Kapitel 42

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Sie kramt in einer ihrer Schubladen und hebt nach ein paar Sekunden den Kopf wieder hoch und steht auf, kommt auf das Bett zu. Jetzt sehe ich auch was sie aus der Schublade geholt hat. Nagellack. Na toll.

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Blake's Sicht

Oh fuck. Ernsthaft Joanna? Du kannst mich so viele Dinge machen lassen, so viele und du lässt mich deine Nägel lackieren? Verstehe doch einer mal die Logik einer Frau.

Wohl eher die Logik einer Joanna.

Ja, das auch. "Okay, was soll ich jetzt damit machen?" frage ich sie mit Hoffnung darauf, dass sie vielleicht sowas sagt wie "Ich lackiere jetzt meine Fingernägel, solange kannst du fern schauen." Naja, meine Hoffnung verblasst auch schon nach einigen Sekunden, da sie genau das sagt was ich nicht hören will. "Du lackierst jetzt schön meine Fingernägel, danach überleg ich mir etwas für dich." grinst sie breit.

Das macht ihr wohl so richtig Spaß.

Wem würde es denn keinen Spaß machen, einem Mann die Männlichkeit zu nehmen?

Mann? Die Männlichkeit nehmen? Findest du nicht dass du übertreibst?

Ein bisschen vielleicht. Naja, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm. "Los! Das ist kostbare Zeit, die du hier verplemperst!" "Jaja, ich mach ja schon." verdrehe ich die Augen. Ich nehme den Nagellack, den sie vorhin rausgeholt hat und öffne es. Direkt tropft ein bisschen des Nagellack's auf ihre Bettdecke. "Ups." gucke ich auf ihre Decke. Da ist jetz tschon ein richtig schöner, roter Fleck. Sie pustet hörbar die Luft aus. "Was? Du wolltest doch, dass ich deine Nägel lackiere." grinse ich sie an. "Jaja, mach einfach weiter." seufzt sie. Ich öffne es noch einmal, dieses Mal ist Joanna aber schneller und sagt mir, ich solle es erst noch abschmieren oder sowas ähnliches, was ich auch mache, so brav wie ich bin. Zuerst den Daumen, der geht bestimmt am einfachsten. Ich halte ihren Daumen fest und versuche es sauber und schön aufzutragen. Die Betonung liegt auf versuche. Ich höre wie Joanna versucht ihr Lachen zurück zu halten. "Still bleiben." weise ich sie konzentriert an. Ich will, wenn ich schon ihre Nägel lackieren soll, dass es dann zumindest schön ist. "Bin still, bin still." sagt sie kichernd. Ihren Zeigefinger zwischen meinen Fingern festhaltend, versuche ich es dieses Mal besser und meiner Meinung nach sieht es nicht einmal so schlimm aus. "Guck mal wie gut das geworden ist." freue ich mich. "Ich seh es." lacht sie. "Du solltest dir mal überlegen ein Manikürladen zu eröffnen." "Ja oder?" lache ich mit. Jetzt kommt meiner Meinung nach der beste Finger von allen Fingern, die wir alle haben. Trommelwirbel. Der Mittelfinger. Ich nehme diesen Finger genauso, wie die anderen Finger zuvor auch zwischen meine Finger, damit es nicht so sehr wackelt und versuche es so wie die drei Finger auch zu lackieren. "Das ist übrigens mein Lieblingsfinger." teile ich ihr grinsend mit. "Ach ja?" fragt sie grinsend. "Hm." Den Ring- und kleinen Finger lackiere ich genauso, wie die anderen drei Finger davor auch. Als dies getan ist, hebt sie ihre Hand an, um es besser betrachten zu können. "Sieht gar nicht mal so übel aus." lacht sie. "So, jetzt die andere." "Wieso denn die andere auch? Reicht diese hier nicht aus?" "Nein, und jetzt steh deinem Mann und lackier auch meine andere Hand." lacht sie mich aus. Sie lacht definitiv zu viel auf meine Kosten. "Muss das sein?" frage ich sie frustriert? "Ja, das muss es." lacht sie weiter. So wie sie hier so lacht, kommt es mir so vor als wäre sie der Bösewicht, der immer so viel lacht und ich der Gefangene, der sich den Plan anhören muss, wie dieser die Welt regieren wird. Fragt nicht wieso. 

Ich nehme ihren Daumen zwischen die Finger und scheitere direkt. Der Pinsel oder was es auch immer ist, kommt auf ihre Haut neben dem Nagel. "Der nächste wird wieder besser, so wie bei der anderen Hand auch!" sage ich verteidigend, als ich ihr Grinsen sehe. "Jaja." sagt sie grinsend. "Das sagt man nicht! Das heißt nämlich was gemeines." sage ich wie ein kleines Kind. "Na was denn, kleiner Blake?" fragt sie lachend. Ich gucke nach rechts und links, tue so als würde ich sicher gehen, dass hier niemand ist, der uns hören kann und beuge mich daraufhin zu ihrem Ohr. "Leck mich am Arsch." flüstere ich in ihr Ohr. Ich spüre wie sie bei meinem Atem an ihrem Ohr Gänsehaut bekommt. Mein Grinsen kommt wieder. Ich beuge mich zurück und nehme ihren anderen Finger zwischen meine und versuche es, scheitere aber genauso wie bei dem Daumen. Ich schmolle und versuche es weiter. Der Nächste wird genauso und der darauffolgende auch. Ich seufze und versuche es weiter. Noch zwei Versuche. Ich nehme den nächsten Finger, den Ringfinger, wie bei den letzten acht Fingern auch, zwischen meine Finger und drücke den Pinsel auf ihren Nagel auf und habe schon das Gefühl, dass dieser Nagel endlich wieder gut wird, doch dieses wird zunichte gemacht, als mein Finger anfängt zu zittern, durch diese ganze Konzentration und der Pinsel auf ihrer Haut direkt neben dem Nagel landet. Na toll! Meine letzte Hoffnung liegt jetzt auf ihrem letzten Finger. 

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now