Kapitel 8*

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Ein Boxsack im Zimmer... Meinem Zimmer. Ich liebe dieses Teil einfach.

Joannas Sicht

Ich verstehe zwar nicht wie der Tag so schnell vorübergehen kann, aber ich bin froh darüber. Mit der Abendroutine fertig, lege ich mich in mein Bett und falle nach ein paar malen herum wälzen in einen traumlosen Schlaf.

Grummelnd wache ich, durch meinen behinderten Wecker auf. Der Grund warum ich ihn noch nicht zerstört habe? Ganz einfach, es ist mein Handywecker. Lange wird mein Handy aber nicht mehr verschont bleiben. Es sollte sich glücklich schätzen!

Fünf kurze Minuten liege ich noch mit dem Gedanken, heute einfach mal zu schwänzen, im Bett. Fragt mich nicht wie ich es geschafft habe mich selbst zu überzeugen dahin zu gehen. Aber ich hab's halt geschafft. Ist nicht das das wichtige? Naja, ich hab ja eigentlich nur sechs Schulstunden. Manchmal gehen sie wirklich schnell vorüber.

Ich bin ein hoffnungsloser Morgenmuffel. Mein Verhalten ist also berechtigt!

Was für eine Ausrede. Dir sind auch mal bessere eingefallen!

Na toll, meine über alles geliebte innere Stimme ist schon so früh am Morgen wieder da. Man, wie ich mich freue! Wow, mein Sarkasmus ist in den letzten Tagen echt gestiegen. Ich bin mir sicher, seblst Sheldon aus "The Big Bang Theory" würde den Sarkasmus ohne Nachfrage bemerken.

Was würde ich nicht alles dafür geben, um nur eine Stunde länger schlafen zu können. Unmotiviert schlürfe ich aus dem Bett und gehe in's Bad, um mich mit einer ausgiebigen Dusche zu wecken. Ich schlüpfe in meine Unterwäsche, meine Kleidung und danach schminke ich mich noch. Wie immer dezent, so wie ich es liebe.

Mit der Tasche in der Hand, laufe ich in die Küche und hole mir einen Apfel. Auf dem Weg in die Garage denke ich wieder stark nach, welches Auto ich heute fahren werde. Letztlich passt mein Auto selbst zu meinem Outfit. Eine schlichte blaue Jeans Hotpen und eine schwarze Bluse, die an den Schultern frei ist. (A/N: Es tut mir Leid für diese miserable Outfit-Beschreibung. Ich packe das Outfit ins Bild rein)

Ich steige, an der Schule angekommen, aus meinem Wagen aus und steige aus. Ausschauhaltend nach Em, suchen meine Augen den ganzen Hof ab. Mein Interesse wird aber nicht von Em auf sich gezogen, sondern von einem Lamborghini Gallardo, aus dem ein Junge hervortritt. Ich lasse meinen Blick über ihn gleiten und zum Schluss sehe ich ihm auch in's Gesicht.

Moment mal, ich kenne dieses Gesicht doch! Vor allem aber diese grüne Augen, die ich schon beim letzten Mal so schön gefunden habe. Er lässt seinen Blick, so wie ich zuvor, über den Hof gleiten. Wie es aussieht ist er es schon gewohnt zu sehen, wie Mädchen auf sein Aussehen reagieren, denn er schaut noch immer ziemlich gelangweilt auf den Hof. Man sieht schon, wie sie alle versuchen seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wie sie alle versuchen sich noch in letzter Sekunde halbwegs hübsch zu machen. Oh man, sie kennen ihn noch nicht einmal. Wie tief muss man überhaupt gesunken sein? Ich hoffe mal, ich werde nie so werden wie sie.

Tu nicht so, als ob du nicht auch seine Aufmerksamkeit haben willst!

Ach, sei doch still. Ich will ganz sicher nicht seine Aufmerksamkeit. Und ganz sicher werd ich mich nicht weiter vor meiner inneren Stimme rechtfertigen! Das ist doch gestört!

Sein Blick fällt nun auf mich. Ich sehe Verwunderung und ein wenig Wut in seinem Blick. Wie es aussieht ist er noch lange nicht über sein verletztes Ego hinweg. Ich tue seinem Ego auf keinem Fall gut. Erst das mit dem Kampf und jetzt die Reaktion auf sein Aussehen! Pff, ich habe viele, wirklich viele gut aussehende Männer gesehen. Sei es auf Feiern für's Geschäft meines Dad's damals oder sei es allgemein auf Partys. Ich treffe dort überall auf viele Gentleman. Auf gutaussehende, nette und soziale Gentleman.

Plötzlich springt jemand auf meinen Rücken und erschreckt mich so sehr, dass ich runterfalle und die Person mit mir, auf dem Rücken. Ich drehe mich um und sehe in das belustigte Gesicht meiner besten Freundin. Der Person, die ich mehr als mein Leben liebe.

Im nächsten Moment lachen wir beide so schlimm über meine eigene Dummheit, dass wir schon Tränen in den Augen haben. Em schafft es zuerst, sich aufzuraffen und hält mir die Hand hin. Ich stehe jetzt auch auf und klopfe den Staub von meinen Klamotten. Wir laufen in das Schulgebäude, Schulter an Schulter, der Arm des einen auf der Schulter des anderen. Ab und zu werden wir begrüßt. Em und ich sind in der Schule eine der Beliebten. Ich denke einfach wegen unserem Aussehen und dem Geld. Em ist einfach wunderschön. Sie hat dunkelblonde Haare, die ihr bis zur Brust gehen und glatt sind. Braune wirklich wunderschöne Augen und einen tollen Körper.

Das ist aber auch einer der Gründe, weshalb ich kaum Freunde habe. Sie alle wollen nur das Geld oder den Ruf, als die beste Freundin einer reichen Person. Heutzutage gibt es wirklich selten wahre Freunde. Fast alle mit denen ich bisher befreundet war, haben in der nächsten Ecke mit irgendwelchen anderen falschen Personen über mich abgelästert. Falsche Gerüchte in die Welt gesetzt. Nur weil sie eifersüchtig sind. Versteht mich nicht falsch, ich bin keines Wegs arrogant oder eingebildet. Aber ich weiß wie ich von anderen Menschen gesehen werde. Als die perfekte Joanna mit ihrem vielen Geld, einer perfekten Familie und allem drum und dran. Aber nichts davon ist wahr. Ich habe keine "perfekte Familie" oder bin überhaupt perfekt. Klar, ich habe eine menge Geld. Okay, meine Mum hat eine Menge Geld, aber darum geht es gerade auch nicht!

Jedenfalls wird man mit viel Geld auch nicht glücklich, wenn man keine Familie hat oder in meinem Fall nun mal eine Mutter die fast nie zuhause, bei mir, ist.

Alter, bist du wieder so ein Moralapostel? Wenn ja, dann warte erst einmal bis ich außer Hörweite bin. Das ist doch unerträglich!

Nun ja, was soll ich sagen? Wenn ich so lange nachdenke, werde ich nun mal auch sehr schnell zu einem "Moralapostel". Aber wenn ich schon dabei bin, kann ich ja auch weiter machen! Also, wo war ich? Ach ja, mein Leben ist überhaupt nicht perfekt! Ich mein, klar, manchmal hat man diese Momente, an welchen man denkt: Das ist ein perfektes Leben. Aber das ist meistens nur für einen Tag und wer weiß wie selten das passiert.

Wir alle sind auf unserer eigenen Art und Weise perfekt. Vielleicht auch ein paar schlechte Eigenschaften, aber wer hat sie denn nicht? Jetzt muss noch so ein Spruch dazu, so was wie: "Sei immer du selbst!" oder, oder "Verstelle dich nie für einen anderen Menschen!" oder "Sei froh mit dem was du hast!" oder "Geld macht einen nicht immer glücklich, sondern eine wahre Familie".

Okay, die Moral ist fertig, kannst wieder zuhören, behinderte innere Stimme! Wartet mal, ich habe doch nicht gerade ernsthaft meine innere Stimme zurückgeholt, oder? Die innere Stimme, die ich abgrundtief hasse. Jetzt ist es klar. Ich muss zu einem Psychologen!

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now