Kapitel 17*

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Meine Hand ist blitzschnell gewesen, also wie hat er es hinbekommen?

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Joannas Sicht

Hunger. So ein riesen Hunger. Wie spät ist es jetzt eigentlich? Das letzte Mal als ich auf die Uhr geschaut habe, war es noch ungefähr 13 Uhr. Als Blake plötzlich in das Wasser gesprungen ist, habe ich so ziemlich alles vergessen. Meine Gedanken gelten nur seinen Bauchmuskeln, die man durch sein durchsichtiges T-Shirt erkennen kann. Und dass es durch das Wasser auch noch daran klebt, macht es nicht sonderlich besser.

Seinem belustigten Ausdruck in den Augen zu urteilen, hat er mich beim Starren beobachtet. Oder einfach nur gesehen, dass ich gestarrt habe. Bestimmt ist er es nicht anders gewohnt so eine Auswirkung auf den weiblichen Körper zu haben, da er einfach nur vor sich hin grinst. Hinter seinem Grinsen erstreckt sich aber auch Selbstgefälligkeit hervor. Es ist aber berechtigt! Wie soll man denn auch nicht auf ein solch ausgeprägtes Eight-Pack starren? Da kann man gar nicht anders. Durch das Wasser in der Nase, das schon anfängt zu brennen, tauche ich wieder in die Realität ein. Ich versuche wieder hoch zu schwimmen. Schwerer als gedacht, wenn man am Kopf runter gedrückt wird. Mit der restlichen Luft in meiner Lunge versuche ich zu warten, bis er mein Kopf loslässt. Ich muss erstmal kräftig husten und tief Luft holen, nachdem er endlich meinen Kopf losgelassen hat. Das wird er zurück kriegen! Zwar nicht jetzt, aber früher oder später kriegt er es zurück.

Ich muss wohl ziemlich komisch und dumm aussehen, denn seine erste Reaktion ist ein riesen Lachanfall. Da ich nicht weiß, was ich in solchen Situationen zutun habe, mache ich einfach mal das, was mir als erstes in den Sinn kommt, undzwar einfach mitlachen. Dadurch kam es, dass ich ebenfalls zu einem Lachanfall übergangen bin. "Ich habe Hunger!", mache ich darauf aufmerksam, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt habe. "Dein Ernst? Wir haben doch erst vor zwei Stunden gegessen!", macht er sich über mich lustig. Ja, ich esse viel. Aber zu viel ist besser als zu wenig! 

Deswegen hast du auch diese ganzen Fettröllchen an deinem Bauch. 

Hör auf so blöd zu zwinkern und außerdem habe ich keine Fettröllchen! Gut dass niemand diese Konversation mitbekommen wird. Sonst werden sie noch denken, ich sei nicht mehr ganz normal.

Ach, das denken sie jetzt schon. Brauchst dich nicht zu zügeln. 

Wieso beleidigt mich eigentlich immer meine innere Stimme? Schließlich ist sie 'Ich', also beleidigt sie sich, anders formuliert, selber. Ha, da hast dus! Und jetzt tu uns beiden den Gefallen und sei nun endlich still. 

***

Mit der Zeit wird auch das Schwimmen langweilig, weswegen ich Blake Bescheid gebe, dass ich raus gehe. Nicht dass er sich noch wundert. Auf dem Weg in mein Zimmer muss ich ziemlich vorsichtig und langsam laufen, da es nicht sehr schlau wäre, schnell und unachtsam auf einem Boden, ohne Teppich, zu laufen. Besonders wenn man so tollpatschig ist wie ich. Sicher in meinem Zimmer angekommen, gehe ich in mein Badezimmer und hole mir eines meiner langen Handtücher. Ich gehe wieder in mein Zimmer, nur um in mein Kleiderschrank und daraufhin an meine Schublade der "normalen" Unterwäche zu gehen. "Normale" Unterwäche, da ich jetzt nicht feiern gehe und auch keinen beeindrucken oder reizen möchte. Hier ist ja keiner...

Ups, Blake ist noch da. Ihn hätte ich fast schon vergessen. Sicherheitshalber schaue ich noch einmal rüber zu meiner Zimmertür, um sicher zu gehen, dass da kein spannender Blake oder die Tür offen steht und man dies als Einladung ansehen könnte, einfach rein zu kommen. Ich gehe rüber zur Tür und schließe sie noch kurz ab, damit ich mich nicht die ganze Zeit umdrehen muss, um sicher zu gehen dass kein Blake die Tür öffnet. Dass er mich in Unterwäche sieht, ist für mich nicht schlimm, aber mich nackt zu sehen? Nein, darauf verzichte ich liebend gerne. Ich ziehe mir schnell die Unterwäche an und suche mir mein gemütlichstes Pyjama heraus. Fertig angezogen, renne ich die Treppe nach unten und laufe daraufhin ins Wohnzimmer. Was fällt ihm ein, sich auf die Couch zu setzen, wenn er immer noch nass ist? Moment, er ist noch nass? Ich wusste doch, dass ich etwas vergessen habe! Schnell renne ich hoch in mein Badezimmer und renne kurz darauf wieder, mit einem Handtuch in der Hand, zurück in das Wohnzimmer. Ich laufe ein paar Schritte auf ihn zu und werfe ihm das Handtuch rüber. Dankend nickt er mir zu und zieht sich seine Sachen aus, die ziemlich an ihm kleben. Und das Shirt betont nun nur noch stärker seine definierten Muskeln, weswegen ich meinen Blick nur schwer abwenden kann. Seine Haare sind auch noch nass, woraus ich schließen kann, dass er sich noch ein bisschen im Pool aufgehalten hat. Ein Grinsen ziert sein markantes Gesicht. Er hat mich wieder beim Starren erwischt. Als er aufgehört hat zu versuchen sich sauber zu machen, merke ich, dass er keine Badehose anhatte. Gut, dass mein Ex-Freund ein paar Sachen hier vergessen hat. Früher hatte ich eine Schublade für ihn frei geräumt, damit er sich direkt hier umziehen kann, nachdem er bei mir geblieben war. Mal schauen, ob die Sachen Blake auch passen. Eng werden sie ohnehin sein, da mein Ex kleiner und auch nicht so breit gebaut war, wie er. Ich gebe ihm zu verstehen, mir zu folgen und gehe daraufhin ein erneutes Mal in mein Zimmer. Dort laufe ich direkt auf eine Kiste mit den Sachen meiner Vergangenheit zu, die in irgendeiner Ecke meines Zimmers steht. Eine Boxershorts, Joggnighose und ein Shirt sind noch zu finden, weshalb ich ihm diese, wie zuvor bei dem Handtuch, einfach zuschmeiße. Er fängt beides geschickt auf.

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now