankbar nahm der Vogel das Geschenk an.Lucius reichte ihm noch eine Schüssel mit Wasser, dann widmeten sich die Drei dem Brief.„Na so was, er ist von Minerva." Erklärte Severus.„Seid wann hat die Direktorin denn eine Eule?" Überlegte der Ganymed.Eine Schuleule war das nämlich nicht, so viel stand fest.„Die wird sie für ihren neuen Posten brauchen. Ich habe auch schon überlegt mir eine zu besorgen."Harry blickte seinen Lehrer verwirrt an.„Wozu? Nimm doch Hedwig. Die freut sich. Das Gleiche gilt natürlich auch für dich, Luc. Mein Mädchen liebt ihre Arbeit. Außerdem hat sie eine tolle magische Eigenschaft."„Ja, sie ist klüger als jede andere Eule die ich kenne." Stimmte Lucius zu.„Nein, das meinte ich nicht. Aber Hedwig kann sich beim Flug unsichtbar machen. Das hat sie sich selber beigebracht als sie einmal von Umbridge abgefangen und völlig zerfleddert wurde." Bei der Erinnerung an diese Frau stellte es Harry nach wie vor die Haare auf.„Sie hat eine Vertraute angegriffen?" Knurrte Lucius.Auch die Eule auf dem Tisch sah alles andere als erfreut über diese Nachricht aus,„Sie hat die Post von allen Schülern kontrolliert." Übernahm nun Severus.„Und warum erfahre ich das erst jetzt? Das sind Straftaten."Harry und Severus blickten Lucius irritiert an.„Du bist für die Bestrafung dieser Frau zuständig?" Wollte Harry wissen.„Nein, sie wurde bereits für einige Vergehen belangt, aber die Verhandlungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Wenn ich weitere Straftaten ans Licht bringe erhöht das auf jeden Fall das Strafmaß."„Haben ihr ihre Verbrechen im Krieg nicht schon genug eingebracht?" Kam es nun von Severus.„Nicht für meinen Geschmack." Knurrte Lucius.Harry beschloss das Thema zu wechseln. Er wollte nicht über diese pinke Frau nachdenken, da bekam er immer schlechte Laune.„Was schreibt deine Chefin?"Sofort blickte auch Lucius wieder auf seinen besten Freund.Der öffnete den Brief und las ihn erst mal durch. Je weiter er kam umso stärker runzelte sich seine Stirn.„Sev?" Kam es vorsichtig von Lucius.Der Mann blickte auf und sah in zwei nervöse Gesichter.„Nichts Schlimmes, aber die Frau muss beim Schreiben auf ihrem Sessel auf und ab gehüpft sein wie ein kleines Mädchen. Zumindest liest sich der Brief als würde er von einer zehnjährigen kommen. Sie ist absolut aufgeregt und fordert uns drei auf morgen auf jeden Fall ins Schloss zu kommen. Und zwar im Eiltempo."Harry und Lucius hoben zusammen mit Severus die Augenbraue.„Aha." War alles was Harry herausbrachte.„Ich nehme nicht an, dass sie gesagt hat worum es geht?" Wollte Lucius wissen.Severus knurrte etwas Unverständliches.„Wie bitte?" Verlangte der Blonde zu wissen.„Nein, das hat sie nicht. Da scheint sie auch nicht viel besser zu sein als ihr Vorgänger. Zum Glück bin ich nur noch ein Jahr an dieser Schule das scheint ansteckendes Verhallten zu sein!" Knurrte er dem Blonden entgegen.Der Gott grinste einfach nur.An diesem Abend verbrachten sie eine sehr ruhige Zeit zusammen. Es flogen keine Anspielungen durch die Gegend.Severus war immer noch nachdenklich und auch Harry und Lucius waren in ihren Überlegungen gefangen.Aber dennoch war es eine sehr entspannte Atmosphäre.Als sie sich dann für die Nacht trennten konnte Severus schon wieder scherzen.„Ihr schlaft also endlich in einem Zimmer?"„Was heißt hier endlich? So lange sind wir auch noch nicht zusammen." Entgegnete der Ganymed.„Nein, aber die Meisten wären bereits nach einem Tag übereinander her gefallen. Du hast ja keine Ahnung wie sehr Lucius immer umgarnt wurde, der konnte sich vor Verehrern kaum retten."„Ich will es gar nicht wissen." Knurrte Harry.Lucius hob überrascht die Augenbraue. So besitzergreifend kannte er seinen Kleinen gar nicht.Severus hingegen lachte nur.„Er ist ein Löwe, die verteidigen ihr Revier." Schmunzelte er.„Sev, Luc ist doch nicht mein Revier. Ich denke einfach nur, dass ich nicht wissen will mit welchen Schönheiten sich mein Gefährte schon alles abgegeben hatte. Dagegen bin ich doch fast schon jämmerlich."Severus sagte nichts, das war auch gar nicht nötig, denn das würde sicher der Gott für ihn übernehmen.Lucius glaubte seinen Ohren nicht trauen. Er zog Harry erst mal in einen verlangenden Kuss.„Rede dir doch keinen solchen Blödsinn ein. Du bist wunderschön." Keuchte er dann.Harry war noch zu sehr von dem Kuss gefangen als das er hätte etwas sagen können. Darum lächelte er einfach.Severus grinste.„Schlaft gut, bis morgen."„Du auch." Kam es zweifach zurück.Als die Gruppe am nächsten Tag im Büro der Direktorin ankam wartete die Frau schon sehr hibbelig auf die Drei.„Da seid ihr ja endlich."„Guten Morgen. Was soll der Stress? Es ist gerade mal neun Uhr. Du hast keine Zeit angegeben. Ach ja, hier ist dein schussliges Federvieh." Damit überreichte Severus seiner Chefin ihre Eule.„Hallo Ikarus, wieder abgestürzt?"„Bei dem Namen ist es kein Wunder, dass das Tier in unseren Saucen gelandet ist." Lachte Harry.Auch Minerva schmunzelte.„Den Namen habe ich ihm wegen seiner Flugkünste gegeben."„Warum haben Sie sich eine Eule besorgt die solche Probleme mit dem Fliegen hat?" Wollte Lucius wissen.„Sie war ein Geschenk von den Dumbledore-Brüdern. Albus hat sie ausgesucht."„Das ist aber nett von den beiden." Meinte Harry und streichelte die Eule.„Es war ein Geschenk zu meiner Beförderung. Albus hat sie mir ganz Stolz überreicht.Auf jeden Fall ist Ikarus ein sehr lieber Vogel. Und das mit dem Fliegen wird er schon noch lernen. Falls nicht, ist es auch nicht so schlimm. Nicht wahr, mein Lieber?"Sanft fuhr die Direktorin ihrem neuen Vertrauten über das Gefieder. Der Vogel gurrte vor Wonne und schnäbelte seine menschliche Freundin an.„Also, warum hast du uns zu dir gerufen?" Wollte Severus wissen als sie alle bei einer Tasse Tee saßen.„Aus mehreren Gründen. Das wichtigste zuerst. Mr. Malfoy, Sie werden in diesem Jahr ins Schloss ziehen das haben wir ja schon beschlossen. Und Harry wird sich im Ihre Ernährung kümmern. Wissen Sie schon, wann die Götter ihre Existenz publik machen wollen?"Der Gott schüttelte den Kopf.„Leider nicht, devote Götter werden nicht in diese Überlegungen mit einbezogen. Und Dora ist noch auf Hochzeitsreise. Sie kann und will ich gerade nicht stören."Die Direktorin nickte.„Verständlich. Gut, um Ihre Privatsphäre bis dahin zu schützen habe ich einen Plan, denn ich nehme an Ihre Familie wird jeden über Ihre Natur aufklären?"„Das steht zu befürchten." Murmelte Lucius.Harry legte ihm eine Hand auf das Knie und streichelte ihn. Auch Severus drückte ihm aufmunternd die Schulter.Minerva fand dieses Bild sehr harmonisch, auch wenn es schade war, dass es überhaupt nötig war.„Dachte ich mir. Sie werden in Severus' Wohnung ziehen, sie ist ohnehin die Größte von allen. Aber, damit niemand einen Verdacht schöpft habe ich mir überlegt wie Harry gefahrlos in die Kerker kommen kann."„Gefahrlos? Ich werde nicht zulassen, dass jemand meinem Gefährten etwas tut."Severus seufzte.„So hat sie das nicht gemeint. Es geht darum, dass nicht wieder dumme Gerüchte entstehen. Darin ist die Schule leider besser als jedes Klatschblatt."„Genau, darum wird ab diesem Jahr jeder Siebtklässler ein Einzelzimmer bekommen." Verkündete die Direktorin.Einige Bilder an den Wänden schimpften, andere fanden es für eine gute Idee. Sie wurden aber alle ignoriert.„Schön, und welchen Vorteil bringt das jetzt für Harry? Die Kerker sind weit von seinem Turm entfernt." Erinnerte sie ihr Kollege.„Was du nicht sagst. Aus diesem Grund habe ich mir einen Weg überlegt, wie Harry zu euch kommen kann. Mich hat ein Buch aus der Muggelwelt inspiriert. Die Kinder reisen dort nach Narnia." Lächelte die Lehrerin.Lucius blickte etwas verwirrt. Er kannte die Geschichte natürlich nicht.Harry und Severus hingegen taten das sehr wohl.„Ich soll durch einen Schrank?" Kam es ungläubig von dem Ganymed.„Ja, an der Rückwand ist eine magische Tür. Nur du, dein Gefährte und Severus werden sie durchschreiten können. So läufst du auch nicht Gefahr, dass dir jemand folgt."„Aber, ich habe doch schon gesagt, dass ich aus unserer Beziehung kein Geheimnis machen will. Es weiß ohnehin schon jeder." Meuterte Harry.„Das schon, aber du willst Mr. Malfoy doch sicher nicht in aller Öffentlichkeit füttern. Außerdem, ich nehme an das du vermutlich in den Kerkern schlafen wirst. Aber offiziell ist das nicht erlaubt. Darum der Schrank." Erklärte die Lehrerin.Bei Harry hatte sie keine Bedenken, das dadurch seine schulischen Leistungen leiden würden. Das hatte nicht mal ein Krieg geschafft.Die Drei überlegten eine Weile. Die Idee war wirklich nicht schlecht. Gut, Lucius und Severus brauchten keine solche Tür um zu Harry zu kommen, aber es war dennoch nicht schlecht.„Und wo lande ich?" Wollte der Grünäugige wissen.„Hoffentlich nicht in meinem Schrank. Minerva, wenn du in meiner Wohnung herumgezaubert hast muss ich dich leider umbringen." Erklärte Severus seiner Chefin ganz unschuldig.Diese lachte nur.„Nein, ich habe noch gar nichts getan. Das überlasse ich schön dir. Ich werde euch den Zauber geben dann könnt ihr selber überlegen wo ihr das Gegenstück zu Harrys Tür haben wollt."Severus nickte sichtlich erleichtert.„Wie wollen Sie den Schülern das mit den Einzelzimmern erklären?" Wollte Lucius wissen.„Nichts leichter als das. Wir leben nicht mehr im Mittelalter mit 17 Jahren sollte jeder etwas Privatsphäre haben."„Das bedeutet, dass viele Schüler das ausnutzen werden." Warnte der Gott.Erstaunlicherweise zuckte Minerva nur mit den Schultern.„Wie gesagt, sie sind erwachsen. Wenn sie die Zeit lieber für Bettsport als fürs lernen nutzen sind sie selber Schuld. So viel Eigeninitiative sollte man von erwachsenen erwarten können."„Na ich bin gespannt." Meinte Severus.Dennoch gefiel ihm die Idee. Dann würde er zumindest nicht mehr an den unmöglichsten Orten auf Pärchen treffen. Das hatte wirklich genervt.Die Direktorin war sichtlich zufrieden mit den Reaktionen ihrer Gäste. Sie wollte es Harry und seinem Gott leichter machen. Beide hatten eine schöne Zeit verdient.„Was ist der andere Grund?" Riss sie Severus aus ihren Überlegungen.Minerva lächelte die drei gespannten Gesichter an.„Etwas, dass ich erst gestern herausgefunden habe."

GanymedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt