Kapitel 9*

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Jetzt ist es klar. Ich muss zu einem Psychologen!
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Joannas Sicht

Im Klassenzimmer angekommen, setzen wir uns direkt an unsere Plätze, die nebeneinander sind. Wir reden noch ein bisschen, bis der Unterricht, durch die Lehrerin beginnt. Mitten im Unterricht werde ich von der Sekretärin aufgerufen zum Direktor zu gehen. Em schenkt mir fragende Blicke, die ich aber nur mit einem Schulterzucken beantworte.

Vor dem Büro des Direktors bleibe ich noch kurz stehen, klopfe an und trete daraufhin in dessen Büro. Dieser ist wiederum nicht alleine. Da ist noch ein Schüler und wie es aussieht der Neue, über den schon viel geredet wird. Selbst Em hat mich vollgequatcht, dass dieser Neue wirklich gut aussehen soll. Ich zitiere: "Ich habe nie, wirklich noch nie, jemanden gesehen der so gut aussieht!"

Ich glaube das aber erst, wenn ich ihn selbst gesehen habe.

Ich sehe ihm in sein Gesicht und sehe wieder diese schönen, grünen Augen. Verdammt, es sollte verboten werden solche Augen zu haben!

Der Direktor lenkt meine Aufmerksamkeit zurück auf ihn selbst, mit einem Räuspern. Aber der Blick und somit auch die Aufmerksamkeit des Jungen bleibt immer noch auf mir haften. "Sie fragen sich wohl sicher, warum ich Sie rufen lassen habe.", sagt er. "Ähm, ja, also gibt es ein Problem?", frage ich ihn. "Nein, nein, ich wollte Sie nur m den Gefallen beten, unserem neuen Schüler Blake Dixon die Schule zu zeigen." antwortet er und macht dabei eine Handbewegung an den Jungen gerichtet mit den verboten, schönen Augen. Er fügt noch hinzu, dass er finde, ich sei für diese Aufgabe am Besten geeignet."Oh, na dann.", und damit gehe ich schon mal los. Oh man, was ich nicht alles für meine Zukunft mache.

Jetzt seid ihr wenigstens auch mal alleine. Nutz es aus, na los!

Meine innere Stimme wird wohl zu einer Schlampe. Diese verflixte Stimme bringt mich noch dazu, mich einweisen zu lassen. Das ist doch nicht mehr normal!

Ich gebe Em noch Bescheid, dass ich den Neuen ein bisschen rum führen soll.

Ich erkläre Blake ausführlich, wo welche Räume sind oder was es für "Einteilungen" auf dieser Schule gibt. Fuckboys, "Normale", Streber, Bitches, Möchtegern Badboys, richtige Badboys und die Beliebten. Zu diesen gehören Em und ich. Ich denke das müsste an Erklärungen reichen. Ich werfe einen Blick auf seinen Stundenplan und erkläre ihm nun noch den Weg zu seinem Klassenzimmer. Nun, jetzt muss es aber reichen! Auf dem Weg in mein Klassenzimmer, merke ich, dass er mich begleitet. "Musst du nicht in dein Klassenzimmer?", frage ich ihn gerade heraus. "Ich gehe doch in mein Klassenzimmer.", behauptet Blake. Hab ich echt nicht darauf geachtet? Mist, wie es aussieht, sind wir in der selben Klasse. Na toll, jetzt kann ich seine Anwesenheit noch länger ertragen. Danke Schicksal.

Kurz vor unserem Klassenzimmer hält er mich auf und hat dieses Grinsen im Gesicht, bei dem eigentlich nur Dummes oder Schlechtes herbeigezaubert werden kann. "Schmeckt deine Zunge genauso süß wie du aussiehst?", versucht er es. Ich habs gewusst. Ich wiederhole, ich habs gewusst! Es konnte nur etwas Dummes bei diesem dummen Grinsen kommen. Das erste was ich mache, ist über diesen Anmachspruch zu lachen. Es wurden schon viele bei mir versucht, aber dieser übertrifft echt alles. Als ich mir sicher bin, nicht noch einmal loslachen zu müssen, bemerke ich, wie sich sein Gesichtsausdruck wieder zu sauer geändert hat. Ich merke gerade, er ist sehr oft sauer. Oder es liegt einfach an mir. "Ich tue deinem Ego nicht wirklich gut.", stelle ich fest. Er sieht mich fragend an, doch ich zucke nur mit den Schultern und gehe in den Raum.

Ich setze mich auf meinen Platz und kurz darauf kommt Blake ebenfalls. Der Lehrer beäugt ihn ganz kurz und fordert ihn auf sich vorzustellen. Er sieht jetzt schon genervt aus. Kann ich nur zu gut verstehen. Ich war auch mal neu und dieses ewige vorstellen nervt einfach mit der Zeit.

Den Rest des Unterrichts, versuche ich mich wenigstens ansatzweise zu konzentrieren. Dies klappt aber nicht sehr gut. Meine Gedanken schwirren ununterbrochen bei Blake. Hab ich übrigens schon erzählt, dass mir jemand die ganze Zeit Blicke in den Rücken schießt? Nein? Dann habe ich es nun eben getan und sie machen mich mehr als nervös. Es kommt mir vor, als dürfte ich im Moment keine einzige falsche Bewegung machen. Fragt mich nicht wieso. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass Blake mir diese Blicke schenkt. Und somit auch seine volle Aufmerksamkeit. Wieso geht mir nicht dieser Idiot aus meinem Kopf? Das ist ja kaum auszuhalten.

Ich laufe mit Em auf unsere Autos zu, bis ich, schon wieder, diesen einen Blick auf mir spüre. Der ist ja glatt stechend. Aber ich ignoriere es so gut es geht. An meinem Ferrari bleibe ich noch kurz stehen und schaue nach, wer mich noch immer anschaut. Nein, das ist ja schon anglotzen! Ihr dürft drei mal raten, wer es ist.

Ja, richtig geraten! Es ist Blake! Ich gucke ihn belustigt an, steige in meinen heißgeliebten Ferrari und fahre los. Nach Hause, wo mich nach langer Zeit wieder meine Mum erwartet.

Im Haus rufe ich direkt nach Mum. "Im Wohnzimmer!" Ich renne regelrecht hinein und setze mich direkt neben sie auf die Couch "Also, was machen wir jetzt?", frage ich und ziehe das "o" lang. Ich will aber unsere kostbare Zeit nicht mit unnötigem Smalltalk verschwenden. Unsere gemeinsame Zeit wird schön ausgenutzt! "Erzähl mir was in der Zeit, in der ich nicht da war, passiert ist.", fordert sie mich auf. Die Kurzversion ist erzählt und ich frage sie gleich danach, ob es schon jemand Neues in ihrem Leben gibt. Dabei wackel ich vielsagend mit den Augenbrauen. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meinen Dad mehr als alles andere und niemand kann ihn jemals ersetzen. Aber meine Mum soll nicht den Rest ihres Lebens einem toten Mann nachtrauern. Sie sollte ihr Leben trotzdem weiter leben. Dad hätte es auch gewollt.

"Nein, Joanna, aber falls doch, bist du die erste, die es erfährt.", versichert sie mir und lächelt mich warm an. Mum und ich sind einfach das perfekte Team. Ich kann ihr alles erzählen und umgekehrt genau so. Und sie gibt mir jedes mal den perfekten Ratschlag.

An dem Punkt mit den grünen, schönen Augen, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, runzelt sie die Stirn. "Wie heißt er noch gleich?", fragt sie mich noch einmal. "Blake" "Und weiter?" "Dixon, glaube ich. Mum was ist denn los?" Ich mache mir allmählich Sorgen.

Hör auf dir so viele Gedanken zu machen. Davon kriegst du nur noch mehr Falten!

Ich kann mir schon denken, dass diese ätzende Stimme, wenn man sie sehen würde, diesen teuflischen Blick drauf hätte.

"Nichts, nichts! Ich erinnere mich nur an eine Dixon. Von damals. Aber ich glaube, dass es eine andere ist. Es gibt bestimmt mehrere Dixons!" Es klingt zwar nicht wirklich glaubhaft, aber ich lasse es ihr zur Liebe fallen. "Komm. Schluss mit den ernsten Gesprächen. Wir gehen jetzt an den Strand!"Ich liebe ihre Spontanität. Ich nicke lediglich und gehe hoch, mich fertig machen. Ein Bikini und nun noch etwas rüber und fertig! (A/N:Bikini im Bild)

Ab an den Strand mit Mum. Wie ich es vermisse, Zeit mit ihr zu verbringen!

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now