Heldenstatus

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„Ich würde euch gerne zusehen."Wächter und Gott starrten Harry verblüfft an.„Du willst uns beim Sex zusehen?", vergewisserte sich der Wächter.„Ja, jetzt schaut nicht so wie eine Kuh wenn es donnert, es ist doch nicht das erste Mal dass ich den Wunsch habe."„Das nicht, aber warum gerade jetzt? Wir haben dir die Erinnerungen gezeigt damit du an unserer Vergangenheit teilhaben kannst. Warum willst du dich nun ausschließen? Das ergibt noch keinen Sinn."„Sev, ich werde doch nicht ausgeschlossen nur weil ich euch beim Liebe machen zusehe. Ganz im Gegenteil es braucht schon sehr viel Vertrauen um sich bei so einer intimen Tätigkeit beobachten zu lassen. Also hör auf mit den Selbstzweifeln."„Ich kann meinem Ganymed nur zustimmen. Wir haben dich ja auch von Anfang an zusehen lassen weil wir dir beide bedingungslos vertrauen."„Verflixt noch mal ich habe keine Selbstzweifel, ich verstehe es nur nicht. Warum jetzt?", ließ Severus nicht locker.Harry schmunzelte, im Moment klang sein Wächter eher wie ein neugieriger Wissenschaftler dem man die Antwort verweigerte als wie ein schüchterner Tränkemeister so gefiel er dem Ganymed schon viel besser.„Weil ich es einen schönen Abschluss finde. Ich kann es nicht genau beschreiben aber ich denke einfach dass der gemeinsame Sex diese Erinnerung vervollständigen würde. Drücke ich mich verständlich aus? Ich glaube nämlich nicht."„Eine Karriere als Lehrer solltest du vielleicht nicht anstreben aber wir wissen was du uns sagen willst", versicherte der Gott.Severus nickte, ja auch er begriff nun warum Harry wollte das er gerade jetzt allein mit Lucius schlief. Auf diese Weise würden die beiden Männer ihre langjährige Freundschaft ganz offiziell auf die nächste Ebene bringen. Auch wenn sie schon oft miteinander geschlafen hatten wäre es dieses Mal ganz anderes.„Wenn wir das tun dann bitte so wie wir es damals gemacht hätten", bat Severus und sah dabei wieder sehr schüchtern aus.Lucius hob kurz die Augenbraue, verstand dann aber.„Kein Machtkampf? Du willst das wir uns so geben wie wir damals waren?"„Ja, auch wenn ich mir schon wieder irgendwie pervers vorkomme. Als würden wir ein Rollenspiel aufführen."Der Gott beugte sich über Severus und küsste ihn sanft.„Kein Rollenspiel, wir geben uns einfach nur ganz unseren Gefühlen hin. Bitte genieße es."„Das tu ich immer", flüsterte der Wächter.Der junge Ganymed setzte sich so hin dass er einen perfekten Blick auf die beiden Männer seines Herzens hatte. Zum Glück trug er noch immer sein Hemd so würde ihm nicht kalt werden. Er hatte noch nicht oft den passiven Zuseher gespielt, aber gerade jetzt wollte er es wie nichts anderes.Er sah dabei zu wie Lucius Severus mit nur einem Kuss in den Wahnsinn trieb. Und der Wächter tat etwas für ihn total untypisches er ließ sich komplett fallen. Er gab sich in die Hände des Gottes ohne dabei unterwürfig zu wirken.Es war so als würden die beiden genau da anknüpfen wo die Erinnerung aufgehört hat. Und beide schienen dabei die Personen zu werden die sie damals waren. Sonst verbanden sie das Liebesspiel immer mit kleinen Dominantskämpfen, so waren die beiden Schlangen nun mal gestrickt. Nun aber allerdings verzichteten sie völlig darauf.Für den Grünäugigen war dieses sinnliche Liebesspiel das sich seinen Augen bot wunderschön. Natürlich fand er es auch erregend aber dennoch hatte er seinen Körper unter Kontrolle, er bekam nicht mal eine Erektion sondern genoss die Bilder auf eine ganz andere Art. Die Liebe die seine beiden Partner ausstrahlten trieb ihm fast die Tränen in die Augen.„Ihr beide seid so unglaublich schön", wisperte er.Lucius machte sich gerade zwischen den Beinen des Wächters zu schaffen als er die Worte seines Ganymeds hörte. Gott und Wächter blickten sich an, sie schienen sich im Stillen zu unterhalten. Lucius kam wieder hoch und brachte sich in Position.„Bist du bereit?", flüsterte er Severus ins Ohr.Die Frage allein genügte um den Lehrer zum Stöhnen zu bringen.„Bitte, Luc, nimm mich, mach mich zu deinem Mann."Er wusste selbst nicht woher die Worte kamen aber er musste sie aussprechen. Vermutlich waren sie schon lange überfällig.„Wie es dein Wunsch ist mein kleiner Slytherin", hauchte der Gott und drang in den jüngeren Mann ein.In jedem anderen Moment hätte sich Severus fürchterlich über diese Bezeichnung aufgeregt, aber gerade jetzt passte sie. Er war wirklich wieder der Sechzehnjährige der sich nach Liebe, Halt und Geborgenheit sehnte. Und heute, Jahre später, stellte er fest dass ihm Lucius diese Gefühle schon damals entgegenbrachte. Auf eine andere Art zwar als jetzt, aber sie waren da.Endlich konnte Severus loslassen, seine schlimme Vergangenheit gehörte genau dorthin, in die Vergangenheit. Heute hatte er zwei wunderbare Partner die ihn liebten und ihn nie verletzen würden. Wie hatte er das nur vergessen können?‚Warum habe ich mich von Granger so verunsichern lassen? Diese Frau hat doch keine Ahnung von wahrer Hingabe und aufrichtiger Liebe. Zu so etwas wäre Weasley gar nicht fähig.'„Nicht denken, Sev, genießen", mahnte Lucius und küsste dem Mann die Sorgenfalten von der Stirn.„Dem kann ich mich nur anschließen. Lass alle dummen Gedanken draußen. Du siehst so schön aus wenn du dich gehen lässt. Ihr beide tut das, um genau zu sein", raunte Harry.Lucius und Severus schenkten dem jungen Mann ein Lächeln und machten dann mit ihrem Liebesspiel weiter.Harry kicherte leise als er das ganze Essen sah das sich auf dem Boden zu einem improvisierten Picknick auftürmte. Er hatte keine Ahnung wann das alles erschienen war. Die letzten Stunden hatte der Ganymed nicht eine Sekunde auf die Umgebung geachtet, nur seine Männer waren wichtig.„Was denkt ihr, wie viele der Elfen sind dafür verantwortlich?", wollte er wissen und zeigte auf die vielen Platten.Lucius und Severus sahen sich mit skeptischem Blick um.„Vermutlich die halbe Küche. Denken die echt wir würden verhungern? Und warum haben sie sich so überschlagen?", wollte Severus wissen.„Vermutlich weil sie mitbekommen haben das wir in der Öffentlichkeit endlich zueinander stehen. Sie selbst wussten es bestimmt schon länger", überlegte Lucius„Hm, jetzt wo du es sagst, Remus meinte doch mal das er Dora ein Pferd schulden würde weil sie gewettet haben das wir eine Triade werden. Aber heute klang es ganz so als wären beide überrascht darüber", murmelte Harry und schnappte nach einem kleinen Teller.„Entweder sie haben ebenfalls eine Show abgezogen oder aber sie dachten wir würden zwar eine Triade werden aber nicht zusammen im Bett landen", überlegte Lucius.„Wie soll das denn funktionieren?" nuschelte Harry um eine Apfelscheibe herum.„Es gibt durchaus solche Beziehungen. Die Partner lieben sich zwar würden aber niemals Sex miteinander haben", erklärte Severus.„Ach, daher kommt der Geburtenrückgang in der magischen Welt!", rief Harry aus.Severus und Lucius prusteten los, mussten aber zugeben das die Überlegung von ihrem Partner gar nicht so dumm war. Man konnte zwar mit Hilfe von Magie schwanger werden, also auch ohne den Geschlechtsverkehr aber die Erfolgschancen waren dabei nicht so hoch.„Wenn die Reinblüter endlich aufhören würden nur arrangiert zu heiraten hätte die Zauberwelt dieses Problem vermutlich wirklich nicht", sinnierte Severus während er sich selbst etwas Essen aussuchte.„Menschen und das Überleben, zwei Dinge die sich nach wie vor widersprechen und dennoch gibt es diese Gattung immer noch. Was willst du essen?", und mit der Frage war das Thema für Harry erst mal abgeschlossen.Sie saßen auch jetzt noch in ihrer bequemen Kissenlandschaft die Harry vor Stunden gezaubert hatte. Warum sollten sie auch aufstehen wo es doch so gemütlich war? Sie lehnten sich alle an weiche gepolsterte Wände. Die hatte vermutlich Lucius gezaubert denn die beiden anderen hatten gerade nicht mal die geringste Ahnung wo ihre Zauberstäbe sich befanden.Der Ganymed fütterte seinen Gott mit Hingabe und ließ sich auch selbst verwöhnen.„Das ist doch meine Aufgabe", meuterte er leise.„Lass uns doch, es ist schön sich gegenseitig zu füttern. Außerdem ist es sehr erotisch", erklärte Severus.„Seit wann bist du ein Experte dafür?", kam es neckend von Lucius.„Das muss wohl in diesem Sommer passiert sein. Wenn man mit euch zusammenlebt kann man gar nicht anders als zu einem Romantiker werden. Und nein, das habe ich gerade nicht laut gesagt, ihr träumt nur", knurrte Severus sofort als er die Blicke der beiden sah.„Schade, aber gut, ich träume gerne", lachte Harry und steckte Severus eine Erdbeere in den Mund.„Warum sind gerade diese Früchte so beliebt?", überlegte Lucius.„Keine Ahnung, ich finde sie einfach nur lecker, was andere für einen Grund haben ist mir egal", meinte Harry.Severus nickte, sagen konnte er gerade nichts weil er den Mund voll hatte.„Was meint ihr, sollen wir uns heute noch mal draußen zeigen?", wollte Lucius wissen.„Keine Lust", kam es gleichzeitig von seinen Geliebten.„Damit wäre das auch geklärt", grinste der Mann.„Wann werden wir in die Winkelgasse gehen? Oder wohin auch immer?", wollte Harry plötzlich wissen.„Warum willst du in die Winkelgasse? Brauchst du etwas?"„Luc, stell dich nicht dumm. Harry will jedem zeigen das wir wirklich eine Triade sind und das nicht nur spielen."„So ist es. Zwar bin ich mir sicher dass die Schüler heute schon massenweise Briefe an ihre Eltern geschickt haben aber ich will dennoch sicher gehen dass dich keiner blöd anquatscht. Vor allem nicht im Ministerium. Du kennst doch die Tratschsucht der Zauberer."„Denkst du dabei zufällig an Arthur Weasley?", grinste der Gott.„Zufällig, ja", knurrte der Grünäugige.„Macht euch keine Sorgen, ich werde mich bestimmt von niemandem dumm anreden lassen. Und von dem Kerl schon mal gar nicht."„Dafür werden wir sorgen. Lucius, lass uns doch den Spaß. Harry und ich wollen mit dir und unserem gemeinsamen Glück angeben", gestand Severus.„Ach, so ist das? Na dann, da kann ich wohl schlecht was dagegen sagen. Auch ich wäre begeistert der ganzen Welt zu zeigen wie sehr ich euch liebe."„Hoffentlich nicht in allen Einzelheiten", kicherte der Grünäugige.„Hey, ich war nicht derjenige der mit einem Akustikporno gedroht hat", erinnerte ihn der Gott.„Nein, aber du warst derjenige dessen Schuld es war das ich mit einer Erektion mitten im Unterricht saß", konterte Harry.„Können wir das Thema wechseln? Wenn ihr euch weiter so anstachelt dann endet es nur wieder in einem unserer Spiele. Und die wollten wir doch ein wenig zurückschrauben. Zumindest während der Prüfungen", ging Severus dazwischen.Lucius sah den Schwarzäugigen mit einem schwer zu deutenden Blick an.Harry hingegen stimmte sofort zu.„Da ist ohnehin etwas das ich dich fragen wollte. Es betrifft deine bescheuerte Familie und auch meine. Naja, einen Teil davon zumindest. Da gibt es nämlich einen Punkt den ich nie verstanden habe."Lucius sah den Gryffindor fragen an.„Was genau meinst du?"„Ich habe, vor über einem Jahr, meinen gesamten Stammbaum durchgelesen."„Konntest du nicht schlafen, oder warum hast du dir das angetan?", wollte Severus wissen.„So langweilig war er jetzt auch nicht, mich hat meine Familiengeschichte schon immer interessiert. Außerdem habe ich gehofft vielleicht noch einen lebenden Verwandten zu finden."„Die Reinblüter sind fast alle miteinander verwandt also erübrigt sich die Frage."„Sev, werde nicht zynisch. Was möchtest du wissen, Kleiner?"„Naja, eigentlich sagt Sev ja die Wahrheit. Es ist schon gruselig wie die Familien alle miteinander verbunden sind. Ein Wunder das man sich überhaupt noch fortpflanzen kann bei dem ganzen Inzest. ‚Ein Spaß für die ganze Familie.'"„Der Witz ist alt", erinnerte ihn Severus.„Was auch schon wieder sehr viel über die Thematik aussagt", grinste der junge Mann.„So sehr ich euch auch zustimme, ich weiß immer noch nicht was du fragen wolltest", brachte der Gott den Jungen wieder auf das Thema zurück.Harry seufzte.„Es geht um meine Großmutter, Dorea Potter. Sie war eine geborene Black."„Ah, verstehe, du fragst dich warum du kein Gott bist."Zu Lucius' Überraschung schüttelte Harry den Kopf.„Warum ich keiner bin ist mir klar, ich bin dein Ganymed. Aber warum war mein Vater keiner? Und was war mit Großmutter, lebt die vielleicht noch?"Nun blickte auch Severus sehr neugierig zu Lucius. Dass Charlus Potter mit einer Black verheiratet war hatte er gar nicht gewusst. Woher auch? Er hätte sich ansonsten bestimmt die gleiche Frage gestellt. Es sei denn?"„War sie eine Heroine?"Lucius nickte.„Dein Verstand arbeitet wie immer unglaublich schnell. Ja, das war sie."„Ähm, dummer Ganymed an kluge Schlangen. Häh?"Severus zog, den mittlerweile komplett nackten, Harry an seine Brust und drückte ihn lachend an sich.„Du bist nicht dumm, eher süß."„Im Moment bin ich hauptsächlich verwirrt. Wovon redet ihr? Und sind wir wirklich alle immer noch nackt?"„Ja, sind wir, stört es dich?", schmunzelte Severus.„Nein es ist mir nur bis eben nicht aufgefallen. Und jetzt hätte ich gerne eine Erklärung, nicht was unsere mangelnde Kleidung betrifft. Warum weiß Severus um was es geht und ich nicht? Und nein, ich bin nicht eifersüchtig."„Weil er vor einigen Jahren auf eine ähnliche Ungereimtheit, eine andere Familie betreffend, gestoßen ist und ich sie ihm erklärt habe", antwortete Lucius.Auffordernd blickte Harry seinen Gott weiterhin an.„Zuerst mal, ein Gott kann sehr wohl auch ein Ganymed sein, das schließt sich nicht aus, denk nur an die Geschichten die ich dir erzählt habe. Aber das nur der Ordnung halber.Es ist eigentlich ganz einfach. Götter leben, bekanntlich, sehr lange. Aber das würde irgendwann auffallen. So viel Familienähnlichkeit gibt es nicht mal beim schlimmsten Inzest. Also haben sich die Dominanten einen Trick einfallen lassen um von dieser Tatsache abzulenken."„Einen Trick? Hätten sie nicht einfach die Gehirne manipulieren können?"„Ja, wenn nicht gerade ein Juwelier auf ihrem Weg lag."„Was Severus meint ist, dass man diesen Zauber zwar hätte anwenden können, aber er hat eine Schwachstelle. Er muss immer wieder erneuert werden. Denk nur was passiert wäre wenn die Kinder eine andere Erinnerung hätten als ihre Eltern", erklärte Lucius.„Verstehe. Hm, aber dann ist das ja noch dümmer, ich meine warum hat Narzissa es so gemacht wie sie es gemacht hat? Wenn die Götter sich nicht geoutet hätten hätte sie den Zauber irgendwann erneuern müssen", überlegte Harry.„Oder sie hätte von mir verlangt ein Kind zu zeugen und das hätte sie dann als ihren nächsten Ehemann ausgegeben. Ähm, oder eben Ehefrau. So wie sie es bei mir gemacht hat."„Igitt, das wird immer ekliger. Warum um alles in der Welt hat sie das nur gemacht? Ich habe nie ganz verstanden was sie davon hatte dich als ihren Mann auszugeben. Urgs, du bist ihr Kind."„Eitelkeit. Dieses Biest wollte nicht das die ganze Zauberwelt sie für alt hält, darum musste Lucius als Mann herhalten. Auf diese Weise konnte sie die junge hübsche Reinblüterin spielen. Und ihren Sohn hatte sie damit auch unter Kontrolle. Blöde Schabracke", keifte Severus.„Wie oft hätte sie das wohl noch durchgezogen? Also wenn ich nicht gewesen wäre und die Götter nach wie vor nur Legenden wären?"Lucius sah seinen Ganymed sehr unglücklich an, sagte aber nichts.Harry hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen dass war sicher eine mögliche Zukunft an die Lucius nicht erinnert werden wollte. Es hätte immerhin sein können das der Blonde noch viel länger auf seinen Gefährten hätte warten müssen. Schnell löste Harry sich von Severus und krabbelte zu seinem Gott.„Bitte verzeih, das wollte ich nicht."„Ich weiß", mit den Worten umschlang Lucius seinen kleinen Gefährten wie eine Teufelsschlinge.„Also, Dorea Black?", lenkte Harry schnell ab.Lucius ließ das nur zu bereitwillig zu.„Also, um sich bedeckt zu halten verfielen die Götter irgendwann darauf mit ‚Sterblichen' Kinder zu zeugen und die dann selbst aufzuziehen. Natürlich waren die Menschen nur Mittel zum Zweck und wussten später meistens nicht mehr dass sie ein Kind mit einem Gott gezeugt hatten. Sie konnten sich nicht mal mehr an ihren Nachwuchs erinnern. Und dieses Kind ist dann eben kein Gott sondern wird Heros oder Heroine genannt."„Aber du hast doch auch einen ‚sterblichen' Vater und bist trotzdem ein Gott. So wie auch Draco, ich verstehe es immer noch nicht."Severus schmunzelte.„Aus unserem Lucius wird wohl auch nie ein Lehrer. Mit ‚Sterbliche' meint er in dem Fall, Muggel. Wenn sich ein Gott mit einem Muggel fortpflanzt dann wird das Kind höchstens ein starker Zauberer, aber nie ein Gott. Darum werden die Muggel als Bodensatz angesehen, zumindest von den dominanten Göttern."„Ach aber dieser ‚Bodensatz' durfte immer die Arbeit der Götter übernehmen. Sie wurden ja nicht umsonst Helden genannt", schnaubte Harry.„Ich habe nie behauptet dass es fair wäre. Es sind immer noch dominante Götter", giftete Severus.„Es ist wirklich typisch für diese Wesen. Also noch mal zum Verstehen. Die Götter pflanzen sich mit Muggeln fort um ein Kind mit einer ‚normalen' Lebenserwartung zu bekommen. Das nehmen sie dann in der Familie auf um einen auf unauffällig zu machen. Wissen die Helden das sie nur benutzt werden?"„Wusste ich es?", kam es lakonisch Lucius.„Ich ziehe die Frage zurück. Man und wenn das Kind keine magischen Fähigkeiten hat ist es ein Squib?"„Nein, eigentlich gibt es keine Helden die über keine magischen Kräfte verfügen. Jeder hat zumindest eine Fähigkeit. Das ist ganz normal wenn ein Elternteil ein Gott ist", meinte Lucius sanft.„Und sie machen das immer nur um nicht aufzufallen?"Lucius schnaubte.„Mit Sicherheit nicht. Dominante Götter sind sehr triebgesteuert, darum dachte Sirius ja er würde mir mit dem Zauber richtig eine reinwürgen. Meistens schlafen die Dominanten nur deswegen mit anderen Wesen weil sie geil sind. Um es mal auf den Punkt zu bringen und lassen den Nachwuchs dann fallen. Wie viele Muggelgeborene womöglich die Kinder von Göttern sind lässt sich unmöglich sagen."„Also hat, irgendein Black mit einem Menschen gevögelt um eine sterbliche Tochter zu bekommen. Aber hey, dann habe ich vielleicht doch noch irgendwo Verwandte?", freute sich Harry.Lucius schüttelte den Kopf.„Nein, Götter suchen sich für diesen Zweck immer Muggel ohne Familie. Auf diese Weise müssen sie nicht so viele Gedächtnisse manipulieren. Natürlich nur wenn sie das Kind für sich wollen, ansonsten ist es ihnen egal. Tut mir leid", meinte Lucius.Er und Severus strichen dem Jungen beschwichtigend über den Rücken. Aber der hatte sich schnell wieder gefangen.„Schon gut, gibt schlimmeres. Dafür bin ich mit Draco Malfoy verwandt, um nur ein Beispiel zu nennen. Oh Freude", knurrte er.Die beiden Männer gackerten wieder los und auch Harry ließ sich zu einem Schmunzeln herab.„Da ist doch noch mehr, oder? So wie ich die Götter kenne haben sie das nicht nur gemacht um unauffällig zu sein."„Du kennst diese Brut wirklich schon ausgezeichnet", lobte Severus den jungen Mann.Auch Lucius nickte anerkennend.„Und wie, du hast recht, da ist noch mehr, und zwar Gier. Die Götter wollen mit Hilfe ihres nicht göttlichen Nachwuchses Macht und Gold scheffeln. Denk nur daran wie viele Blacks vorteilhaft geheiratet haben. Deine Großmutter war ebenfalls eine von ihnen."„Soll das heißen sie hat meinen Großvater nur aus Prestigegründen geheiratet?", fuhr Harry auf.„So wie die meisten Reinblüter. Kleiner, deine Großmutter war eine Frau ihrer Zeit, man hat ihr einen Mann vorgesetzt und sie hatte nur noch brav zu nicken. Und wenn man es genau nimmt hat sich seit damals nicht viel geändert. Jungen wie Mädchen werden nicht nach ihrer Meinung gefragt sondern einfach nur verheiratet", versuchte Lucius seinen Ganymed zu beschwichtigen.„Außerdem kann ich mir nicht vorstellen das die Frau genau das war was sich die Blacks erhofft hatten. Immerhin hatte sie nichts gegen die Ehe zwischen James und einer Muggelgeborenen", schmunzelte Severus.„Wer weiß, immerhin war sie eine Frau, die Zustimmung musste mein Großvater geben."„Nicht weil sie eine Frau, sondern weil er das Familienoberhaupt war. Aber sie hat auch Sirius, der damals als Rebell gegen die Blacks galt, im Sommer aufgenommen. So böse konnte sie also nicht sein."Harry sah seinen Wächter eine Weile an, der Mann hatte wohl recht, dennoch irgendwas störte ihn.„Wie soll meine Großmutter mit so einer Heirat die Macht der Familie gesteigert haben? Die bekamen doch kein Geld von den Potters. Es gab ja wohl keine Vermittlungsgebühr? Die Frage war rein rhetorisch, ihr müsst sie nicht beantworten. Aber ein Gott würde aus so einer Verbindung auch nicht entstehen. Was also hatten sie davon?"Nun waren seine Männer erst mal still. Severus weil er sich das auch nicht erklären konnte und Lucius weil bei ihm einige Rädchen anfingen sich zu drehen.„War es vielleicht die Verbindung an sich? Die Potters waren einflussreich", überlegte Harry.„Ich habe noch nie etwas davon gehört dass die Blacks sich irgendwann einmal an einen Potter gewandt hätten. Nun ja, bis auf Black, ähm Sirius", murrte Severus.„Vielleicht haben sie ja doch Gold bekommen", murmelte Lucius.„Bitte was?", kam es von beiden gleichzeitig.„Ich überlege nur, der Ehepartner hat meistens vollen Zugang zu den Reichtümern des jeweils anderen. Es sei denn es ist anders geregelt. Es könnte gut sein das die Frau etwas abgezweigt und ihrer Familie gegeben hat. Und bevor du dich wieder aufregst, denk dran, sie war eine normale Hexe die vermutlich ihr ganzes Leben zu hören bekam wie weit unten sie steht und wie viel sie den Göttern zu verdanken hätte."Harry biss sich auf die Lippe.„Bei diesen dominanten Göttern tun sich ja immer noch weitere Abgründe auf. Immer wenn ich denke wir hätten den Boden erreicht kommt noch ein weiteres Loch", maulte er.„Wollte ich auch gerade sagen. Wer weiß schon wie viele Heroen es gibt die auf diese Weise ihr Leben fristen. Die meisten von ihnen sind bestimmt froh wenn sie aus dem Haus sind. Wenn sie dann, um ihre Freiheit zu behalten, etwas Gold stehlen müssen kann ich das sogar verstehen", tat Severus seine Meinung kund.„Ich könnte es sogar verstehen wenn sie ihre Ehepartner komplett ausräumen", knurrte Harry, „auch wenn ich es gar nicht toll finde mir vorzustellen dass sich dein Bruder mit dem Gold meiner Familie ein schönes Leben macht."Lucius verzog ebenfalls das Gesicht.„Entweder er oder Sirius, sie stammen beide von den Geschwistern von Dorea ab. Ich werde mal nachsehen, vielleicht finde ich ja was heraus", versprach der Gott.„Gut, und jetzt würde ich gerne das Thema wechseln. Wann und wo werden wir uns der Öffentlichkeit zeigen?", wollte Harry noch mal wissen.Severus brach in schallendes Gelächter aus, ja so war ihr Kleiner. Lieber dachte er an die schöne Zeit die er mit seinen Gefährten haben konnte als sich Sorgen um Gold zu machen.‚Die Götter könnten einiges von diesem jungen Mann lernen. Und seine ehemaligen Freunde auch.

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