Kapitel 53

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Wäre sie kein Mädchen, oh das wäre schön. Dann könnte ich ihr zeigen was zuckersüß ist. Bei diesem Gedanken schaue ich auf meine Fäuste und überlege, ob ich es echt machen sollte. Nein, niemals. Niemals schlage ich eine Frau. Pfui, dafür, dass ich überhaupt so einen Gedanken hatte.

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Joanna's Sicht

"Bereit?" fragt mich Marco. Er guckt mich die gesamte Zeit mit einem besorgten Blick an, der mich auf Dauer leicht zu nerven beginnt. Mir geht es gut! Ich brauche keine Hilfe von anderen, ich komme gut alleine zurecht. "Guck mich nicht so an." Ich schließe meine Augen, um mich zu beruhigen. Meine Aggressionen, der letzten gesamten Stunde, droht wieder hervorzutreten. Ich werde sie nicht an Marco auslassen, das steht schon mal fest! Dafür mehr Schmerz für den Typen gegen den ich kämpfen werde. Einer der Gründe weshalb ich überhaupt mit diesem 'Hobby' angefangen habe: Es ist eine gute Möglichkeit angestaute Wut auszulassen. Und dafür würde ich nicht einmal Ärger bekommen.

Zurück zur Realität. "Wie gucke ich dich denn an?" zieht er fragend eine Augenbraue in die Höhe. "So als ob du Angst hast, dass ich dich in den nächsten Sekunden anfange vollzuheulen, wie schlecht es mir doch gehe." Einerseits ist dies ein Scherz, aber andererseits merke ich selber dass ein Stückchen Wahrheit darin steckt. Immerhin hab ich selbst Angst, dass ich aufeinmal anfange zu weinen, vor ihm. Ich habe schon lange nicht mehr geweint, wie viele Jahre schon? Ich denke genug, um zu wissen, dass die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich hoch ist, jeden Moment anzufangen zu weinen. "Ja, ich bin bereit." beantworte ich seine Frage, die er mir anfangs gestellt hat. Ein Grinsen bahnt sich den Weg auf meine Lippen, ich werde jetzt gleich wieder kämpfen! Ich habe das Boxen schon lange vernachlässigt. Zwar brachte mir dies einen Streit mit Blake ein, aber daran war er selber Schuld und ich werde nicht weiter daran denken. Ich habe die Gedanken an den Streit bisher erfolgreich verdrängt, also werde ich es nicht zulassen kurz vor dem Kampf weicher Knie zu bekommen.

"Wenn du reden willst, über was weiß ich was passiert ist, dass du jetzt so traurig bist, kannst du ruhig zu mir kommen. Ich höre zu." Aber ich kenne ihn, er betet wahrscheinlich innerlich im Moment, dass ich das Angebot nicht annehme. Über diesen Gedanken muss ich schmunzeln, ich kenne ihn zu gut. "Was ist denn jetzt schon wieder?" guckt er mich komisch an. "Nicht's, nicht's." grinse ich ihn an. "Jetzt komm, ich mach mich noch warm vor dem Kampf." Und mit diesen Worten ziehe ich ihn regelrecht in die Richtung der Halle, in der die Kämpfe vonstatten gehen. Ich höre noch, wie er etwas wie 'Vielleicht ist sie auch einfach schwanger.' murmelt, aber ganz habe ich es nicht verstanden. Wir laufen gemeinsam weiter, bis wir vor dem Ring stehen. Marco verabschiedet sich mit einem kurzen "Viel Glück" von mir und läuft weiter, er ist hier nicht aus Spaß. Seine Arbeit ruft wahrscheinlich. Die Tribüne, wo schon eine gut gefüllte Menge an schwitzenden Männern sitzt, ist schon sehr laut geworden. Das Zeichen dafür, dass der Kampf wohl bald beginnen müsste. Die Anwesenheit meines Gegners fehlt wiederrum. Wenn er nicht kommen sollte, habe ich gewonnen, ohne etwas zu machen. Das will ich nicht, ich möchte ehrenvoll gewinnen.

Und deine Wut auslassen.

Das auch. Während dem Warten auf meinen Gegener schweifen meine Gedanken zu Blake. Wieder einmal. Die gesamte Fahrt von Em bis hierhin konnte ich einfach nicht aufhören nachzudenken. Die Gedanken an ihn schleichen sich heimlich immer wieder in meinen Kopf. Und ohne es verhindern zu können, steigt meine Hoffnung Blake hier zu sehen. Ich will, dass er herkommt. Mir einzureden, dass es nur ist, damit er sieht, dass ich es noch drauf habe, muss ich gar nicht erst versuchen. Ich weiß zu gut, dass es nicht hilft sich etwas einzureden. Im Endeffekt ist es immer nutzlos sich etwas falsches einzureden, wenn es mit der Liebe zutun hat.

Erneut betritt jemand die Halle und die Hoffnung Blake zu sehen, wie er hier rein kommt, sinkt nicht. Im Gegenteil sogar, sie steigt immer weiter. Dieses Mal fängt die gesamte Halle an zu klatschen. Wer ist das denn?

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