Kapitel 19*

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Dann kann ich auch wieder ein bisschen feiern.

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Joannas Sicht

Noch 20 Minuten, dann kommt Em. Das hat sie mir zumindest geschrieben, nachdem ich ihr Bescheid gegeben habe, dass wir wieder feiern gehen. Wir machen uns oft zusammen für Partys fertig, weshalb sie auch schon unterwegs ist.

Ich stehe von meinem Bett wieder auf, auf welchem ich nicht einmal lange lag, da ich nicht gewusst habe, was ich machen soll. Ab in die Dusche, denke ich mir enthusiastisch. In meinem Badezimmer streife ich mir auch schon meine Jogginghose, mein T-Shirt und gleich darauf auch meine Unterwäsche vom Körper ab. Ich steige in die Dusche und stelle die Wärme des Wassers ein. Zuerst zucke ich leicht zusammen, da es immer am Anfang noch ziemlich kalt ist, aber das hat sich nach einer Sekunde auch schon wieder gelegt. Ich stelle mich direkt unter den Wasserstrahl und genieße erst einmal die Hitze. Während die Augen geschlossen sind, lasse ich das, fast schon verbrennend, heiße Wasser auf mich wirken. Nach einer kurzen Zeit seife ich meinen Körper und meine Haare mit einem, nach Vanille riechenden, Shampoo ein und wasche diese danach wieder ab. Bevor ich wieder aus der Dusche steige, wickel ich mich in mein Handtuch ein. Wieder in meinem Zimmer gehe ich sofort in meinen Kleiderschrank und ziehe mir Unterwäsche mit viel Spitze an. Man kann ja nie wissen, was der Abend noch so bringt.

Das Klingeln der Haustür lässt mich aufhorchen und sofort ziehe ich mir etwas über, um vorzeigbar zu sein. Ich sprinte die Treppen hinunter und öffne die Haustür mit einem Ruck. Em steht, mit einem fetten Grinsen, vor der Haustür. Ein Schritt zur Seite und sie tretet in mein Haus, wohl eher das Haus meiner Eltern, ein. Wir gehen noch in die Küche und essen eine Kleinigkeit. "Kannst du nicht mal mit dem Kämpfen aufhören?", fragt mich Em aus heiterem Himmel. Ich muss wohl ziemlich dumm gucken, denn sie fügt noch schnell hinzu:" Ich will nicht immer diese Angst um dich haben. Diese Angst zu denken, dass ich irgendwann mal vom Krankenhaus angerufen werde, weil jemand dich verprügelt hat!" "Du weißt ganz genau warum ich das mache. Und du weißt auch ganz genau, dass ich in diesen Jahren noch nie verloren habe!", erwidere ich sofort empört. "Aber irgendwann wird sowas auch mal passieren. Du kannst es nicht kontrollieren, ob dich jemand verprügelt oder nicht!", verharrt sie weiter darauf. Sie kann genauso stur sein, weshalb ich die Diskussion einfach beende. Ich werde nicht mit dem Kämpfen aufhören! Sie weiß nur zu gut warum ich das mache. Schließlich war sie auch dabei. Nachdem ich von meinem Stuhl aufgestanden bin und an ihr vorbei, in mein Zimmer, laufe, schaue ich sie nicht mehr an. Vielleicht findet ihr es übertrieben, vielleicht ist es auch übertrieben, aber ich will verdammt nochmal nicht, dass sie Angst um mich hat. Zumindest nicht in dieser Hinsicht.

In meinem Zimmer warte ich einen Moment auf Em. Ich werde mir nicht die Laune vermiesen lassen. Das kann ich auch nach der Party oder ganz einfach morgen. Em denkt wohl genauso, denn sie setzt sich einfach auf mein Bett, als wäre nichts passiert. "Ich mache dein Make-Up!", stellt sie klar und grinst mir zu. "Und ich deine Haare!", grinse ich zurück. Ich setze mich auf meinen Stuhl und Em fängt direkt an.

Als ich meine Augen wieder öffne und in den Spiegel schaue, staune ich nicht schlecht. Das ist zwar nicht das erste Mal, dass sie mich schminkt. Im Gegenteil sogar. Sie schminkt mich zu fast jeder Veranstaltung, weshalb ich jetzt umso mehr staune. Dieses Mal hat sie sich echt selbst übertroffen. Meine grünen Augen hat sie mit einem dunkleren Lidschatten betont und einen roten Lippenstift benutzt, die meine Lippen noch voller wirken lässt. Ich stelle schon mal den Lockenstab und das Glätteisen an und warte darauf, dass ich den Lockenstab benutzen kann. Als es heiß genug geworden ist, fange ich an ihre Haare zu locken. Als ich fertig mit ihren Haaren bin, beugtachtet sie mein Werk kurz im Spiegel und fängt kurz darauf an, sich selbst auch noch zu schminken. Ich wiederum fange an meine, ursprünglich lockigen Haare, zu glätten. Das war auch nach einer guten halben Stunde fertig. Ich stehe mit Em, die schon ein wenig früher als ich fertig geworden ist, auf und gehe in mein Kleiderschrank. Meine Wahl fällt auf ein weißes Kleid, das mir ungefähr zur Mitte meiner Oberschenkel gehen würde.

***

Nach dem vierten Shot fühle selbst ich mich viel lockerer und tanze auch dementsprechend gelassener. Schon nach den ersten paar Minuten des Tanzens werde ich auch schon wieder angetanzt. Und dieses Mal gehe ich auch darauf ein. Ich fange an mich seinen Bewegungen anzupassen und mir fällt auf, dass man den Six-Pack selbst durch sein T-Shirt spüren kann. Ich weiß zwar nicht wie, aber es geht. Er fängt nun an meinen Hals federleicht zu küssen. Oh man, tut das gut!

Schlampe!

Selber! Du bist ich, also hör auf dich selber zu beleidigen. So und jetzt sei leise und lass es mich genießen!

Da ich sein Gesicht auch mal sehen will, drehe ich mich um und blicke in wunderschöne, grüne Augen. Die würde ich immer erkennen. Selbst wenn ich angetrunken oder betrunken wäre.

Der Alkohol in meinem Blut ist schuld. Ich schwörs! Wieso erwidert er den Kuss? Und noch wichtiger, wieso will ich einfach nicht mehr aufhören?

Als ich merke, dass ich nichts gegen mich selbst anrichten kann, gebe ich mich voll und ganz dem Kuss hin. Seine Hände legen sich bestimmend auf meine Taille, während meine Hände sich erst einmal an seinem Hals, danach in seinem Haar, verlieren. Seine Zunge bettelt schon förmlich nach Eintritt, den ich ihm auch gewehre, indem ich meine Lippen einen Spalt breit öffne. Sofort fährt seine Zunge in meinen Mund und sucht nach meiner Zunge. Als sie sich finden, fangen sie einen wilden Tanz an. Es hört sich vielleicht nicht sehr schön an, aber ihr müsst es einfach selbst erleben. Sonst kann man es bestimmt nicht wirklich nachvollziehen.

Er murmelt in meinen Mund ein "spring", das ich fast nicht mehr verstanden hätte. So sehr beanspruche ich seinen Mund mit meinem. Trotzdem habe ich ihn verstanden und wickle meine Beine um ihn. Ich spüre, wie er sich bewegt und kurz darauf spüre ich die Wand an meinem Rücken.

Badboy & GoodgirlOnde histórias criam vida. Descubra agora