Nervensäge

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Lucius, Severus und Harry machen wirklich eine Pause vom vielen nachdenken. Zwar baten sie jeden ihrer Freunde um Mithilfe aber sie machten sich keinen Stress mehr. Auf diese Weise würden sie ganz bestimmt nie zum Ziel kommen. Dieser Meinung war auch Minerva und die Frau war lange genug Lehrerin um zu wissen wovon sie sprach. Allerdings achteten sie darauf dass Albus nichts von ihrem neuen Projekt bemerkte. Wenn der alte Mann davon erfuhr bekam er vielleicht wieder Angst. Schließlich erinnerte die Situation ein wenig an die von Harry, wenn auch nur weit entfernt aber für einen kindlichen Geist war es bestimmt nahe genug. Besser sie riskierten es gar nicht erst. Und so gingen alle erst mal wieder zur Tagesordnung zurück. Zumindest fast alle.

„Bane, wie oft denn noch? WIR HABEN SIE NOCH NICHT GEFUNDEN! Das Gras wächst nun mal nicht schneller nur weil man daran zieht. Was machst du also schon wieder hier? Hatten wir nicht eine Abmachung?", donnerte Harry los.„Ihr habt nur gesagt dass ich nicht jeden Tag hier aufkreuzen soll, von jedem zweiten war nicht die Rede", rechtfertigte sich der Zentaur.Fast hätte sich Harry vor Wut die Haare gerauft, dieser Knilch konnte ihn wirklich zur Weißglut treiben.Dieses Spiel ging nun schon eine Woche so. Jeden zweiten Tag stand der Krieger vor ihrer Tür und erwartete Ergebnisse. Und so langsam ging er selbst den Hauselfen und sogar den Pfauen auf die Nerven. Bei den Vögeln würde es den Ganymed nicht wundern wenn sie beschließen würden ihn vollzukoten. Und auch seine erschaffenen Tiere hatten langsam die Nasen und Schnäbel voll.Bane hatte wirklich Glück das Lucius gerade im Ministerium und Severus im Labor war. Denn noch einmal hätten sich die beiden Männer wohl bestimmt nicht zurückhalten können. Es fiel ja schon dem Grünäugigen sehr schwer. Außerdem musste er mit aller Macht verhindern dass seine Gefährten etwas über ihre Verbindung mitbekamen. Sonst würden sie bestimmt sofort auf der Matte stehen und den Zentauren kastrieren.„Noch einmal und ich hetze Seidenschnabel auf dich, der kennt da keinen Spaß", grummelte Harry.„Verdammt, könnt ihr mich denn alle nicht verstehen? Nicht mal die Sterne drücken sich im Moment klar aus."„Wäre ja mal ganz was Neues", mokierte sich der Ganymed.„Nur weil du sie nicht lesen kannst bedeutet das nicht dass sie sich undeutlich ausdrücken."„Jaja, schon verstanden, du bist ein Genie, wie alle Zentauren, ich kann es nicht mehr hören. Was das betrifft ist eure ganze Sippschaft gleich. Selbst Firenze gibt mit seinem Wissen an das es einem vergehen könnte. So wie der daher redet ist es ein Wunder das überhaupt jemand mit den Sternen sprechen kann."„Wir sind eben Stolz auf unsere Fähigkeit", meinte der Zentaur.„Überheblich dürfte es eher treffen. Ihr seid nicht besser als die Zauberer und Götter, die halten sich auch für Wunder weiß was."„Und wenn schon, das interessiert mich im Moment nicht im Geringsten ich will wissen warum nichts weitergeht und warum nun auch die Sterne schweigen."„Vielleicht weil du ihnen auf den Wecker gehst? Du bist wie ein trotziges Kind da hat wohl selbst der geduldigste Stern irgendwann die Nase, oder was auch immer, voll. Die wollen vielleicht auch mal ihre Ruhe haben. Hast du daran schon gedacht?"„Wie bitte?"„Jetzt schau nicht wie ein Uhu nach dem Waldbrand, ist doch wohl klar was ich meine."„Nicht wirklich."„Naja, seit Jahren hängen die Sterne da oben am Himmel und geben euch eine Auskunft nach der anderen vielleicht wollen sie nur mal einige Nächte Ruhe haben. So was wie eine Auszeit vom Eltern- oder Lehrerdasein. Ist doch möglich. Außerdem bekommen sie von euch doch überhaupt nichts zurück, nicht mal einen Dank. Die sind womöglich eingeschnappt oder überarbeitet."„Du redest Unsinn."„Schon möglich aber wundern würde es mich dennoch nicht. Bane, lass doch für eine paar Nächte die Sterne einfach nur Sterne sein. Versuch dich zu entspannen und an etwas anderes zu denken. Und dann, in einer Woche blickst du wieder rauf und fragst dann noch mal, und zwar HÖFLICH wenn ich bitten darf."„Und das soll helfen? Sag mal spinnst du jetzt komplett?"„Warum nicht? So machen es doch auch viele Kinder mit ihren Eltern, sie sind brav, räumen ihr Zimmer auf und helfen im Haushalt. Und dafür bekommen sie dann eine Belohnung. Ein Versuch kann doch nicht schaden."„Jetzt verstehe ich, du meinst ich soll mir die Auskunft verdienen?"Harry hätte es nicht für möglich gehalten aber als er es begriffen hatte erhellte sich der Gesichtsausdruck seines Gegenübers merklich.„Ein Versuch ist es wert, oder etwa nicht?"Bane nickte geistesabwesend und spielte an seinem Amulett herum.„Ich werde darüber nachdenken und mich dann wiederbei euch melden", meinte er eher er verschwand.

„Hoffentlich nicht wieder in zwei Tagen sonst hexe ich ihn auf den Mond, dann kann er die Sterne direkt befragen", grummelte Winky die gerade neben Harry aufgetaucht war.„Mach den Gasriesen keine Angst, die können auch nichts für seine Penetranz. Merlin, ist der lästig", seufzte Harry.„Ein wenig kann ich ihn ja verstehen aber er übertreibt wirklich. Hat er immer noch nicht begriffen das er seine Gefährtin nicht gleich mitnehmen kann?", wollte die Hauselfin wissen.„Wenn ja dann ignoriert er es. Aber eines kann ich dir versprechen, wenn er sich nicht anfängt zu ändern dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen dass er seine Gefährtin noch lange nicht kennenlernt. Herrgott noch mal, die Kleine ist noch ein Kind, die wäre mit so einem Macho doch total überfordert. Oder würdest du diesen Idioten auf ein Kind loslassen?"„Nicht mal eine Jugendliche. Selbst erwachsene Frauen dürften mit so einem Benehmen ihre Probleme haben. Wenn der in einigen Jahren immer noch so drauf ist kann es gut sein das dieses Mädchen lieber den Hungertod wählt. Er ist wirklich von sich eingenommen. Ich weiß ja dass Zentauren ein stolzes Volk sind aber selbst für diese Spezies ist er extrem."„Wie vertragen sich eigentlich Hauselfen mit Zentauren?"Winky schnaubte sehr undamenhaft.„Du weißt doch wie die sind, sie halten sich für etwas Besseres, so war es schon immer. Fast so als wären sie unter den magischen Wesen der Hochadel. Und das nur weil sie über eine besondere Fähigkeit verfügen. Und auf besondere Weise geschaffen wurden. Ja, sie haben die Macht in die Zukunft zu sehen aber das ist noch lange kein Grund auf alle anderen herabzusehen. Schließlich funktioniert diese Fähigkeit nur wenn die Sterne auch in Plauderstimmung sind. Und wie es scheint trifft das gerade nicht zu. Ha, wie ich diesem eingebildeten Gockel das gönne. Hoffentlich herrscht noch lange Funkstille, das macht ihn vielleicht bescheidener."„Wow, du magst ihn wirklich nicht. Denken denn alle magischen Wesen so von unseren Sternguckern?"„Nein, sie finden sie zwar auch eingebildet aber mehr nicht. Zentauren und Hauselfen waren sich noch nie besonders zugetan. Unsere Lebensphilosophie ist einfach eine ganz andere. Wir könne nicht Leben ohne zu arbeiten und sie könne nicht leben indem sie jemandem dienen. Daraus ergeben sich eine Menge Streitpunkte. Sie halten uns für würdelos wir sie für hochnäsig."„Trifft das auf Firenze auch zu?"Winky neigte den Kopf von einer Seite zur anderen.„Nicht ganz, er ist nicht so schlimm wie seine Artgenossen aber auch er hält sehr große Stücke auf sich. Ach frag mich besser nicht wenn es um Zentauren geht kann kein Hauself objektiv bleiben. Umgekehrt ist es vermutlich nicht anders. Wir sind jetzt keine Todfeinde aber befreundet waren wir auch nie. Bestenfalls ignorieren wir uns."„Na das verspricht heiter zu werden wenn Bane seine Gefährtin findet. Als devote Göttin hat sie ganz sicher Hauselfen."„Urgs, das kann ja lustig werden", stimmte ihm seine Elfe zu.„Na komm, darüber können wir uns später noch Gedanken machen. Jetzt habe ich aber etwas anderes vor."„Herr, du willst das tatsächlich machen?", staunte Winky.„Ja, ich habe es versprochen, es wird auch bestimmt lustig. Um ehrlich zu sein kann ich es kaum noch erwarten.„Darauf wette ich", kicherte Winky und folgte ihrem Herrn ins Manor.

GanymedWhere stories live. Discover now