Kapitel 16*

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Meine Augen werden schwerer und ich falle in einen tiefen Schlaf.

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Blakes Sicht

Während der Fahrt zu Joanna nach Hause ist es still. Aber es ist eher eine angenehme Stille. Joanna lehnt ihren Kopf nach einer Zeit an das Fenster ihres Wagens. Wie es aussieht, ist auch sie in Gedanken. Sie sieht ziemlich fertig aus. Aufgelöst. Es ist erschreckend, wie viel Aggression und Kraft in ihr stecken. Ich habe sowas noch nie gesehen. Aber eine Frage beschäftigt mich wirklich, obwohl es das nicht tun sollte. Was hatte dieser Junge getan, dass sie ihn so zugerichtet hat?

Die Fahrt zu ihr nach Hause dauert nicht sonderlich lang. Aber wie es aussieht, lange genug, dass sie in dieser Zeit einschlafen kann. Besser so. Denn dann kann sie sich besser erholen. Ich habe mir echte Sorgen gemacht, als ich sie so gesehen habe. Eigentlich wollte ich nur einem alten Freund beim Kampf zusehen, als Unterstützung. Aber dieser wäre wohl erst nach Joanna dran gekommen.

Vor ihrem Haus halte ich an und schaue zu meiner Rechten, um mich zu vergewissern, dass sie noch schläft. (A/N: Ich weiß nicht ob man in Amerika auf der linken oder rechten Fahrerseite fährt). Ich steige aus und gehe um ihr Auto, wo ich ihre Autotür öffne. Mit Joanna auf meinen Armen gehe ich zu ihrer Haustür. Kurz vor der Tür fällt mir auf, dass ich noch den Schlüssel brauche, weshalb ich zurück zum Auto laufe und sie auf der Rückbank niederlasse. Der Schlüssel müsste in ihrer Tasche sein. Auf in den Kampf!

Nachdem ich ihre halbe Tasche geleert habe, habe ich ihren Hausschlüssel gefunden. Ich hänge mir ihre Sporttasche um, nehme Joanna wieder auf meine Arme und laufe zu ihrer Tür, die ich dieses Mal auch öffnen kann.

Eigentlich wäre sie richtig süß. Aber trotzdem bringt sie mich immer zu Weißglut, mit ihren nervigen Kontras. Jedoch ändert das auch nichts an der Tatsache, dass sie eines der heißesten Mädchen ist, die ich kenne.

Ich muss wieder ein Mädchen ins Bett kriegen! Bestimmt habe ich einfach zu lange nicht mehr gevögelt. Früher hatte ich jeden Tag eine andere im Bett. Im Moment ist das bestimmt schon ein Rekord!

Du bist es bestimmt nicht gewohnt, ein heißes Mädchen noch nicht ins Bett gekriegt zu haben.

Ja, daran muss es liegen. Denn ich habe noch nie, ich wiederhole nie, das Wort 'süß' in Verbindung eines Mädchens benutzt. Ich nenne sie immer nur heiß oder sexy.

Zurück zum eigentlichen Thema. Ich stehe mittlerweile vor dem Bett von Joanna, worin ich sie abgelegt habe. Nicht dass sie mir zu schwer ist, nein, das ist es nicht. Nur ist es auf Dauer schon ein bisschen ungemütlich.

Der Grund, weshalb ich noch immer in ihrem Zimmer bin, ist, dass ich mit dem Gedanken spiele sie noch umzuziehen. Das Problem ist nur, dass sie bestimmt sauer sein würde. Andererseits ist es schon ungemütlich in einer Jeans zu schlafen. Entschlossen ziehe ich sie um, bedacht darauf, sie nicht zu wecken. Es ist aber schwerer als gedacht, da sie sich jedes Mal wieder zurücklehnt, sobald ich ihren Oberkörper ein wenig hebe. Aber ich habe es erfolgreich geschafft und mache mich daran von ihrem Bett lautlos aufzustehen. Bevor ich mich endgültig von ihr und ihrem Bett lösen kann, passiert das, was ich mir, seit ich sie das erste Mal gesehen habe, jeden Abend vorstelle. Was ich mir aber auch vorgestellt habe, ist dass sie dabei wach ist. Und wenn ich mich nicht täusche, schläft sie.

Sie öffnet leicht ihre Augen und schaut mir verschlafen, mit ihren grü-grauen Augen, in die Augen. Ihre kleine zierliche Hand nimmt meine in ihre und der Unterschied zwischen unseren Händen ist nicht sehr unauffällig. Mit leichtem Druck, versucht sie mich wieder runterzuziehen, was aber nur zu einem kurzem und leichtem Ziehen an meinem Arm geworden ist. Danach lässt sie es wieder, mich runterzuziehen und hält stattdessen meine Hand. "Bleibst du?", haucht sie mit leicht kratziger Stimme. "Okay." Normalerweise würde ich einfach gehen, ohne sie zu beachten, aber sie war einfach so fertig. Ich weiß ehrlich gesagt kein bisschen, was jetzt so anders ist. Warum ich mir so viel Mühe für ein Mädchen gebe.

Ich ziehe mich bis auf die Boxershorts aus und lege mich zu ihr ins Bett. Es ist ein großes Bett und trotzdem kuschelt sie sich eng an mich. Automatisch muss ich grinsen. Ich lege einen Arm sie und schließe meine Augen. Ihr Herz, welches im Takt klopft, bringt mich dazu, mich noch mehr zu beruhigen. Nach langem Stillliegen schlafe ich ein. Eine Frage geht mir aber seit dem heutigen Ereignis nicht mehr aus dem Kopf. Was hat dieser Junge nur mit Joanna zu tun?

Joannas Sicht

Was ist das? Ich spüre schon seit ich wach bin etwas schweres auf meinem Bauch. Aber die Augen habe ich nicht geöffnet. Ich möchte einfach wieder einschlafen, nachdem mir das Ereignis des gestrigen Abends in die Gedanken geschlichen ist.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er wieder hier ist. Es war so viel einfacher, als er nicht da war. Zumindest nachdem ich mich an seine Abwesenheit gewöhnt habe. Aber wenn er wieder hier ist, werde ich ihn ohne Zweifel oft sehen. Denn ich glaube an den Spruch, man sehe sich immer zweimal im Leben. Das wurde mir damals oft gezeigt.

Wieso ist er nur wieder hier? Ich weiß, man müsste sich freuen, den besten Freund wiederzusehen. Am meisten nach einer so langen Zeit. Ihr müsst mich aber verstehen, denn er hatte mich in meiner schwersten Zeit verlassen. So wie fast alle anderen meiner 'Freunde'. Wenn man sie überhaupt so nennen kann. Ich bin darüber hinweg gekommen und danke ihnen nun zwar innerlich, da ich nun besser weiß, wem ich vertrauen kann und wem nicht. Oder auf wen ich mich verlassen kann. Aber es war nun auch nicht wirklich nötig, es mir auf solch einer Art zu zeigen. Auf einer solch schmerzenden Art.

Meine Gedanken werden durch mein Bauchknurren gestoppt. Ich öffne langsam meine Augen. Die Sonnenstrahlen scheinen mir direkt ins Gesicht. Mein Kopf dreht sich wie von selbst auf die eine Seite, wo ich den Besitzer des Armes schätze. Ich muss den Kopf ein wenig heben, um das Gesicht des Jungen zu erkennen. Markante Gesichtszüge. Grüne, schöne Augen. Blake. Moment warum schläft er nicht? Hat er mich etwa beim Schlafen beobachtet? Irgendwie wäre das schon süß. "Was machst du hier?", frage ich ihn. Die Frage hat mir einfach auf der Zunge gebrannt. Er hätte schließlich auch einfach gehen können. "Du wolltest, dass ich hier bleibe. Und dir ging es nicht gut, also habe ich mich zu dir gelegt.", erklärt er mir.

Süß.

Ach sei still. "Wie geht's dir?", fragt er mich. "Ähm gut, schätze ich. Warum?" "Naja, gestern ging es dir wohl eher nicht so gut." Darauf schweige ich nur. Ich möchte nicht über dieses Thema sprechen. Und das am aller wenigsten mit Blake. "Komm, wir machen Frühstück.", wechselt er das Thema.

Freudig nicke ich. Sobald man nur das Wort Essen benutzt, ist die schlechte Laune so gut wie weggeblasen.

Ich stehe lachend neben Blake, während dieser mich nur böse anguckt, da sein versuchtes Omelett, halb verbrannt ist. Die Betonung liegt auf versucht. Außerdem ist der Anblick ziemlich anbeißend. Blake nur in Boxershorts am Kochen. Könnt ihr meinen Gedankengang verstehen? "Willst du mich weiter bestaunen oder nicht doch lieber dein Omelett fertig machen?" Ups, habe wohl zu lange gestarrt. Naja, ich ignoriere einfach mal diese Aussage. "Falls du es vergessen hast, ist meins schon lange fertig. Ich warte hier auf dich.", lache ich ihn aus. Auf diese Aussage kann er nichts mehr sagen, stattdessen macht er den Ofen aus und wirft mich blitzschnell auf seine Schulter. Das geht alles so schnell, sodass ich erst wieder weiß, was hier vor sich geht, als er aus der Küche hinausläuft, in den Garten, wo auch ein Pool ist. Zu meinem Pech läuft er direkt darauf zu. Da ich weiß, dass er nicht locker lassen und es nichts nützen wird, wenn ich rumzappel oder ihn schlage, verschränke ich genervt meine Arme. Zumindest so gut es in dieser Position geht. Vor dem Pool bleibt er eine Sekunde stehen und ich mache mir schon Hoffnungen, er habe es sich anders überlegt. Doch falsch gedacht. Er schmeißt mich ohne Erbarmen hinein. Ich kann gerade so noch Luft holen und meine Augen schließen. Wieder aufgetaucht, schwimme ich so schnell ich kann an den Rand des Beckens.

Solch eine Verlockung. Ich muss das jetzt einfach tun. Sein Fuß so nah an dem Beckenrand. Wenn ich schnell genug bin, schaffe ich es vielleicht. Meine Hand ist verdammt schnell gewesen, also wie hat er das hinbekommen?

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now